In den Geschäften finden sich immer wieder Lebensmittel, denen besondere Wirkungsweisen nachgesagt werden. Dazu gehören auch Lebensmittel mit speziellen Bakterienkulturen, die auch unter dem Namen Probiotika bekannt sind. Die versprochene Wirkungsweise dieser Lebensmitteln ist bis heute nicht bewiesen, so dass es sich im Grunde nur im Lebensmittel mit Zusatzzutaten handelt.
Die Werbung mit den speziellen Lebensmitteln
Die probiotischen Bakterien aus den Lebensmitteln wandern unbeschadet durch den Magen und sollen dann erst im Darm ihre Wirkung entfalten.
Die Werbung hat uns jahrelang versprochen, dass die Joghurts mit speziellen Bakterienkulturen (probiotische Bakterien) die Abwehrkräfte aktivieren und die Tätigkeit des Darm positiv beeinflussen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Hersteller ihre Aussagen nicht beweisen konnten.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat sich mit dem Thema befasst und sich viele Lebensmitteln mit derartiger Aufschrift angeschaut. Sie hat die Aussagen zu Probiotika überprüft und musste feststellen, dass eine negative Bewertung am Ende das Ergebnis war. Die Aussagen sind nicht in der EU-Positivliste mit den erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen (Health Claims) vorhanden. Selbst der Begriff „Probiotika“ gilt als rechtlich nicht zugelassen und darf nicht verwendet werden. Nach Ansicht des Bundesgerichtshofes darf der Begriff nicht für Babynahrung verwendet werden.
Veröffentlicht: 22. November 2021
Nahrungsergänzungsmittel sind in den letzten Jahren immer mehr zum Trend geworden, so dass heute nicht nur Sportler die verschiedensten Präparate zu sich nehmen, sondern auch „normale“ Menschen. Immer wieder kommt es vor, dass Oma und
„Probiotisch“ gibt es nicht mehr
Mittlerweile haben die Hersteller entsprechend reagiert und das Wort „probiotisch“ aus dem Wortschatz gestrichen, so dass es nicht mehr auf Lebensmittelverpackungen zu finden ist.
Zwar werden auch weiterhin Angaben rund um die verwendeten Bakterienstämme gemacht, aber statt wie vorher den Bakterien die positive Wirkung nachzusagen, setzen die Hersteller heute auf Vitamine (C, B6 und D). Auf den Verpackungen steht zum Beispiel „enthält 6,5 Milliarden einzigartiger Shirota Kulturen“ oder „Kultur Lacobacillus casei“, aber die Wirkung darf nicht speziell hervorgehoben werden. Stattdessen wird mit der Aussage „tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei“ die Vitamine in den Vordergrund gehoben. Hierbei handelt es sich um einen legalen Trick, den mittlerweile sehr viele Hersteller verwenden und dazu die zugelassenen gesundheitsbezogenen Aussagen der EU gut einsetzen.
Die probiotischen Lebensmittel, zu denen auch einige Nahrungsergänzungsmittel gehören, dürfen Vitamin C enthalten und aus dem Grund dürfen die Hersteller mit der guten Wirkung auf das Immunsystem werben. Allerdings gibt es einen kleinen Haken, denn die Hersteller müssen einen Zusammenhang zwischen der angeblichen Wirkung und dem Vitamin herstellen. Die Praxis zeigt, dass die Hersteller mit diesen Tricks sehr gern arbeiten.
Bakterien und ihre Wirkung
Allerdings sieht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit im Moment nur bei drei Stämmen von Milchsäurebakterien einen nachgewiesenen Effekt.
Für diese Produkte ist der Health Claim „fördert die Laktoseverdauung“ zugelassen. Zusätzlich enthalten ein paar Produkte spezielle Ballaststoffe und diese dienen den Bakterien als Futter.
Einige probiotische Bakterien können möglicherweise zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt werden. Dafür gibt es aber einige probiotische Arzneimittel, deren Wirkung auch in Studien eindeutig belegt ist. Die Krankheit bestimmt, ob und welcher Bakterienstamm sinnvoll zur Therapie ist, aber dazu sollte ein Gespräch mit dem Arzt geführt werden.
In Luxemburg wird zurzeit an Probiotika für den Einsatz bei einer Chemotherapie geforscht. Aktuell kommen viele Medizinprodukte mit Bakterienstämmen zum Einsatz. Die neue EU-Medizin-Verordnung gilt am Mai 2021 und danach sind lebende Bakterien in Medizinprodukten nicht erlaubt.
Die Anwendung
Gesunde Personen brauchen sich keine Gedanken machen, aber in den Produkten ist meist eine Menge Zucker und somit auch viele Kalorien enthalten, so dass Sie vor dem Kauf zuerst auf die Nährwerttabelle schauen sollen. Nur so lassen sich unliebsame Überraschungen vermeiden.
- Achten Sie darauf, dass die zugesetzte Menge an Vitaminen nicht zu hoch ist, wenn Sie viele Produkte mit Zusatzvitaminen einnehmen. Es gibt zwar keine gesetzlichen Höchstmengen, aber die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung lässt sich gut zur Beurteilung ranziehen.
