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Bußgelder für Falschparker steigen drastisch – Das müssen Sie bald bezahlen


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Bis zu 85 Euro sollen Sie demnächst mehr bezahlen, wenn Sie falsch Parken und dabei womöglich andere Verkehrsteilnehmer behindern. Vor allem Radfahrer und Behinderte sollen von den höheren Strafen für Autofahrer profitieren. Wir erklären, was sich für Falschparker bald ändert.

Falsch Parken wird demnächst teurer. Die dpa berichtet, dass das Parken auf Geh- und Radwegen statt bisher 15 Euro nun mit 100 Euro zu Buche schlagen soll. Neue Bestimmungen gelten auch für das Halten auf Schutzstreifen, die eigentlich für den Radverkehr reserviert sind. Auf diesen mit einer gestrichelten Linie für die Radfahrer angezeigten Zone durfte man bisher drei Minuten lang halten. Diese Ausnahme gilt bald nicht mehr. Für das Parken auf Radwegen gibt es in schweren Fällen sogar einen Punkteintrag im Register in Flensburg.

Auch der Tarif für falsches Parken an einer unübersichtlichen Stelle wird erhöht. Bisher haben die Behörden 15 Euro verlangt, nun sollen es 35 Euro werden. Wer auf einem für Schwerbehinderte reservierten Parkplatz sein Auto abstellt, wird demnächst mit 55 Euro zur Kasse gebeten statt der aktuellen 35 Euro.

Gefahrensituationen durch höhere Strafen verhindern

Die höheren Strafen sollen vor allem die Radfahrer besser schützen, die noch immer von den motorisierten Verkehrsteilnehmern teilweise ignoriert und benachteiligt werden. Der Gesetzgeber hofft weiterhin, vor allem in den Städten gefährliche Verkehrssituationen verhindern zu können, wenn er die Gebühren für das Fehlverhalten heraufsetzt.

Der Bundesrat billigte die Reform der Straßenverkehrsordnung von Minister Scheuer am 14.2.2020. Unklar blieb zunächst nur, wann die neuen Bestimmungen in Kraft treten. Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur teilt mit, dass die Änderungen so schnell wie möglich erfolgen sollen. In folgenden Bereichen müssen Sie mit höheren Bußgeldern rechnen:

  • Unberechtigtes Parken auf einem Schwerbehindertenparkplatz (35 Euro auf 55 Euro)
  • Rechtswidriges Parken an engen oder unübersichtlichen Straßenstellen bzw. im Bereich einer scharfen Kurve (15 Euro auf 35 Euro)
  • Verbotswidriges Parken auf Geh- und Radwegen sowie das neue unerlaubte Halten auf Schutzstreifen sowie Parken/Halten in 2. Reihe (ab 15 Euro auf bis zu 100 Euro)
  • unerlaubte Nutzung der Rettungsgasse (200 – 320 Euro, 2 Punkte in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot)

Gefälschte Strafzettel: Wenn das Knöllchen nicht echt ist – Polizeiwarnung

Sie haben einen Strafzettel bekommen, weil Sie falsch geparkt haben? Diesen sollten Sie aus verschiedenen Gründen nicht vorschnell bezahlen. Denn seit längerer Zeit werden auch Knöllchen gefälscht und an die Windschutzscheiben der Autofahrer geheftet.

Ein Kommentar

Vorteile für Carsharing-Fahrzeuge beschlossen

Mit den Neuregelungen soll ein neues Sinnbild für Carsharing eingeführt werden. Das Zusatzzeichen weist Parkplätze aus, auf denen Carsharing-Fahrzeuge bevorrechtigtes Parken können. 

Carsharing Sinnbild Zusatzzeichen
(Quelle: BaST)

Außerdem gibt es in Zukunft eine Plakette zur Kennzeichnung der Carsharing-Fahrzeuge, die gut sichtbar an der Windschutzscheibe zu befestigen ist.

Carsharing Plakette
(Quelle: BaST)

Parkflächen für Elektrofahrzeuge

Besitzer eines Elektrofahrzeuges ärgern sich immer wieder, dass die Plätze zum Laden des Fahrzeuges zum Parken missbraucht werden. Hier soll demnächst mit klaren Regeln Abhilfe geschaffen werden, indem die Parkflächen für Elektrofahrzeuge besser gekennzeichnet werden. Außerdem sollen die Behörden zukünftig das erleichterte Parken für Elektroautos regeln und diese sogar von Parkgebühren befreien können.

2020-02-21 Massnahmen fuer Elektrofahrzeuge
(Quelle: BMVI)

In der StVO-Novelle  wurde zudem klargestellt, dass die Straßenverkehrsbehörden Parkflächen für elektrisch betriebene Fahrzeuge künftig durch ein Sinnbild auf der Fahrbahn hervorheben können. Außerdem soll der Tatbestand für unberechtigtes Parken auf einem  Parkplatz für Elektrofahrzeuge eingeführt werden. 

Forsa-Umfrage ohne klares Ergebnis

Die tz München veröffentlicht eine Umfrage des Forschungsinstituts Forsa. Eine Umfrage der Meinungsforscher ergab, dass eine knappe Mehrheit von 53 Prozent der Autofahrer der Novelle positiv gegenüber steht. Aber nur 11 Prozent glauben, dass die Reform die Sicherheit erhöhen wird. 44 Prozent erwarten von den neuen Maßnahmen eher keine Veränderung. Dass der gewünschte Effekt gar nicht eintreten werde, meinen acht Prozent der Befragten.

Die Untersuchung von Forsa fragte aber auch nach der Einstellung gegenüber verschiedenen Maßnahmen und deren Wirksamkeit. Höhere Bußgelder halten 24 Prozent für sehr wirkungsvoll, eher wirkungsvoll finden die Anhebung sogar 44 Prozent. Deutlich überzeugender sind für viele der Befragten aber andere Maßnahmen. Verstärkte Polizeikontrollen befürworten 85 Prozent. Von neuen Aufteilungen der Verkehrsfläche glauben 80 Prozent, dass so die Verkehrssicherheit erhöht wird.

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1 Gedanke zu „Bußgelder für Falschparker steigen drastisch – Das müssen Sie bald bezahlen“

  1. Also ich denke nicht, dass das Bisschen mehr Geld, das man ab jetzt bezahlen muss, was großartig ändert bei den Autofahrern. Ich bin selbst keine Autofahrerin wegen Sehschädigung. Aber ein Nichtbehinderter, der gut betucht ist, der stellt sich auch ohne Parkausweis da hin, blecht und lässt mich mit meiner sehenden Begleitung voll im Regen stehen. Ja er pöbelt mich und ihn/sie vielleicht noch blöd an, was das soll und wieso ich als „nur“ blinde jetzt auf einmal den Parkplatz in Anspruch nehmen will? Ja klar kann ich noch ganz gut laufen aber halt „nur“ nichts sehen. Aber wie gesagt, da hätte so Einiges um richtig viel mehr erhöht gehört. Und nicht bloß mit Geld; da gehören öfters mal Fahrverbote her.

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