Nach einem Post auf Facebook setzt Deutschland als erstes Land die EU-Hundekackverordnung in ein Landesgesetz um. Angeblich gibt es sogar Plaketten, ähnlich wie bei Autos. Mittlerweile wird die Information sogar schon per WhatsApp geteilt. Aber was ist mit dem Wahrheitsgehalt. Stimmt das eigentlich?
Wir bekommen Anfragen, ob die HKK-Plakette für Hunde ab 1. Mai 2018 wirklich Pflicht ist? In sozialen Netzwerken geistert eine Information für Hundehalter umher. Danach sollen die Tierfreunde für ihren vierbeinigen Gefährten eine solche Plakette für 16 Euro erwerben. Angeblich möchte das Bundesamt für Umweltschutz in der Tierhaltung (BAUT) die Emissionswerte des Vierbeiners über die farbigen Plaketten kennzeichnen.
Wir möchten den Unfug gleich zu Beginn auflösen. Es handelt sich bei dieser Information für Hundehalte um eine Fake-News. Die Plakette gibt es natürlich nicht. Ein lustiger Zeitgenosse hat sich wohl einen Scherz erlaubt und nimmt den EU-Regelungswahnsinn mal so richtig auf die Schippe. Wer den Text genau ließt kommt eigentlich auch alleine darauf. Doch einige Hundehalter glauben den Unsinn und regen sich darüber sogar auf.
So sieht die Fake-News zur HKK-Plakette für Hunde aus
Im April 2018 wird der Beitrag auf Facebook massiv geteilt. Immer wieder gibt es neue Posts, die auf die neue Kennzeichnungsplakette für Hunde hinweisen. Einer dieser Beiträge schafft es sogar auf über 3.500 Kommentare und wurde knapp 5.000 Mal geteilt. Wir wissen nicht, ob dieser Beitrag der Ursprung der Fake-News ist. So sieht der Beitrag optisch aus:
Im Begleittext ist zu lesen:
Wichtige Information für Hundehalter, das ändert sich ab 01.Mai 2018
Mit Wirkung zum 01.Mai diesen Jahres setzt Deutschland als erstes EU-Land die neue EU Hundekackverordnung in Landesgesetz um. Das Gesetz soll für mehr Transparenz und zum Schutz der Umwelt dienen. Demnach müssen ab dem 01. Mai alle Hunde in Deutschland eine sogenannte Hundekack Kennzeichnungs-Plakette (HKK-Plakette) tragen, um Nichthundebesitzern die Art und Schwere der Ausscheidung zu signalisieren und die Emissionswerte des Vierbeiners transparent darzustellen. Hierbei hat das Bundesamt für
Umweltschutz in der Tierhaltung (BAUT) lediglich die EU-Kackrichtlinie 4 und 6 umgesetzt. Es werden in Deutschland nur die grüne Plakette, für Hunde ab einem Alter von
8 Jahren, und die blaue Euro 6 Kackplakette für Hunde bis zu 8 Jahren eingeführt. Alle Plaketten sind mit den zusätzlichen Bezeichnungen TK, BK und NK erhältlich. Die Kennzeichnung
weißt auf die Art der Ausscheidung hin. TK tragen Hunde die ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert werden, diese sind insoweit eingeschränkt, dass sie sich künftig nur noch auf
befestigtem Boden lösen dürfen, auf dem die Aufnahme durch den Halter rückstandslos möglich ist. Begründet wird dies, laut EU-Kommission, durch das Eindringen von Restchemikalien aus
dem Trockenfutter in das Grundwasser. Trägern der BK und NK (BARF und Nassfutter) Marken wird das Lösen auch auf Grünstreifen weiterhin erlaubt. „Da der Verdauungstrakt junger Hunde besser arbeitet, scheidet der Hund weniger aus
und ist somit umweltverträglicher. Er wird als EU-Kacker der Stufe 6 mit der blauen Plakette versehen“, so der Pressesprecher des BAUT auf Nachfrage.
