Ein Marketingpartner des sozialen Netzwerkes Instagram hat die Stories von Millionen Nutzern kopiert und deren Aufenthaltsorte verfolgt. Aus den Daten hat das Unternehmen eine Werbe-Datenbank mit Nutzerprofilen aufgebaut.
Mit Ihren öffentlichen Daten in sozialen Netzwerken sollen Sie vorsichtig sein. Das predigen wir Ihnen immer wieder. Und jetzt wissen Sie auch warum. Nicht nur Betrüger wollen an Ihre Daten. Auch Unternehmen interessieren diese.
So hat die Marketingfirma HYP3R aus San Francisco die öffentlich zugänglichen Daten von Millionen Instagram-Nutzern abgegriffen und gespeichert. Das berichtet Business Insider. Die Datenbank mit den Nutzerprofilen wurde aus den Instagram Stories erstellt. Die Instagram Story enthält detaillierte Informationen zu den Bewegungsprofilen der Nutzer sowie deren Interesse und natürlich die Fotos. Diese sollen ja eigentlich nach 24 Stunden aus dem System verschwunden sein.
Wir haben Ihnen bereits erklärt, wie Sie Ihr Instagram Profil auf privat stellen. Auch bei den Stories können Sie entscheiden, ob alle User Ihre Story sehen dürfen oder nur bestimmte Freunde. Fakt ist, dass die öffentlich zugänglichen Bilder und Videos nicht nur über die App, sondern auch über die Web-Version abgerufen werden können. Vor dem hier beschriebenen Betrug können Sie sich allerdings nur schützen, indem Sie Instagram nicht nutzen.
Was ist mit den Daten passiert?
Obwohl eigentlich von Instagram untersagt, hat die Firma HYP3R Methoden entwickelt, diese Daten ganz automatisch einzusammeln, auszuwerten und mit Daten aus anderen Quellen zu kombinieren. So wurde auch eine Bilderkennungssoftware genutzt, um die auf Instagram veröffentlichten Fotos zu analysieren.
Besonders relevant waren die Beiträge, welche auch Aufenthaltsorte der Nutzer enthielten. Denn die Firma ist auf ortsbasiertes Marketing spezialisiert. Die aufgebaute Datenbank des Unternehmens enthielt so tausende Standorte von Hotels, Fitnessklubs und Läden. Dadurch war es beispielsweise Hotelbetrieben möglich, positive Instagram-Beiträge zu ihren Hotels zu präsentieren. Aber sie konnten zeitgleich auch Werbung an Nutzer ausspielen, die sich gerade bei der Konkurrenz aufhielten.
Instagram sperrt Unternehmen
Eigentlich hatte Instagram den Zugang zu den Ortsdaten bereits über die offizielle Entwicklerschnittstelle gekappt. Irgendwie scheint HYP3R trotzdem einen Weg gefunden zu haben, an diese Daten zu kommen. Unklar ist auch, warum diese automatisierte Datensammlung von Instagram nicht entdeckt wurde.
Instagram hat das Unternehmen mittlerweile von der Plattform gesperrt. Außerdem gab es eine Unterlassungserklärung. Die Social Media Plattform hat zudem Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen. Das System wurde dahingehend verändert, dass man zukünftig keine ortsbezogenen Daten mehr abgreifen kann.
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Quelle: businessinsider.de