- Ein paar Nahrungen für Säugling weisen den Zusatz spezieller Bakterienkulturen auf, deren eine gesundheitsfördernde Wirkung für Säuglinge nachgesagt wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung konnte dazu aber bis heute keine verfügbaren Daten in Bezug auf einen gesundheitlichen Nutzen bekommen. Es gibt nur sehr wenige Studien mit gesunden Säuglingen, so dass es keine zuverlässige Aussage für die Sicherheit der Mikroorganismen gibt. Zudem fehlen viele Ergebnisse der Untersuchungen und in den vorhanden Ergebnissen sind keine Hinweise auf positive oder negative Wirkungen bei gesunden Säuglingen zu finden.
- Auch heute noch wird immer noch heiß diskutiert, ob die probiotischen Lebensmittel bei gesundheitlich geschwächten Personen (Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, immunschwache Personen) sicher sind. Eine Klärung hat sich bislang nicht ergeben. Somit wird klar, wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden, dann wenden Sie sich im Vorfeld an Ihren Arzt und nehmen nicht einfach irgendwelche Produkte zu sich.
Wechselwirkungen mit Medikamenten – Das sollten Sie beachten
Veröffentlicht: 22. November 2021
Manche Nahrungsergänzungsmittel können Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen. Es kann passieren, dass die Wirkung der Medikamente dann verstärkt oder geschwächt wird. Informieren Sie sich deshalb vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
Achtung!
Einen günstigen Einfluss auf die Darmflora und somit vielleicht auch auf das Immunsystem haben Sauermilchprodukte aus dem Kühlregal. Dazu gehören
- Joghurt
- Kefir
- Ayran
- Dickmilch
- Lassi
- milchsauer vergorene Bohnen
- Sauerkraut
- Möhren.
Allerding gehört zu einer darmfreundlichen Ernährung viel mehr, denn Sie sollten auf eine ballaststoffreiche Kost setzen und das bedeutet, Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte müssen auf dem Ernährungsplan stehen, aber auch viel Trinken muss sein.
Außerdem ist es sehr wichtig, dass Sie sich regelmäßig bewegen und dazu am besten die Natur nutzen. Verzichten Sie auf das Auto oder den Bus und nutzen Sie doch lieber das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Der Fahrstuhl darf auch mal ohne Sie fahren und Sie nutzen lieber die Treppe. Das sind als nur kleine Maßnahmen, aber sie zeigen eine große Wirkung.
Fatburner zum Abspecken – oft eine Gefahr & ohne Wirkung
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Fragen & Antworten
FAQs zum Thema probiotische Lebensmittel
1. Was versteht man unter natürlicher Probiotika?
Die bekanntesten probiotischen Lebensmittel haben einen tierischen Ursprung und dazu zählen Joghurt, Kefir, viele Käsesorten, aber auch andere Produkte. Es gibt sogar vegane Alternativen und dazu gehört eingelegtes Gemüse und Produkte auf Sojabasis.
2. Wobei handelt es sich um probiotische Lebensmittel?
Probiotische Lebensmittel gibt es heute sehr viele zu kaufen und dazu gehören nicht nur Sauermilchprodukte, sondern auch Zwiebeln, Chicoree, Knoblauch und Bananen.
3. Ist Naturjoghurt wirklich immer probiotisch?
Jeder Joghurt enthält Milchsäurebakterien und somit ist auch jeder Joghurt probiotisch, so dass auch ein Naturjoghurt als probiotisch bezeichnet werden kann.
4. Wo befinden sich eigentlich die Milchsäurebakterien?
Milchsäurebakterien finden sich beim Menschen in erster Linie im Verdauungstrakt, aber auch in der Mundhöhle und der Vagina. Bei vielen Tieren wurden Milchsäurebakterien in der Darmflora gefunden.
5. Wie teuer sind probiotische Lebensmittel?
Probiotische Lebensmittel finden Sie in jedem Supermarktregal zwischen den normalen Produkten, aber preislich gibt es eigentlich keine Unterschiede. Die meisten probiotischen Lebensmittel können Sie zum gleichen Preis wie ein normales Produkt kaufen, so dass es finanziell keinen Unterschied macht, was Sie einkaufen.
Fazit
Der Lebensmittelmarkt ist hart umkämpft und beinah täglich landen neue Produkte im Regal, so dass die Hersteller mit vielen Tricks arbeiten, um die Verbraucher auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Das Prinzip gilt auch die Werbeaussagen mit speziellen Bakterienkulturen und deren positive Auswirkung auf die Gesundheit. Allerdings gibt es nicht viele gesundheitsbezogene Aussagen rund um die Bakterienkulturen, so dass die Hersteller mit anderen Inhaltsstoffen werben müssen. Im Grunde brauchen sie das nicht, denn es gibt viele Produkte, die von Natur aus probiotisch sind, also Bakterienkulturen enthalten.