„Eurokacker 4 hingegen können ab- und an von einem Feinkackalarm betroffen sein und fallen dann für diesen Tag unter ein Kackverbot“, so Dr. Herbert Tüpfel weiter. In Zusammenarbeit mit der Haustierindustrie werden bereits erste
Feinkackfilter zur Nachrüstung von Euro 4 auf Euro 6 Kacker entwickelt. Züchter, Tierschutzorganisationen und Tierheime sind zur Nachrüstung vor der Abgabe eines Euro 4 Kackers nicht verpflichtet.Bitte prüft nach, welche Plakette ihr selbst benötigt und versäumt nicht diese ab dem 01. Mai zu verwenden. Erhältlich sind diese gegen eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 16,00 Euro in jedem Rathaus. Die Plakette ist ein Jahr gültig und muss dann zwingend erneuert werden. Für Wildkacker ohne Plakette sind bereits Geldbußen bis zu 200 Euro vorgesehen.
Neben dem Beitragsbild zu dem Post wird oft noch ein Bild von einem Hund gepostet, welches jedoch variieren kann. Einige Nutzer posten eigene Bilder von kackenden Hunden. Mittlerweile wird die Nachricht wohl auch schon über den WhatsApp-Messenger verbreitet.
Wir weisen an dieser Stelle wieder einmal daraufhin, dass Sie Tierbilder nicht einfach so öffentlich posten sollten, wenn Sie selbst nicht die Rechte am Bild innehaben.
Sie dürfen über die EU-Hundekackverordnung herzlich lachen
Es handelt sich bei dieser Geschichte um Satiere. Der Verfasser des Textes hat wohl kaum damit gerechnet, dass diesen Text Nutzer ernst nehmen könnten. Das ist schon allein aufgrund der Formulierungen zu vermuten. Vielmehr macht er sich wohl über die EU-Politiker lustig, die möglichst alles regeln wollen. Am Ende darf jeder Nutzer herzlich lachen.
Wer den Text teilt, sollte auf Facebook vielleicht die Emoticons richtig einsetzen. Das Problem ist, dass eben nicht jeder Nutzer den Joke sofort erkennt. Einige Hundebesitzer nehmen die neue Plakette sehr ernst und machen sich bezüglich der zusätzlichen Ausgaben Sorgen. Deshalb wäre ein Smiley zum Post unter Umständen angebracht. Mindestens sollten Sie Ihre Freunde dann aufklären, wenn Sie merken, dass die Geschichte für den Freund kein Spaß zu sein scheint.
Glauben Sie nicht alles, was Sie sehen
Die Hundekack Kennzeichnungs-Plakette (HKK-Plakette) und die EU-Hundekackverordnung ist mal wieder ein schönes Beispiel dafür, dass Sie Ihren Augen und den Texten im Internet nicht blind glauben sollten. Gerade in sozialen Netzwerken gibt es viele Informationen, Bilder, Fotos und Beiträge die schlicht unwahr sind. Von lustigen Geschichten wie dieser bis hin zu Hetze ist fast alles vertreten.
Wir haben in der Vergangenheit schon über die Fake-News zum Tod von Comedian Mario Barth und des Sängers Till Lindemann berichtet. Zum Glück haben sich diese Nachrichten als Fake herausgestellt. Spaß ist das allerdings für uns keiner mehr.
Trotzdem sollen Sie den Spaß an Facebook & Co nicht verlieren und weiterhin posten und teilen. Allerdings immer mit dem Grundsatz:
Drum prüfet, bevor ihr massig teilt.
Helfen Sie Fakes aufzuspüren
Haben Sie auf Facebook auch eine unglaubliche Geschichte gesehen, die massenhaft geteilt wird? Bitte senden Sie uns einen Screenshot des Beitrags an [email protected].
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