Kosmetik ist ein riesiger Markt. Kein Wunder, jeder möchte hübsch aussehen und gut riechen. Alle Pflegeprodukte versprechen Schönheit, Nahrung für Haut und Haar und das gute Gefühl, sich selbst als attraktiv zu empfinden. Doch was ist eigentlich in den Produkten enthalten? Sind die Stoffe bedenkenlos?
Mittlerweile ist die Werbung für Kosmetik so extrem verbreitet, dass viele Menschen ihren Körper nicht mehr so akzeptieren und lieben können, wie er ist. Vermeintliche Makel, Behaarung, kleine Unebenheiten – all das wird als störend empfunden und soll ausgemerzt werden. Mit Peelings, Masken, Enthaarung und anderen Behandlungen versucht man, sich einem Ideal anzunähern. Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt, denn kosmetische Produkte können durchaus bedenklich Stoffe enthalten.
Trotz umfangreicher Kontrollen und strenger Gesetze können diese Stoffe dem Körper schaden. Es sind Substanzen erlaubt, von denen man das nie gedacht hätte! Und selbst, wer sich dem Schönheitswahn widersetzt, muss sich waschen und pflegen. Es empfiehlt sich, vor dem Kauf Tests und Vergleiche im Bereich der Hautpflege zu lesen, um unbedenkliche Produkte finden zu können.
Welche Stoffe sind in Kosmetika?
Doch werfen wir einen Blick auf typische Substanzen, die Sie in den meisten Produkten finden können. Bei manchen würde man gleich annehmen, dass sie auf der Haut keine positive Wirkung entfalten.
Wir geben auch die INCI Bezeichnung an. Diese orientieren sich an der internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe und bestimmen, auf welche Weise die Inhalte deklariert werden müssen.
Aluminiumsalze
INCI Bezeichnung: Alumina, Aluminium Chloride, Aluminium Stearate, Aluminium Powder, Cl77000
Klingt unschön und ist es auch. Aluminiumsalze sollen vor allem in Deos dafür sorgen, dass man nicht schwitzt. Meist funktioniert das auch, leider stehen diese Substanzen im Verdacht, Brustkrebs zu begünstigen. Viele Deos kommen mittlerweile ohne aus.
Benzophenon
INCI Bezeichnung: Butyl Methoxydibenzoylmethane Oxybenzone, 4-Methylbenzylidene Camphor, Benzophenone-1 bis -4
Dieser Inhaltsstoff steht im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und Krebs zu begünstigen. Zudem soll er Allergien auslösen können. Benzophenone finden sich in Sonnencremes, wo sie als chemische UV-Filter wirken.
Wie bei den meisten anderen Produkten gibt es auch hier Alternativen, die jedoch oft teurer sein können.
Formaldehyd
INCI Bezeichnung: Triclosan, Sodium Hydroxymethylglycinate, Hexamidine Diisethionate, 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol, Quaternium-15
Das klingt giftig und ist es auch. Vorsicht: Es muss nur deklariert werden, wenn mehr als 0,05 Prozent davon im Endprodukt enthalten sind. Geringere Mengen gelten als nicht bedenklich, doch meist verwendet man ja mehrere Produkte, deren Inhaltsstoffe sich summieren und miteinander interagieren können.
Formaldehyd wurde häufig als Konservierungsstoff eingesetzt, mittlerweile verzichten jedoch viele Hersteller darauf. Achtung auch bei ausländischen Produkten, wo vielleicht weniger strenge Regeln gelten als in Deutschland beziehungsweise Europa.
Mineralöle, Paraffine, synthetisches Glycerin
INCI Bezeichnung: Mineral Oil, Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin, Vaseline
Diese unappetitlich klingenden Substanzen bilden die Grundlage sehr vieler kosmischer Produkte. Das jedoch nicht, weil sie so gut für die Haut wären, sondern weil sie billig und leicht zu verarbeiten sind. Zudem lösen sie nur selten Allergien aus. In Cremes, Lotionen, Ölen und Haarpflegeprodukten sind sie zu finden.
Es gibt keinen Vorteil, Produkte mit diesen Inhaltsstoffen zu verwenden, ganz im Gegenteil. Sie bilden eine Schicht über der Haut und lassen keine Nährstoffe hindurch. Darunter können sich im schlimmsten Fall Keime vermehren. Ein weiterer Minuspunkt: sie schädigen auch die Umwelt, denn sie werden nicht abgebaut, sondern lagern sich zum Beispiel in Gewässern ab.
Parabene
INCI Bezeichnung: Propylparaben, Btylparaben, Methylparaben, Ethylparaben, Isobutylparaben, Isopropylparaben
Parabene sorgen dafür, dass sich in den Produkten keine Pilze und Bakterien vermehren können. In Naturkosmetik dürfen sie nicht eingesetzt werden. Sie reichern sich im Körper an, können auf das Hormonsystem wirken und stehen sogar im Verdacht, Krebs zu begünstigen.
Silikone
INCI Bezeichnung: Dimethicone, Trimethicone, Methicone, Amodimethicone, Polysiloxane; es gibt unzählige Abwandlungen, Orientierung bieten die Endungungen „-methicone“ und „-siloxane“
Klingt nach Chemielabor und das entspricht auch den Tatsachen. Silikone täuschen Pflege vor, dabei legen sie sich nur wie ein Film um die Haare oder auf die Haut, die dann natürlich weich erscheinen. Die flüssigen Kunststoffe sorgen jedoch dafür, dass keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden können.
Tenside
INCI Bezeichnungen: Sodium-Lauryl-Sulfat, Sodium-Laureth-Sulfat, Ammonium-Lauryl-Sulfat Sodium-Myreth-Sulfat
Wer sich schon immer einmal gefragt hat, was hinter dieser Bezeichnung auf seiner Shampooflasche steckt, hier ist die Wahrheit. Tenside sorgen dafür, dass alles fein schäumt, reizen aber die Haut und Schleimhäute und wirken austrocknend.
Weichmacher
INCI Bezeichnung: Propylene Glycol, 1,2-Propanediol, 1,2-Dihydroxypropane, Methyl Ethyl Glycol (MEG), Methylethylene Glycol
Weichmacher sind seit einiger Zeit im Verruf, und das zurecht. Sie sorgen dafür, dass Produkte geschmeidig bleiben und weniger schnell schlecht werden. Sie können sich jedoch im Körper anreichern und innere Organe schädigen.
Fazit
Sie können angesichts der Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers nur staunen, wie dieser über Jahre hinweg mit aggressiven Substanzen umgeht und dennoch „gesund“ bleibt. Führen Sie sich jedoch einmal vor Augen, was alles in unseren Produkten steckt, dann verwundert es Sie nicht mehr, dass die Zahl der Allergien und anderer Erkrankungen immer weiter ansteigen. Vielleicht sind die Inhaltsstoffe nicht immer auslösend beteiligt, doch sie spielen eine Rolle bei der Belastung Ihres Körpers. Verzichten Sie auf diese Stoffe, tun Sie sich etwas Gutes.
Zum Glück müssen alle Inhaltsstoffe deklariert werden, sodass Sie sie erkennen können. Anders als „getarnte“ Gefahren braucht es hier nur ein wenig Aufklärung und Interesse.