Ein Hamburger PayPal-Kunde wurde von dem Zahlungsdienstleister informiert, dass in einer anderen Stadt eine Pizzabestellung ausgelöst wurde, die über das PayPal-Konto des Mannes bezahlt wurde. Doch der Hamburger hatte keine Pizza mit PayPal bezahlt. So wurde das Abendessen zu einem Fall für die Leipziger Polizei.
Das die Sicherheitsvorkehrungen von PayPal durchaus nützlich sein könnten, zeigt ein aktueller Fall aus Halle und Leipzig. PayPal prüft Zahlungen auf Plausibilität und informiert den Kunden, wenn etwas nicht stimmen könnte. So geschah es auch am späten Abend des 6. Juni 2017.
Ein Hamburger bekam von PayPal eine Nachricht, die ihn darüber informierte, dass in Leipzig eine Pizza bestellt und mit den Zugangsdaten für das PayPal-Konto des Hamburgers bezahlt wurde. Als Lieferadresse wurde ein Leipziger Hotel angegeben.
Da der Hamburger keine Bestellung ausgelöst hatte, rief er sofort die Polizei in Leipzig an, welche eine Streife zu dem Hotel schickte. Die Polizisten kamen gerade noch rechtzeitig und trafen die Hotelgäste an, die sich gerade die Pizza auf fremde Kosten schmecken ließen. Es handelte sich um zwei Jugendliche im Alter von 16 und 18 Jahre. Bei der Durchsuchung des Hotelzimmers stellte sich heraus, dass die Kleinkriminellen wohl nicht nur auf fremde Kosten essen. Die Polizei stellte auch eine Schreckschusspistole sicher, welche eingezogen wurde.
Gegen die Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen wurde ein Verfahren wegen Betrug mit rechtswidrig erlangten Zahlungsmitteln und gegen den 18-Jährigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eröffnet.
Wie konnten die Betrüger mit einem fremden PayPal-Konto bezahlen?
Das steht bisher noch nicht fest und ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Aus unserer Erfahrung ist denkbar, dass das PayPal-Konto des Hamburgers gehackt wurde oder die Jugendlichen die Zugangsdaten per Phishing-Angriff ausgespäht oder im Darknet gekauft haben. Leider sind gehackte Zugangsdaten heute im Darknet für weniger Geld als eine Pizza kostet erhältlich.
Gibt es einen Schutz vor derartigen Missbrauch?
Ja. PayPal bietet in Deutschland den Schutz des PayPal-Kontos mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Diese sollte jeder Kunde einrichten. Ist das geschehen, können Betrüger auch dann nicht mit Ihren Zugangsdaten bezahlen, wenn sie diese vorher auf kriminelle Weise erspäht haben. Wir erklären in einer ausführlichen Anleitung, wie Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Ihr PayPal-Konto einrichten. Alle PayPal-Anleitungen zum Thema Sicherheit und Datenschutz finden Sie in dieser Übersicht.
- Zum Nachtisch kam die Polizei – Polizei Sachsen (Quelle)