Suchen Sie einen Job und haben diesen online gefunden? Sollen Sie Ihre Identität per Postident-Verfahren bestätigen? In diesem Fall könnte es sich um einen Betrugsversuch oder die Vorbereitung einer Straftat handeln. Wir warnen vor der Masche und benötigen Ihre Hilfe.
Wer einen Fakeshop betreibt, benötigt eine Bankverbindung zum Einsammeln der Kundengelder. Dafür werden häufig Identitäten von Personen missbraucht. Seit einiger Zeit haben wir den Verdacht, dass ahnungslose Jobsuchende zum Opfer werden. Deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung. Was haben Sie bei der Jobsuche auf Kleinanzeigen-Portalen erlebt und was kommt Ihnen komisch vor? Wir möchten zukünftig gezielt vor den Maschen warnen.
Unseriöse Jobangebote gibt es jede Menge. Beispielsweise warnen wir immer wieder vor den E-Mails im Namen der Arbeitsagentur. Diese werden wahllos als Spam verbreitet. Angeboten wird ein scheinbar lukrativer Nebenjob von zu Hause aus. Tatsächlich handelt es sich jedoch um klare Geldwäsche, die den Mitarbeiter sogar ins Gefängnis bringen kann.
Private Arbeitsvermittlungen bieten Stellen im Kundensupport an
Immer öfter hören wir von Stellenangeboten, die private Arbeitsvermittler anbieten. Allerdings handelt es sich bei dem Stellenangebot um keinen unseriösen Job. Vielmehr scheint der Job seriös und es gibt einen regulären Arbeitsvertrag. Dennoch ist etwas unüblich. Der vermeintliche Arbeitsvermittler fordert von dem neuen Mitarbeiter eine Identifizierung. Häufig wird das mit der großen Verantwortung begründet, oder dem Bewerber wird glaubhaft gemacht, dass er eine wertvolle Ausstattung für den Heimarbeitsplatz bekommt. Da die gesamte Einstellung auf elektronischem Weg per E-Mail stattfindet, muss zuvor die Identität geprüft und bestätigt werden.
Genutzt wird dafür das Postident-Verfahren der Deutschen Post AG. Die entsprechenden Formulare übermittelt der Arbeitsvermittler oder das vermeintlich einstellende Unternehmen. Damit soll der zukünftige Mitarbeiter in der nächsten Postfiliale seine Identität bestätigen lassen. Doch auf diesem Postident-Schein steht als Empfänger nicht etwas der Arbeitsvermittler oder das einstellende Unternehmen. Nein, häufig steht dort eine Bank. Und in Wahrheit wird damit ein Konto eröffnet, um darüber Straftaten abzuwickeln.
In einem länger zurückliegenden Fall berichtete uns eine Leserin, dass auf Ihren Namen ein Konto eröffnet wurde und dieses als Bankverbindung in einem Fakeshop angegeben wurde. Auch Sie konnte sich erinnern, dass Sie bei einem Arbeitsvermittler per Postident ihre Identität bestätigen musste. Das brachte ihr im Nachhinein viel Ärger ein, da die geprellten Kunden irgendwann vor Ihrer Tür standen und ihr Geld zurück haben wollten. Erst dadurch erfuhr die Frau, dass sie offenbar zum Opfer eines Identitätsdiebstahls wurde.
Was ist Postident überhaupt?
Beim Postident-Verfahren handelt es sich um ein Produkt der Deutschen Post AG. Damit können Unternehmen die Identität einer Person feststellen lassen. Häufig wird das Postident-Verfahren von Banken genutzt, um die Identität eines Neukunden im Zuge der Kontoeröffnung festzustellen. Dazu sind Banken nach dem deutschen Geldwäschegesetz verpflichtet. Allerdings können das Verfahren auch alle anderen Unternehmen oder Institutionen nutzen. Banken ersetzen das Postident-Verfahren zunehmend durch das Videoident-Verfahren, da dies deutlich schneller ist und der Kunde das Haus nicht verlassen muss.
Das Postident-Verfahren kann bei der Deutschen Post AG überwiegend in einer Postfiliale oder beim Postboten durchgeführt werden.
Wie können Sie sich vor unseriösen Jobangeboten schützen?
