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Persönliche Notfallvorsorge: Sicherheit im Katastrophenfall


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Wenn es plötzlich keinen Strom, kein Wasser und Gas gibt, dann funktioniert fast gar nichts mehr. Gut ist es, wenn Sie einige Tage ohne fremde Hilfe überstehen können. Doch was benötigen Sie dafür? Wir erklären in diesem Ratgeber, wie Sie vorsorgen können.

Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Auch in Deutschland können Naturkatastrophen großflächig für den Zusammenbruch von Teilen unserer Infrastruktur führen. Fällt der Strom aus, geht oft fast gar nichts mehr, da wir unser Leben auf die Energie aus der Steckdose ausgerichtet haben. In manchen Situationen, wie bei Hochwasser, müssen Sie für eine Zeit Ihre Wohnung oder das Haus verlassen. Sie wissen vor der Evakuierung nicht, wann Sie zurück können. Ein Brand kann schließlich von einer Minute auf die andere alles vernichten, was Ihnen lieb ist.

Damit Sie in einem Notfall wissen, was zu tun ist, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen. Das verhindert die Katastrophe zwar nicht, sorgt aber dafür, dass Sie einige Zeit aus eigenen Kräften überstehen und lebenswichtige Dinge weiter verfügbar sind.

Auf ausreichende Hygiene achten – Wasser sammeln

Woher kommt das Wasser? Im Normalfall verwenden wir heute Wasser aus dem Wasserhahn. Doch was ist, wenn aufgrund eines Notfalls kein Wasser fließt? Dann ist guter Rat teuer, denn Wasser benötigen wir nicht nur zum trinken, sondern auch für die notwendige Hygiene. Mangelnde Hygiene kann Auslöser für Krankheiten sein, die die Notlage noch verschärfen. Schon eine Naturkatastrophe kann großflächig zu fehlendem Wasser führen. An diese Dinge sollten Sie im Notfall denken:

  • Vergeuden Sie kein Wasser. Nutzen Sie im Notfall lieber Einweggeschirr, um das Wasser für den Abwasch zu sparen.
  • Sammeln Sie Wasser in allen denkbaren Behältern wie Flaschen, Eimern, Töpfen oder der Badewanne. Leicht verschmutztes Wasser kann beispielsweise noch für die Toilettenspülung genutzt werden.
  • Nutzen Sie bei längerem Wassermangel auch das Regenwasser oder Wasser aus Bächen und Teichen als Brauchwasser, beispielsweise für die Toilettenspülung.
  • Nutzen Sie für schmutzige Arbeiten Handschuhe oder alte Tüten, um das Hände waschen zu reduzieren.

Einkaufsliste für die Notreserve:

Damit Sie im Notfall gut gerüstet sind, sollten Sie folgende Hygieneartikel immer im Haus haben:

  • Seife und Waschmittel, die Sie auch ohne Waschmaschine nutzen können
  • Zahnbürsten und Zahnpasta
  • Toilettenpapier, Feuchttücher, desinfizierende Hygienetücher
  • Haushaltshandschuhe und Müllbeutel

(Quelle:Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrohenhilfe)

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Hausapotheke – Mehr als nur Pflaster

Eine gute Hausapotheke hilft Ihnen nicht nur im Katastrophenfall. Viele Unfälle passieren im Haushalt, beim Basteln oder der Gartenarbeit. Deshalb gehört die Hausapotheke wohl zu den Dingen, die fast jeder Verbraucher irgendwann benötigt.

Achten Sie darauf, dass Sie die Hausapotheke an einem für Kinder nicht zugänglichen Ort aufbewahren. Dieser sollte zudem trocken und nicht zu warm sein. Idealerweise nutzen Sie einen im Handel erhältlichen Schrank mit einem abschließbaren Medikamentenfach.

Das gehört in die Hausapotheke:

  • persönliche und vom Arzt verschriebene Medikamente, auch wenn diese nur bei Bedarf genommen werden, Erkältungsmittel, Schmerzmittel, fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
  • Salben gegen Insektenstiche und zur Behandlung eines Sonnenbrandes
  • Elektrolythe zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Hautdesinfektionsmittel und Wunddesinfektionsmittel
  • Verbandsmaterial (am besten ein im Handel erhältlicher Verbandskasten mit Mull-Kompressen, einer Verbandsschere, Pflaster und Binden sowie einem Dreieckstuch)

Passen Sie die Hausapotheke unbedingt an Ihre Bedürfnisse an. Beispielswiese benötigen Sie besondere Medikamente, wenn Sie Babys und Kleinkinder im Haus haben, Diabetiker sind oder an bestimmten Allergien leiden. Eine Beratung zum Inhalt der Hausapotheke und den konkreten Produkten erhalten Sie auch in Ihrer örtlichen Apotheke.

