TikTok ist eine kostenlose Video-App für kleine und große Künstler. Aber was können Sie mit der App machen? Ein kurzes Video aufnehmen, mit dem Lieblingslied hinterlegen und mit Freunden oder der Welt teilen. Funktioniert TikTok wirklich so einfach oder gibt es da ein paar Sachen zu beachten?
Die Gratis-App TikTok ist gerade bei Teenagern sehr beliebt. Die Anwendung gehört zu den sozialen Medien, unterscheidet sich allerdings von anderen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter. Bei TikTok liegt der Fokus auf dem Erstellen kleiner Videoclips. Diese können dann in der eigenen Community oder in anderen sozialen Netzwerken geteilt werden. Nutzer können ihrer Kreativität bei der Erstellung und Nachbearbeitung der Videos freien Lauf lassen.
Die beliebte Gratis-App gibt es derzeit für Android und iOS. TikTok ist der Nachfolger der von musical.ly Inc entwickelten Sozial-Media-App. musical.ly gehörte zu dem chinesischen Medienunternehmen Beijing Bytedance Technology. 2018 wurde der Name gestrichen. Alle User wurden durch den bereits bestehenden Dienst TikTok übernommen. Zum Download der kostenlosen TikTok-App.
Wie funktioniert TikTok?
Die ehemaligen Muser, so hießen die Nutzer von musical.ly, mussten sich in TikTok nicht großartig umstellen. Mithilfe der Gratis-App erstellen Sie kurze Videos. Zunächst wird ein Song aus einer Liste ausgesucht. Während das Lied abgespielt wird, nehmen Sie sich mit der Handykamera auf und bewegen ihre Lippen synchron zum Liedtext. Die Aufnahme wird durch verschiedene Geschwindigkeiten des Videos vereinfacht. Mit Schönheitseffekten, Stickern oder Filtern können die Videoclips weiter bearbeitet werden. So entstehen kleine Meisterwerke. Viele Nutzer drücken damit oft die gerade vorherrschende Stimmung aus.
Eine umfangreiche Datenbank in der App TikTok beinhaltet eine große Auswahl von Songs und Texten, die Sie bei der Erstellung Ihrer Clips nutzen können. Aber auch die auf Ihrem Smartphone gespeicherten Inhalte können Sie für einen Dreh verwenden.
Ist der Clip fertig bearbeitet, kann er je nach Ihren Profileinstellungen öffentlich oder privat auf TikTok geteilt werden. Wem das noch nicht reicht, der kann das eigene Werk auch auf Instagram, Facebook und Twitter teilen.
Android-App fordert umfangreiche Berechtigungen
Kritisch zu betrachten sind die zahlreichen Berechtigungen, die von der Android-App TikTok gefordert werden. Natürlich muss die Gratis-App auf die Kamera und das Mikrofon zugreifen können. Doch es gibt auch einige Berechtigungen, die auf Anhieb nicht erklärbar sind. So kann die Video-App beispielsweise auch
- andere Apps schließen
- Netzwerkverbindungen anzeigen
- Verknüpfungen installieren und deinstallieren
- Konten erstellen und Passwörter festlegen
- Systemeinstellungen ändern
- SMS lesen
- und vieles mehr
Hier sollte jeder Nutzer kritisch hinterfragen, ob er der App diese weitreichenden Berechtigungen tatsächlich geben möchte.
Teure In-App-Käufe
Gerade bei Kindern und Jugendlichen sollten Eltern die Smartphones sehr gut in Bezug auf In-App-Käufe absichern. Sowohl die Android-App als auch die iPhone-App ermöglicht In-App-Käufe für bis zu rund 110 Euro. Dadurch kann der Spaß teuer werden, wenn versehentlich ein solcher In-App-Kauf ausgelöst wird.
Was sollten Sie bei der Nutzung von TikTok beachten?
Bei der Nutzung von TikTok gibt es mehrere Punkte, die beachtet werden müssen. Die Geschäftsbedingungen können Sie in der App einsehen. Leider sind sie da nur auf Englisch verfügbar. Die deutsche Variante finden Sie auf der Homepage im Internet.
Mindesalter
Das in den AGB von TikTok empfohlene Mindestalter der Nutzer liegt bei 13 Jahren. Wird dieses Alter unterschritten, sind Sie als Eltern ganz besonders in der Pflicht. Aber auch bei älteren, noch minderjährigen Nutzern müssen Sie dafür Sorge tragen, das Ihre Sprösslinge keinen Unfug mit TikTok treiben. Das Problem: Das Alter wird in der App überhaupt nicht verbindlich überprüft. Im Grunde kann sich jedes Kind ohne eine Hürde anmelden.
