Welche Passwörter nutzen die Deutschen am meisten? Genau das haben Forscher des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in einer Studie ermittelt. Die Top 20 Kennwörter 2019 sind weder sicher, noch besonders einfallsreich. Aber sie sind Fakt. In Zeiten von häufigem Identitätsdiebstahl ist das fast schon grob fahrlässig. Wir geben Anregungen, wie Sie sich online optimal absichern.
Um Onlinedienste wie E-Mail-Konten, soziale Netzwerke, Onlineshops und so weiter nutzen zu können, benötigen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort. Gerade beim Passwort sollten Sie erfinderisch sein, da dieses sonst zu leicht von Cyberkriminellen erraten werden kann. Immer wieder werden Onlinekonten gehackt, weil das Passwort zu einfach ist oder der Nutzer dasselbe Kennwort für mehrere Onlinekonten verwendet.
Bei der Wahl des Passworts können Internetnutzer selbst für mehr Sicherheit sorgen, indem diese auf einfache Kennwörter verzichten. Dagegen haben Sie auf Phishing-Angriffe und Trojaner weniger Einflussmöglichkeiten. Beim Onlinebanking wurde die Sicherheit beim Login durch die Payment Services Directive2 (PSD2) im Jahre 2019 deutlich erhöht. Jetzt ist für die Anmeldung bei der Hausbank neben dem Benutzernamen und dem Kennwort noch ein weiterer Code notwendig.
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat im Rahmen einer Studie rund 67 Millionen gehackte Nutzerkonten analysiert und ausgewertet. Aus insgesamt 178 im Internet frei verfügbaren Datenlecks haben die Wissenschaftler die zehn am meisten genutzten Passwörter (deutschsprachig) ermittelt. Fakt ist, dass es bei den alphanumerischen Kennwörtern 2019 nicht ganz so vulgär zuging, wie in den Vorjahren. Damals waren Arschloch und Ficken genau so unter den Top 10 wie Schatz. In 2019 wurden diese 10 alphanumerischen Passwörter besonders häufig verwendet:
- password
- abc123
- dragon
- iloveyou
- password1
- monkey
- qwertz123
- target123
- tinkle
- qwertz
Ausgelassen wurden in dieser „Schlechtestenliste“ die ebenfalls sehr gern verwendeten Zahlenkombinationen, die noch einfacher und unsicherer sind. Die nachfolgenden Ziffernkombinationen werden bevorzugt genutzt:
- 123456
- 123456789
- 12345678
- 1234567
- 111111
- 1234567890
- 123123
- 000000
- 222222
Insgesamt sieht die Top 20 Liste der unsichersten aber häufig verwendeten Passwörter der Deutschen so aus:
- 123456
- 123456789
- 12345678
- 1234567
- password
- 111111
- 1234567890
- 123123
- 000000
- abc123
- dragon
- iloveyou
- password1
- monkey
- qwertz123
- target123
- tinkle
- qwertz
- 1q2w3e4r
- 222222
Eins ist sicher: Wer eins oder mehrere der genannten Kennwörter benutzt, schützt seine Daten so gut wie gar nicht. Schließlich sind alle genannten Passwörter unsicher. Falls Ihnen ein Passwort in der Liste bekannt vorkommt, weil Sie es selbst verwenden, sollten Sie das schnellstmöglich ändern. Wir geben in unserem Ratgeber Tipps, wie Sie ein sicheres Passwort erstellen. Außerdem erklären wir, wie Sie das Kennwort bei den populärsten Onlinediensten ändern.
Neben dem Benutzernamen und dem Passwort gibt es weitere Möglichkeiten, Ihre Onlinekonten optimal abzusichern. Dazu gehört die recht einfache und von vielen Nutzern unbeachtete Regel, dass Sie für jedes Onlinekonto ein anderes Passwort verwenden sollten. Schließlich nützt Ihnen das sicherste Kennwort nichts, wenn Hacker einen Onlinedienst knacken und aufgrund des gleichen Passwortes automatisch Zugriff auf alle Onlinekonten des Nutzers bekommen.
Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung
Haben Sie schon von der Zwei-Faktor-Authentifizierung oder der Bestätigung in zwei Schritten gehört? Diese Sicherheitsstufe sollten Sie für alle Onlinekonten einrichten, die diesen Service bieten. Haben Sie die zusätzliche Sicherheitsstufe eingerichtet, benötigen Sie zum Login neben Ihrem Benutzernamen und dem Passwort noch einen Einmalcode. Diesen bekommen Sie beispielsweise per SMS oder über eine Gratis-App. Dadurch wird ein erspähtes Passwort für Hacker nahezu wertlos, da diese auch Zugriff auf Ihr Smartphone haben müssten. Da das in der Regel nicht der Fall ist, kommen die Kriminellen nicht an Ihre Daten.
Unserer Übersicht können Sie entnehmen, welche Onlinedienste die Zwei-Faktor-Authentifizierung bieten. Für viele Anbieter finden Sie in der Übersicht eine ausführliche Anleitung für die Einrichtung der Bestätigung in zwei Schritten. Wichtige Dienste, wie Ihr Google-Konto oder die Apple ID sollten Sie auf jeden Fall damit schützen.
Virenscanner schützt Sie vor Bedrohungen
Man sollte es kaum glauben, aber viele Verbraucher nutzen einen Computer ohne einen vernünftigen Virenschutz. Das stellt eine besonders große Gefahr dar. Durch Spyware können Hacker persönliche und vertrauliche Daten mitschneiden. Dazu gehören auch eingegebene Passwörter und Benutzernamen. Und Viren können Ihre gespeicherten Daten unbrauchbar machen und so großen Schaden anrichten.
Verfolgen Sie auch unseren Warnungsticker, der Sie über aktuelle Bedrohungen informiert. Schließlich gefährden auch Phishing-Angriffe oder Malware, die Sie per E-Mail erreichen, Ihre Privatsphäre.
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