Wichtig:
Die Hausapotheke enthält Verbrauchsmaterial. Überwachen Sie die Haltbarkeit der Produkte und wechseln Sie abgelaufene Artikel regelmäßig aus. Die Hausapotheke nützt im Ernstfall nichts, wenn der Inhalt verdorben oder nicht mehr funktionsfähig ist.

Stellen Sie sich auf fehlenden Strom ein

Ein längere Zeit andauernder Stromausfall ist auch in Deutschland denkbar. Ist dieser großflächig, kann das öffentliche und private Leben nahezu vollständig zum erliegen kommen. Denn ohne Strom ist es nachts nicht nur dunkel. Vielmehr fallen alle mit Energie betriebenen Anlagen aus. Sie können bei einem großflächigem Stromausfall oft nicht mehr kochen, die Heizung fällt aus, es fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr und Geschäfte bleiben geschlossen. Auch Ihr heimisches Radio, der Fernseher, PC und Internet sowie der Kühlschrank und Gefriergeräte funktionieren nicht mehr.

Häufig funktioniert auch das Telefon nicht mehr und Mobilfunknetze sind überlastet, weshalb Sie in derartigen Situation nur absolut notwendige Gespräche über Ihr Handy führen sollten.

Damit Sie einen unter Umständen über mehrere Tage anhaltendem Stromausfall aus eigener Kraft überstehen, sollten Sie vorsorglich an folgende Dinge denken:

  • Die Lebensmittel im Kühlschrank verderben ohne Kühlung schnell. Sie benötigen einen Lebensmittelvorrat.
  • Wenn Sie einen Kamin oder eine Ofenheizung besitzen, sollten Sie an ausreichend Vorrat an Brennstoffen wie Kohlen oder Holz denken. Dieser sollte nicht nur trocken gelagert werden, sondern auch einsatzfähig sein.
  • Legen sie sich einen Vorrat an Kerzen an und denken Sie auch daran, dass Sie Streichhölzer oder Feuerzeuge benötigen. Sie benötigen Kerzen als Leuchtmittel und Wärmequelle.
  • Taschenlampen mit geladenen Batterien sollten Sie in Ihrem Haushalt ebenfalls lagern. Eine Kurbeltaschenlampe erspart Ihnen die Überwachung des Ladezustands der Batterien.
  • Zum Kochen eignet sich ein Campingkocher oder ein Grill für den Garten. Denken Sie daran, dass Sie für den Grill ausreichend Holzkohle vorrätig haben.
  • Solarbetriebene Ladegeräte für Ihr Smartphone oder andere Geräte machen Sie von der Steckdose unabhängig.
  • Eine Bargeldreserve hilft Ihnen über die ersten Tage zu kommen, da bei großen Stromausfällen EC-Automaten nicht funktionieren und Banken unter Umständen geschlossen haben.
  • Da Sie nahezu keine Informationsquelle mehr haben, sollten Sie ein batteriebetriebenes Radio vorrätig haben. Auch über das Autoradio können Sie Warnmeldungen empfangen, solange die Autobatterie noch geladen ist.

Falls Sie pflegebedürftige Personen in Ihrem Haushalt betreuen, sollten Sie auch an lebensnotwendige Geräte wie Beatmungsgeräte denken. Informieren Sie sich, wie die vorhandenen medizinischen Geräte bei einem Stromausfall abgesichert werden können.

Wichtig:
Bei einem Stromausfall steigt das Brandrisiko, da vermehrt Kerzen, Grills oder Gaskocher als Wärmequelle verwendet werden. Achten Sie auf eine ausreichende Lüftung der Räume und grillen Sie nur draußen. Halten Sie einen Feuerlöscher oder andere Löschmittel wie einen Eimer Brauchwasser bereit.

Weitere Informationen, Tipps und Tricks sowie Antworten auf die Frage, was es beim Einsatz eines eigenen Notstromerzeugers mit Diesel-, Benzin- oder Gasmotorenantrieb zu beachten gibt, erhalten Sie im nachfolgenden Video:

(Quelle:Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrohenhilfe)

Diese Dokumente sollten Sie griffbereit haben

Für den Ernstfall sollten Sie alle wichtigen Dokumente griffbereit haben. Denn wenn es brennt, das Hochwasser in ihr Haus eindringt oder ein Sturm alles beschädigt, dann zählt jede Sekunde. Zum suchen wichtiger Unterlagen ist im Notfall garantiert keine Zeit. Nur wer eine Mappe griffbereit im Schrank liegen hat, kann wichtige Dokumente mitnehmen.

