Geldautomaten sind immer wieder beliebte Angriffsziele für Hacker. Diese tüfteln neue Methoden aus, um an das Geld zu gelangen. Wir verraten Ihnen in diesem Artikel, welche Betrugsmethoden die Kriminellen aktuell häufig anwenden.
Einen Geldautomaten zu sprengen, um an die Mäuse zu gelangen, das macht heute kaum noch ein Bankräuber. Vielmehr werden die neue Technik und Sicherheitslücken bei den Banken genutzt. Auch Bankräuber müssen schließlich mit der Zeit gehen.
Das dabei nicht nur eine Betrugsmasche eingesetzt wird – auch klar. Aber wie können Sie sich als Verbraucher davor schützen? Haben Sie Möglichkeiten, den Betrug zu entdecken, bevor es zu spät ist? Diese und andere Fragen werden wir versuchen, in diesem Ratgeber zu beantworten.
Veraltete Technik bei den Banken
Wenn die Banken auf veraltete Technik setzen, haben Sie als Kunde kaum eine Chance, dem Betrug rechtzeitig auf die Schliche zu kommen. So nutzen die Ganoven beispielsweise aus, dass ein Großteil der Banken noch auf Windows XP setzt. Doch genau dieses Betriebssystem wird von Windows weder weiterentwickelt noch mit aktuellen Sicherheitsupdates versorgt.
Die entstandenen Sicherheitslücken nutzen die Verbrecher aus. Während sie an den Tresor meist nicht herankommen, ist die PC-Hardware vieler Bankautomaten angreifbar. Der Zugriff auf USB-Schnittstellen und CD-Laufwerke ist damit ein Kinderspiel. Dadurch lässt sich Schadsoftware installieren und die Betrüger gelangen an das Geld.
Jackpotting
Beim Jackpotting manipulieren die Bankräuber die Geldautomaten mithilfe einer Schadsoftware, die sie via USB-Stick in den Bankautomaten einschleusen. Dieser hebt alle Sperren auf und die Kriminellen kommen problemlos an das Geld.
Trojaner als Hilfe
Mithilfe einer CD gelangt Schadsoftware auf den Computer des Bankautomaten. Ist der Schädling korrekt programmiert, brauchen die Räuber nur noch einen Code eingeben und bekommen das Geld.
Zusätzliche Hilfsmittel der Hacker
Manchmal nutzen die Bankenentleerer auch zusätzliche Hilfsmittel. Dabei kann es auch für den Verbraucher gefährlich werden. Obwohl die meisten Banken mittlerweile den EMV-Standard (Europay International, MasterCard und VISA) nutzen, gibt es nach wie vor noch Banken, die anstelle des sicheren Mikrochips auf den unseren Magnetstreifen setzen.
Skimming
Mit gefälschten Terminals (Tastatur und Karteneinzug) erspähen die Betrüger Ihre Kartendaten samt PIN. Danach erstellen sie Kartenklone und heben Geld von Ihrem Konto ab. Prüfen Sie immer, ob die Tastatur oder der Karteneinzug locker sitzen. Ist dies der Fall, wenden Sie sich sofort an die Bank. Besonders weit verbreitet ist diese Masche allerdings nicht mehr, da die Banken aufgerüstet haben. Dadurch ist Skimming nicht mehr so einfach möglich.
Black Box Attack
Hier verwenden die Täter ein Smartphone oder einen anderen Minicomputer und trennen die Verbindung von Tresor und PC. Durch das Anschließen der eigenen Geräte übernehmen die Räuber die Kontrolle über den Automaten. Die Komplizen heben anschließend mit herkömmlichen Karten nahezu unbegrenzt Geld ab und leeren so den Tresor. Die Folgen entdecken die Bankangestellten meist erst einige Tage später.
Cash-Trapping
Beim Cash-Trapping setzen die Täter vor die Ausgabeklappe des Automaten eine Blende. Diese ist für den Bankkunden nahezu unsichtbar. Diese Blende ist mit doppelseitigem Klebeband präpariert. Daran bleibt das Geld kleben. Der Kunde wundert sich, warum sich die Blende nicht öffnet und kein Geld herauskommt und verlässt (im besten Fall für die Täter) die Filiale. Dann kommen die Täter wieder herein und entfernen die Blende mit dem daran klebenden Geld.
In dem folgenden Video des SWR Marktcheck sehen Sie, wie Cash-Trapping und Skimming genau funktionieren. Außerdem bekommen Sie Tipps für das richtige Verhalten.
Angriffe im technischen Bereich sind nicht die einzige Möglichkeit für Betrüger an das Geld zu gelangen. Auch Trickbetrüger schlagen vor Geldautomaten immer wieder zu und legen nichts ahnende Bankkunden herein, wie das oben präsentierte Video zeigt.
Haben Sie Erfahrungen mit den oben genannten Tricks gemacht und sind selber Opfer von Hackern geworden? Haben Sie danach eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt? Und vor allem haben Sie Ihr Geld wiederbekommen? Diskutieren Sie mit anderen Lesern in den Kommentaren.
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