Unser Kooperationspartner mimikama.at berichtet über einen Phishing-Angriff via Facebook Messenger. Angesprochen wird vor allem die Neugier des Empfängers. Doch diese kann dem Nutzer zum Verhängnis werden, denn wer dem Link folgt, tappt in die Falle von Kriminellen.
Wir haben über Phishingangriffe auf Nutzer des sozialen Netzwerkes Facebook schon häufiger berichtet. Ganz aktuell werden wieder die Profilbesucher thematisiert, die man sich angeblich ansehen kann. Obwohl es diese Funktion nicht gibt, fallen immer wieder Nutzer darauf rein. Auch bei der Benachrichtigung über ein gehacktes Profil handelt es sich um Phishing. Jetzt berichten unsere Kollegen von mimikama.at über eine Nachricht in Facebooks Messenger. Dabei wird nur darauf gesetzt, dass der Empfänger ausreichend neugierig ist. Denn folgt er dem Link, landet er in der Falle.
Vorab möchten wir darauf hinweisen, dass Facebook weder mit dem Versand der Nachrichten, noch mit der gefälschten Webseite etwas zu tun hat. Vielmehr ist das soziale Netzwerk selbst geschädigt, da Nutzerdaten von Kriminellen ausgespäht werden.
Das seit 2004 bestehende soziale Netzwerk Facebook ist wohl jedem Internetnutzer bekannt. Viele, vor allem junge Nutzer, lieben es. Es gibt aber auch Menschen, die eine Registrierung bei Facebook bewusst ablehnen. Mit der Gratis-App Facebook für
Mimikama berichtet über die aktuelle Gefahr für Facebook-Nutzer wie folgt:
Plötzlich bekommt man über den Facebook-Messenger eine Nachricht und eine Person aus der Freundesliste schreibt:
Hey, schau mal, was hältst du von meinem neuen Bild? Danke für deine ehrliche Antwort!
(Verweis)
Würde man nun dem Verweis folgen, dann würde man auf eine Webseite umgeleitet werden, welcher jener von Facebook sehr ähnelt. Zu sehen bekommt man ein Login-Formular von Facebook. Dem Nutzer wird vorgemacht, dass er sich bei Facebook erneut anmelden muss. Doch dem ist NICHT so. Betrüger versuchen mit dieser Masche, Nutzer in die Falle zu locken. Wer auf der Phishing-Seite seine Zugangsdaten eingibt, überträgt diese direkt an Kriminelle. Die Betrüger haben ab diesem Moment die Facebook-Anmeldedaten des Opfers und können damit das Facebook-Konto knacken!
So sieht die Nachricht optisch aus:
In der Vorschau kann man nur erkennen, dass es sich um eine Login-Seite (Anmeldeseite) von Facebook handelt. An der URL erkennt man jedoch, dass diese nicht zu Facebook gehört, auch wenn optisch dieser Eindruck erweckt werden soll, denn statt eines zweiten “O” wird die Ziffer “Null” verwendet. Allerdings ändern sich die URLs auch sehr schnell, sodass schon morgen eine andere Adresse verwendet werden kann.
Wie kommt so eine Nachricht zustande und welche Lösung gibt es?
Grundsätzlich besteht das Problem zunächst nicht beim Empfänger der Messenger-Nachricht, sondern bei dem Freund, der diese samt Link versendet hat. Folgende Dinge könnten die Urasche für automatische Posts oder Messenger Nachrichten sein:
- Der Nutzer hat sich eine schädliche App auf Facebook eingefangen. Ist das der Fall, hilft es, wenn Sie der App die Berechtigungen entziehen beziehungsweise diese aus Ihrem Facebook-Profil löschen.
- Der Nutzer hat eine dubiose Browser-Erweiterung installiert. In diesem Fall sollten Sie das bösartige Add-on für Ihren Browser entfernen. Wir erklären in separaten Anleitungen, wie Erweiterungen in Google Chrome, Firefox und Safari deinstallieren.
- Der Rechner des Nutzers wurde von Schadsoftware wie einem Trojaner befallen. Wenn Sie diesen Verdacht haben, sollten Sie einen vollständigen Scan mit Ihrem Virenscanner durchführen. Alternativ nutzen Sie die kostenlose Software Malwarebytes für eine Überprüfung des Computers (Zur Anleitung).
Wie funktioniert eigentlich so ein Phishing-Angriff?
In unseren speziellen Phishing-Ratgeber erklären wir im Detail, an welchen Merkmalen Sie Phishing erkennen. Außerdem sehen Sie in einem Video verschiedene Methoden, mit denen Betrüger Sie in die Falle locken, und wie eine Kopie Ihrer Login-Daten zu Kriminellen übertragen wird.
Was ist nach einem Phishing-Angriff in jedem Fall zutun?
In der Regel werden mindestens Ihre Anmeldedaten für Facebook an die Betrüger übertragen. Manchmal werden noch zusätzliche Daten abgefragt. Das können beispielsweise persönliche Daten oder Kreditkartendaten sein. Je nach Umfang der abgefragten Informationen sollten Sie unverzüglich folgende Maßnahmen ergreifen.
- Ändern Sie Ihr Passwort auf Facebook.
- Wenn Kreditkartendaten abgefragt wurden, sollten Sie Ihre Kreditkarte sperren lassen.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.
Melden Sie dubiose Nachrichten, damit wir davor warnen können
Falls Sie betrügerische E-Mails oder Nachrichten in sozialen Netzwerken oder per Messenger bekommen haben, dann können Sie diese an [email protected] weiterleiten. Wir prüfen diese und verfassen bei Bedarf eine Warnung.
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