Stellen Sie sich eine Dokumentenmappe zusammen. Der Inhalt richtet sich an Ihre Bedürfnisse. Nachfolgend erhalten Sie einige Ideen, woran Sie denken sollten:

  • Geburtsurkunde, Heiratsurkunden oder Sterbebescheinigungen, sofern vorhanden
  • Versicherungspolicen mit Kontaktdaten der Versicherung für den Ernstfall
  • Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen
  • Wichtige Verträge, wie Arbeitsvertrag und Mietverträge
  • Bewerbungsmappe mit allen Zeugnissen im Original
  • Testamente, Patientenverfügungen und Vollmachten sowie notarielle Beglaubigungen
  • Personalausweis, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugpapiere
  • Rechnungen und Belege, die offene Zahlungsansprüche belegen
  • Sparbücher, Bankverbindungen, Kreditkarten
  • Bargeld
  • Wichtige PINs und Passwörter

Denken Sie daran: Wichtig sind vor allem all jene Dokumente, die beispielsweise nach einem Brand nicht wiederbeschafft werden können oder die Ihnen hilfreich sind, wenn Sie gerade alles verloren haben. Verzichten können Sie auf Dokumente, die problemlos wiederbeschafft werden können und im Notfall nicht benötigt werden.

Dieses Notgepäck hilft bei Evakuierungen

Im Idealfall haben Sie für jedes Familienmitglied ein Notgepäck bereitstehen. Dafür eignen sich Rucksäcke, die Sie nicht tragen müssen und so die Hände für andere Dinge freihaben. Allerdings ist es in unserer Zeit eher unrealistisch, dass sich jeder ein Notgepäck hinstellt. Vorbereiten können Sie sich dennoch, indem Sie einen Rucksack samt Checkliste für den Inhalt griffbereit im Schrank haben. Das hilft Ihnen zwar nichts, wenn es brennt, ist jedoch bei einer Evakuierung hilfreich.

Diese Dinge sollten Sie in den Rucksack packen:

  • persönliche Medikamente
  • batteriebetriebenes UKW-Radio, wenn kein Auto vorhanden, für den Empfang amtlicher Gefahrenhinweise
  • Handy
  • die Dokumentenmappe
  • Notverpflegung (Wasser, Kekse, Riegel oder was sonst greifbar ist)
  • wärmende Bekleidung (Wetterschutzjacken)
  • Ausweise, Geld, Wertsachen
  • Brustbeutel für Kinder mit Namen und Adresse (diesen sollten Sie den Kindern natürlich umhängen)

Nicht vergessen: Lebensmittelvorrat für den Notfall

Nicht immer müssen Sie Ihr Haus verlassen. Nach Naturkatastrophen kann es auch passieren, dass Sie eine Zeit lang ohne Strom, Gas, Wasser oder Heizung auskommen müssen. Oft ist es dann nicht mehr möglich benötigte Lebensmittel im Supermarkt um die Ecke einzukaufen. In einem separaten Ratgeber erklären wir, wie Sie sich einen Lebensmittelvorrat für 14 Tage anlegen und was dort rein gehört.

Safety-Check von Facebook

Für den Katastrophenfall hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg den Safety-Check bei Facebook eingeführt. Lesen Sie in unserem Ratgeber, was der Facebook Safety-Check ist und wie Sie ihn im Notfall nutzen.

Nützliche Links zum Thema Notfallvorsorge

Broschüre Herausgeber
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrohenhilfe
Meine persönliche Checkliste Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrohenhilfe

Weitere Ratgeber finden Sie bei Onlinewarnungen.de an dieser Stelle.

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4 (1 Stimme)

2 Gedanken zu „Persönliche Notfallvorsorge: Sicherheit im Katastrophenfall“

  1. Die Ideen sind ja ganz lustig und mögen im Notfall gut sein, aber wo soll man das ganze Zeug den lagern? Ich wohne in einer Neubauwohnung in einem Hochhaus, die so schon zu klein ist. Ich kann kaum die Lebensmittel für eine Woche unterbringen. Keller fällt in meinem Haus auch weg. Hat jemand eine Idee?

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