Ihre Kontakte sind das Problem, oder nutzen Sie für die Kommunikation mit Ihren Freunden sichere Messenger? Das sollten Sie, denn Ihre private Kommunikation sollte optimal geschützt sein. Wir erklären in diesem Ratgeber, worauf Sie bei der Auswahl eines Messengers achten sollten und welche Probleme zu erwarten sind.
Im Alltag haben Chatnachrichten per Messenger längst die Kommunikation per Anruf, SMS oder E-Mail abgelöst. Verschickt werden nicht nur reine Textnachrichten, sondern mittlerweile auch Fotos, Videos und Sprachmessages. Da das Smartphone und die mobile Internetverbindung fast überall verfügbar sind, wird gechattet, was der Akku des Handys hergibt.
Doch wie sicher ist die Kommunikation mit Ihrem bevorzugten Messenger eigentlich? Kommen die Daten wirklich nur bei dem gewünschten Empfänger an oder werden diese auch bei dem Anbieter des Chatprogramms gespeichert, verarbeitet und ausgewertet? Im Hinblick auf unterschiedliche Datenschutzgesetze und die steigende Anzahl von Hacker-Angriffen sollten Sie Ihren Lieblings-Chatclients etwas näher unter die Lupe nehmen. Die nachfolgenden Kriterien sind in puncto Sicherheit bei der Auswahl eines Messengers zu beachten:Standort des Anbieters
Zuerst sollten Sie sich ansehen, aus welchem Land der Anbieter des Messengers stammt. International sind die Datenschutzgesetze unterschiedlich streng. Das bedeutet, dass Ihre Privatsphäre in einigen Ländern schlechter geschützt ist. Bevorzugen sollten Sie sichere Messenger, die europäische oder deutsche Server für die Speicherung von Daten nutzen. Hier sind Ihre Daten am sichersten verwahrt und auch vor dem Zugriff durch Behörden optimal geschützt.
AGB und Datenschutzbedingungen beachten
In den allgemeinen Geschäftsbedingungen und den Datenschutzbedingungen finden Sie Hinweise auf die Behandlung Ihrer Daten. Beispielsweise erfahren Sie, ob Ihre Daten für Werbezwecke genutzt und verarbeitet oder sogar verkauft werden. Achten Sie auch darauf, welche Informationen zwingend erforderlich sind.
Wir empfehlen die Nutzung von Diensten, bei denen die Telefonnummer nicht zwingend benötigt wird. Die Herstellung der Verbindung zu Ihren Kontakten über ein Pseudonym ist zwar unkomfortabler, sorgt jedoch für mehr Sicherheit. Zudem raten wir mit Blick auf die Datensparsamkeit dazu, bei der Anmeldung nur die absolut notwendigen Felder auszufüllen.
Sichere Messenger: Achten Sie auf Verschlüsselung
Sicher möchten Sie Ihre Textnachrichten, Fotos und Videos nicht auf einer Postkarte versenden, die auf dem Weg zum Empfänger von jedermann gelesen werden kann. Damit das nicht passiert, muss die Kommunikation über den Messenger verschlüsselt werden. Achten Sie darauf, dass die Kommunikation mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2E) gesichert ist. Das bedeutet, dass die zu versendenden Daten auf dem Gerät des Absenders verschlüsselt und erst auf dem Smartphone des Empfängers wieder entschlüsselt und lesbar gemacht werden.
Die E2E-Verschlüsselung benötigt einen Schlüssel, mit dem die Daten ver- und entschlüsselt werden. Der Schlüssel sollte nicht auf dem Server des Anbieters, sondern nur lokal auf den Endgeräten gespeichert werden. Dadurch ist gewährleistet, dass weder der Anbieter noch ein Hacker, der die Server des Anbieters angreift, Ihre privaten Nachrichten auf dem Transport lesen kann. Zudem ist wichtig, dass auch der Austausch des Schlüssels zwischen den Endgeräten sicher erfolgt. Optimal ist, wenn die Daten auf dem Smartphone ebenfalls verschlüsselt abgelegt werden.
Ansehen sollten Sie sich beispielsweise SIMSme. So heißt der sichere Messenger der Deutschen Post AG, welcher Nachrichten verschlüsselt überträgt und eine Verifizierung der Kontakte per QR-Code anbietet. Zudem stehen die Server in Deutschland (Berlin) und unterliegen damit dem strengen deutschen Datenschutzrecht:
(Quelle: youtube.com/Deutsche Post DHL Group)
Kontakte überprüfen und verifizieren
Achten Sie darauf, dass es sich bei den hinzugefügten Kontakten wirklich um Ihre Freunde handelt. Blockieren oder entfernen Sie Kontakte, die Sie nicht kennen. Am sichersten ist, wenn Sie die Identität Ihres Kontakts auf einem sicheren Weg überprüfen können. Beispielsweise geht das bei Threema, indem Sie bei persönlichen Begegnungen mit Ihren Freunden gegenseitig einen QR-Code scannen. Dadurch können Sie sich sicher sein, dass Sie mit der richtigen Person kommunizieren.
Regelmäßige Updates sind Pflicht
Ein sicherer Messenger bedingt, dass Sie die vom Entwickler zur Verfügung gestellten Updates regelmäßig installieren. Damit erhalten Sie nicht nur neue Funktionen, sondern profitieren auch von der Beseitigung von Sicherheitslücken.
Neben der aktuellen Version der Messenger-App sollten Sie auch auf Ihr Betriebssystem achten. Verwenden Sie kein veraltetes Betriebssystem, welches keine Updates mehr bekommt.
Behalten Sie Ihre Kinder im Auge
Kinder und Jugendliche nutzen Messenger anders als Erwachsene. Daran ändern auch die sicherste Software nichts. Behalten Sie Ihre Kinder im Auge und interessieren Sie sich für deren Messenger-Aktivitäten. Nur wenn Sie die besondere Nutzung der Messenger von Jugendlichen kennen, können Sie darauf reagieren. Beispielsweise werden Chatprogramme wie Snapchat oder WhatsApp von Jugendlichen gern für Sexting genutzt. In einem Ratgeber erklären wir, was Sexting ist, welche Gefahr von dem Hype ausgeht und wie Sie Ihre Kinder schützen können.
Ein Problem gibt es noch: Ihre Kontakte
Nach der Auswahl des sicheren Messengers, der Ihre Privatsphäre und Kommunikation schützt, werden Sie auf ein großes Problem stoßen. Ihre Freunde werden diesen Messenger wahrscheinlich nur zum Teil oder gar nicht nutzen. Leider gehören die populärsten Chatprogramme nicht gerade zu den sichersten Messengern. Das ist auch der Grund, warum die meisten Personen nach wie vor bei WhatsApp zu finden sind. Hier müssen Sie Kompromisse eingehen, die wahrscheinlich immer zulasten der Sicherheit gehen. Schließlich nützt Ihnen der sichere Messenger nichts, wenn ihn keiner Ihrer Freunde verwendet
Soziale Netzwerke: Fallen und Sicherheitsrisiken meiden
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sicher nutzen. Wir verraten, welche Einstellungen Sie vornehmen und worauf Sie achten sollten, um nicht in bekannte Fallen zu tappen und damit