Wissen Sie eigentlich wann man von Doxing spricht? Der Begriff wird immer häufiger verwendet, wenn es um eine bestimmte Art des Datenmissbrauchs geht. Für Betroffene ist Doxing besonders unangenehm, da diese unfreiwillig in das digitale Big-Brother-Haus einziehen.
In den letzten Tagen haben wir bereits ausführlich über den Datenskandal berichtet, bei dem sensible Daten von Politikern und Prominenten veröffentlicht wurden. Außerdem haben wir einen Ratgeber veröffentlicht, wie Sie als Privatperson Ihre Daten vor derartigen Angriffen schützen können. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse zum jüngsten Vorfall und es ist klar, um welche Art von Angriff es sich handelt: Doxing.
Was ist Doxing?
Das Wort Doxing leitet sich von „Documents“ ab. Es geht also um Dokumente. Grundsätzlich bezeichnet der Begriff ein gezieltes Sammeln von Informationen von einer oder mehreren Personen. Die Angreifer berufen sich auf Informationen, die sie im Internet finden und die sie allein oder im Kollektiv über einen gewissen Zeitraum zusammentragen. Anschließend veröffentlichen sie die gefundenen Daten, was mit einer Bloßstellung der betroffenen Person einhergeht. Der Begriff Doxing setzt immer eine böse Absicht gegen die betroffenen Personen heraus.
Wo sind die Daten zu finden?
Wer glaubt, dass es immer einen großen Hacking-Aufwand braucht, um einen Doxing-Angriff zu starten, der irrt sich leider. Üblicherweise finden die Angreifer alle Informationen und Daten der betroffenen Personen im Internet. Dazu verwenden sie Suchmaschinen, kontrollieren Forenbeiträge und verfolgen Aktivitäten der Betroffenen auf verschiedenen Websites. Die größte Fundgrube jedoch stellen Profile auf sozialen Netzwerken dar. Zahlreiche Menschen gehen äußerst freizügig mit ihren persönlichen Daten auf diesen Plattformen um, was beim Doxing natürlich ein leichtes Spiel ermöglicht. Dazu gilt, dass Frauen tendenziell häufiger Opfer von Doxing werden, da sie im Allgemeinen aktiver in sozialen Netzwerken sind und mehr von ihrer Persönlichkeit preisgeben. Darüber hinaus sind auch ein schlecht geschützter E-Mail- und Nachrichtenverkehr im Visier von Angreifern und auch Phishing ist eine übliche Methode zur Datengewinnung.
Woher haben die Hacker meine Daten? Diese Frage bewegt Internetnutzer, wenn wieder eine Spam-Mail mit zahlreichen persönlichen Daten im Postfach liegt. Wir geben in diesem Artikel eine Antwort und erklären, wie Sie herausfinden, ob Ihre
Warum Doxing?
Personen, die Doxing betreiben, verfolgen immer eine bloßstellende oder belästigende Absicht. Auch eine öffentliche Selbstjustiz und eine „Bestrafung“ aufgrund von unterschiedlichen Meinungsvorstellungen sind übliche Motive für diese Art von Hacker-Angriff. Die Täter haben es vor allem auf intime Daten und Informationen abgesehen. Besonders Nacktfotos und intime Details, die definitiv nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt sind, sind oft Bestandteil der Veröffentlichungen. Auch die Bekanntgabe von vollständigen Namen, Adressen und Telefonnummern ist üblich. Damit erreichen die Täter eine Verunsicherung der betroffenen Personen, die wiederum nicht wissen, wie die Daten an die Öffentlichkeit gelangen konnten und wie sie sich jetzt am besten schützen.
Folgen von Doxing
Die ungewollte Veröffentlichung von intimen Informationen und Fotos ist für die betroffenen Personen nicht nur bloßstellend und unangenehm, sondern zieht oftmals auch weitere Angriffe nach sich. Diese kommen von Gegnern aus der breiten Masse, die Telefonterror betreiben, einen Shitstorm auf sozialen Netzwerken starten oder sogar die bekanntgegebenen Adressen aufsuchen. Die damit einhergehende psychische Belastung für die Betroffenen ist extrem hoch. Davon erhoffen sich die Täter, ihre eigene Meinungsvorstellung durchzusetzen, denn viele Betroffene ziehen sich danach aus der Öffentlichkeit zurück, um eine weitere Konfrontation zu vermeiden.
Aktuelle Doxing-Fälle – Veröffentlichung von vertraulichen Daten
Zur Veröffentlichung vertraulicher Daten kommt es immer wieder. Betroffen sind zunächst Unternehmen, Prominente oder Politiker. Doch durch die Veröffentlichung der Daten wie Telefonnummern und Kontaktdaten von Freunden sind zunehmend auch Unbeteiligte betroffen. Nachfolgend veröffentlichen wir typische Doxing-Vorfälle:
Was halten Sie von Datenmissbrauch und Doxing?
Wenn Ihre Daten im Internet veröffentlicht werden, dann hört wahrscheinlich auch für Sie der Spaß auf. Da wir immer mehr Daten in der Cloud sichern oder sogar freiwillig online preisgeben, steigt automatisch auch das Doxing-Risiko. Diskutieren Sie mit unseren Lesern über die Kommentare unter dem Artikel über Datenmissbrauch und wie Sie sich persönlich davor schützen.