In typischer Kettenbrief-Manier verbreitet sich aktuell auf Facebook ein Video. Der Beitrag zeigt ein Vorschaubild mit einem Bär und eine Frau im Wasser. Doch dieses Facebook-Video ist vor allem für den Nutzer, der das Video ansehen möchte, gefährlich. Wir erklären, warum Sie den Video-Link nicht anklicken sollten.
Dubiose Geschäftemacher versuchen immer wieder, auf unlautere Weise an das Geld der Nutzer zu kommen. Einmal ist es ein Kettenbrief in WhatsApp und ein anderes Mal ein Video im sozialen Netzwerk Facebook. Das Ziel der Betrüger ist gleich. Sie möchten den ahnungslosen Nutzer mit List in eine Abofalle locken. So ist es auch bei dem aktuellen Video, was sich auf Facebook massiv verbreitet. Wir erklären in dieser Warnung nicht nur, warum Sie dem Link nicht folgen sollten, sondern auch, warum so viele Leute das Video teilen.
Außerdem geben wir einige Tipps, wie Sie Abofallen vermeiden und auf die billigen Tricks der Geschäftemacher nicht so einfach reinfallen.
Gleich vorweg möchten wir erwähnen, dass es von diesem Video aktuell viele verschiedene Versionen gibt. Einige Links führen tatsächlich zu einem Video, was genau genommen auch kein Video ist, aber dazu später mehr. Andere Links führen geradewegs in die Abofalle. Da der Initiator der Aktion alleine entscheidet, was nach einem Klick auf den Beitrag passiert, raten wir von diesem Klick ab.
So sieht das Videos auf Facebook aus
Bisher haben wir von unseren Lesern nur von einem Facebook-Video erfahren. Denkbar ist jedoch auch, dass dieser Clip schon bald die Runde auf WhatsApp macht. Deshalb warnen wir generell vor diesem Video. Auf Facebook bekommen Sie den Beitrag nicht etwa als Werbung in Ihrer Timeline angezeigt. Nein. Es wird von Ihren eigenen Freunden gepostet, die teilweise sogar noch einen Kommentar dazu schreiben. Allerdings denken wir, dass die meisten Nutzer das Bärenvideo nicht ganz freiwillig posten. So sieht das Video in der Timeline aus:
Natürlich werden die Nutzer auf Facebook nicht sofort misstrauisch, wenn Freunde ein Video teilen. Schließlich sind auf Facebook niedliche Katzenvideos und Clips von anderen Tieren schnell ein viraler Hit. Und deshalb wird auch dieses Video angeklickt. Allerdings gerät der Nutzer hier zunächst in eine Klickfalle und danach in eine Abofalle.
So verbreitet sich das Bärenvideo und die Abofalle schnappt zu
Wer den Link zum Bärenvideo anklickt, gelangt nicht etwa zur Darstellung des Videos auf Facebook. Nein, der Link führt zu einer gefälschten Webseite im Facebook-Design. Bevor Sie sich das Video ansehen können, sollen Sie dieses zunächst mit Ihren Freunden auf Facebook teilen. Da ist genau die Stelle, die dafür verantwortlich ist, dass sich diese Links extrem schnell verbreiten. Denn wer das Video sehen möchte, muss es zuerst mit seinen Freunden teilen.
Kleiner Tipp am Rande: Die Webseite kann nicht prüfen, ob Sie das Video wirklich teilen. Es ist also vollkommen egal, ob Sie das Video teilen oder das Fenster einfach schließen.
Je nach verwendetem Link kann es auch passieren, dass Sie nach dem Teilen des Videos tatsächlich den Clip ansehen können. Allerdings gibt es kein echtes Video zu sehen, sondern eher einige Bilder, die nacheinander ablaufen. Insofern wird auch hier nicht gehalten, was zuvor versprochen wird. Geliefert wird nur eine Diashow.
Wer die Teilen-Hürde absolviert hat, sieht entweder das Video oder landet auf einer weiteren Seite. Auf dieser Seite sollen Sie angeblich Ihr Alter verifizieren. Tatsächlich werden Sie mit einem Klick auf den Link jedoch auf die Webseite für den Abschluss des Abos weitergeleitet.
Anschließend öffnet sich die Webseite mit dem Abo. Laut Anleitung sollen Sie Ihre Handynummer und den SMS-Code eingeben, um Ihr Alter zu bestätigen. Tatsächlich schließen Sie damit ein Abo ab, welches Sie 4,99 Euro pro Woche kostet. Das steht auf der Aboseite im Kleingedruckten in grauer Schrift:
[…] Abgerechnet wird über Ihre an den Anbieter übermittelte Handynummer. Preis für das Abo: 4,99 Euro pro 7 Tage.
Auf der Seite selbst ist von dem Video gar nicht mehr die Rede und wir gehen auch davon aus, dass Sie dieses nach Abschluss des Abos nicht zu sehen bekommen.
Die Kosten für das Abo werden übrigens über die Telefonrechung eingezogen. Dadurch kann es passieren, dass Sie erst nach einigen Wochen auf Ihrer Abrechnung von dem abgeschlossenen Abo erfahren und sich gar nicht mehr erinnern können.
Reingefallen? So kündigen Sie das Abo
Technisch wird das Abo von der freenet digital GmbH angeboten. Das ist der Anbieter, der auch die mehr oder weniger beliebten Jamba-Abos offeriert. Falls Sie in die Falle getappt sind, können Sie den Vertrag widerrufen. Wie das geht und welche Fristen zu beachten sind, lesen Sie in unserer Anleitung zum Widerruf des Abos bei der freenet digital GmbH.
Wie können Sie sich vor solchen Fallen schützen?
Bevor wir auf die technischen Schutzmaßnahmen zu sprechen kommen unser Appell: Klicken Sie nicht jeden Link an. Vor allem sollten Sie bei sehr kurios aussehenden Links wie „http://oursde.thewalkingdeadseason5episode16.com/“ oder ähnlich vorsichtig sein. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn ein Klick auf den Link nicht sofort zu dem Ziel führt, sondern erst noch andere Aktivitäten nötig sind. Glauben Sie nicht, was großgeschrieben steht. Lesen Sie immer selbst und vor allem die klein gedruckte Schrift.
Wer Abofallen generell umgehen möchte, sollte für seine Mobilfunkrufnummer bei dem Telefonanbieter eine Drittanbiertersperre einrichten lassen. Dadurch können andere Unternehmen keine Kosten über die Telefonrechnung mehr einziehen. In unserer ausführlichen Anleitung erfahren Sie, wie Sie eine Drittanbietersperre einrichten.
Haben Sie geklickt und was ist bei Ihnen passiert?
Haben Sie das Bärenvideo gesehen und dieses angeklickt? Auf welche Seiten wurden Sie geleitet? Bitte teilen Sie Ihre Erfahrungen über die Kommentare unter dem Artikel mit unseren Lesern.
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