Es gibt einige Anzeichen, an denen Sie unseriöse Jobangebote erkennen. Nachfolgend geben wir Ihnen einige Kriterien an die Hand, auf die Sie bei der Jobsuche auf jeden Fall achten sollten. Bei betrügerischen Angeboten treffen oft mehrere Punkte zu.
- Lukrativer Job mit Top-Konditionen
Wird in einem Stellenangebot ein lukrativer Job mit hohem Einkommen bei freier Zeiteinteilung versprochen, ist Vorsicht geboten. Auch hohe Provisionen für vergleichsweise einfache Tätigkeiten sollten Sie misstrauisch machen. - Unkonkrete Stellenbeschreibung
Betrügerische Jobangebote enthalten zwar oft viel Text, aber wenig Inhalt. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie nach dem Lesen der Stellenanzeige wissen, was Sie genau zu tun haben. Ist das nicht der Fall, müssen Sie vorsichtig sein. - Ist die Tätigkeit für jeden geeignet und gut bezahlt?
Oft sind dann auch nur Anforderungen genannt, die im Grunde jeder erfüllt. In diesem Fall stimmt oft etwas nicht. Prüfen Sie ganz genau. - Der Arbeitgeber
Schauen Sie sich den Arbeitgeber ganz genau an und prüfen Sie, ob es im Internet Informationen gibt. Können Sie nichts oder nichts Konkretes finden, seien Sie vorsichtig. - Kommunikation mit dem Arbeitgeber
Wer Sie einstellen und gut bezahlen möchte, will Sie vorher kennenlernen. Findet die Kommunikation mit dem Arbeitgeber ausschließlich per Skype, Messenger, E-Mail oder Telefon statt, ist ein gesundes Misstrauen angesagt. Auch die Nutzung von Freemail-Adressen als Absender ist ein Zeichen für unseriöse Angebote. - Keine persönlichen Daten übermitteln
Achten Sie darauf, dass Sie persönliche Daten nur an tatsächliche Unternehmen und nicht an Ihnen unbekannte Firmen übermitteln. Ihre Bewerbung enthält umfangreiche persönliche Daten. Diese müssen Sie schützen. - Ihr Bankkonto ist Ihnen
Sollen Sie Transaktionen über Ihr Bankkonto durchführen oder Geld in irgendeiner Form wechseln? Halt! Sobald Sie Ihr Bankkonto oder persönliche Daten zum Kauf oder Verkauf verwenden sollen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Betrug. Nehmen Sie Abstand. - Müssen Sie Geld investieren?
Wenn Sie erst einmal eine Ausstattung kaufen müssen, egal ob in Form von Ware, Technik oder Software, dann handelt es sich wahrscheinlich um kein seriöses Stellenangebot. Schließlich wollen Sie Geld verdienen und nicht investieren.
Lassen Sie sich von dubiosen Geschäftemachern nicht für dumm verkaufen, auch dann nicht, wenn Sie das Geld dringend brauchen. In der Regel werden Sie eher Geld verlieren. Über diese Betrugsmaschen in Zusammenhang mit Jobangeboten haben wir bereits berichtet:
E-Mail „Online-Manager/in (m/w)“ oder „Online-Sekretär/in (m/w)“ ist Betrug (Update)
Hände weg von diesen unseriösen Jobangeboten, die für Geldwäsche werben. Die angebotenen Jobs als „Online-Manager/in (m/w)“ oder „Online-Sekretär/in (m/w)“ klingen lukrativ, gehen jedoch nach hinten los. Aktuell geht es um den Handel mit Bitcoins und
Als Jobsuchende(r) sollten Sie aktuell die Augen bei den Arbeitsangeboten offen halten. Die Polizei warnt vor Betrügern, die Warenagenten suchen und zur Geldwäsche missbrauchen. Mehr zu dieser Betrugsmasche erfahren Sie hier. Wie hilfreich fanden Sie
Stellen Sie sich vor, Sie sind auf Jobsuche und bekommen ein tolles Jobangebot per E-Mail. Knapp 6.000 Euro Monatsgehalt werden Ihnen versprochen. Doch am Ende sollen Sie erst einmal investieren. Gibt’s nicht? Gibt es doch! Wir stellen