Recht am eigenen Bild
Mit den Videoclips zeigen sich die Nutzer meist nicht nur selbst. Die Umgebung, der private Wohnbereich oder gar sicherheitsrelevante Aspekte können so durch Unbefugte ausgespäht werden. Oft werden Videos mit Freunden/innen und sogar Fremden gefertigt und dann veröffentlicht. Werden diese jedes Mal gefragt, ob sie mit der Veröffentlichung einverstanden sind? Das wäre nötig, wenn fremde Personen aufgenommen und die Videos hochgeladen werden. Sonst könnten Sie schnell aus Unwissenheit das Recht am eigenen Bild verletzen.
Urheberrechte
Das Thema Urheberrechte sollten Sie nicht vergessen, wenn Sie Ihrem Kind die Nutzung von TikTok gestatten. Wird bei der Erstellung eines Videoclips ein Song aus der eigenen Playliste verwendet, kann es bei der Veröffentlichung unter Umständen zur Verletzung von Urheberrechten und damit verbundenen Abmahnungen kommen. Auch die Verwendung der Songs in der TikTok-App dürfte nur für eine Veröffentlichung innerhalb der App zulässig sein. Wenn Sie die erstellten Clips mit Musik auf anderen Portalen wie YouTube, Instagram oder WhatsApp hochladen, könnte es zu Problemen kommen.
Haben Sie sich die AGB von TikTok genau durchgelesen? Hier wird deutlich, dass die Nutzer beim Veröffentlichen ihrer „Werke“ die Rechte daran an TikTok abtreten. Damit kann das Unternehmen das Video, das Bild oder die Stimme weiter verwenden.
Cybergrooming
Über TikTok bekommen unerfahrene Nutzer unter Umständen ein großes Publikum. Das ist Chance und Risiko zugleich. Denn andere Nutzer könnten mit Fake-Identitäten Kontakt mit den Hobby-Regisseuren aufnehmen. Nicht selten ist bereits in den Videos sehr viel Haut zu sehen. Für Sexualstraftäter wird es auf diese Weise sehr einfach, Kontakt mit ihren Opfern aufzunehmen. Kinder und Jugendliche erkennen diese Gefahr oft nicht.
Mobbing
Die Videos auf TikTok sind lustig, skurril, interessant, verrückt oder auch unschön. In den meisten Fällen sind die Clips „Besonders“. Und so werden Sie auch von den teils sehr jungen Zuschauern beurteilt. Während einige ein Video besonders lustig finden, machen sich andere Nutzer über den Laiendarsteller lustig. Durch die Anonymität des Internets und der TikTok-Profile, kann es schnell zu Beleidigungen oder gar Bloßstellungen kommen. Zudem können die Clips teils heruntergeladen und in anderen sozialen Netzwerken mit entsprechenden Kommentaren verbreitet werden. So wird aus einem Spaß schnell bitterer Ernst.
Verbotene Inhalte
Nicht alles was auf TikTok zu sehen ist, ist auch für die Augen von Kindern und Jugendlichen geeignet. So gibt es einige „Challenges“, die nicht zum Nachahmen geeignet sind. Denkbar ist, dass sich Nutzer für ein paar Klicks oder Smiles selbst gefährden. YouTube hat erst vor kurzer Zeit Maßnahmen ergriffen, um gefährliche Inhalte zu entfernen. Außerdem sind teils auch diskriminierende Inhalte abrufbar.
Fazit zu TikTok
Die App ist innovativ und macht Spaß. Doch bei all der Freude sollten vor allem Kinder und Jugendliche die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht vergessen. Vor allem in Bezug auf das Urheberrecht ist große Vorsicht geboten. Denn fraglich ist, ob die mit TikTok erstellten Nutzerinhalte frei veröffentlicht werden dürfen. Das dürfte mindestens dann nicht zutreffen, wenn beliebige Songs vom eigenen Smartphone verwendet werden. Wie bei Facebook sollten Sie auch bei TikTok an den Schutz der Privatsphäre denken. Wir empfehlen, die Nutzerinhalte nur privat mit engen Freunden zu teilen. Vielleicht sind Ihnen die Videos in einigen Jahren peinlich. Außerdem sollten alle Nutzer auch an das Thema Cybermobbing denken.
Die größten Gefahren für Kinder und Jugendliche im Netz – was Eltern dazu wissen müssen
Im Internet gibt es bekanntermaßen mehr zu sehen als Katzen-Memes und hilfreiche YouTube-Videos. Es ist an vielen Stellen auch ein ziemlich unkontrollierter Dschungel, der Kinder und Jugendliche gleichermaßen gefährden kann. Doch elterlicher Schutz ist bei
Hey, ich habe da mal eine Frage. Was kann ich tun, damit ich meine privaten Musicallys wieder zurück bekomme? Ich habe das update gemacht und jetzt fehlen mir meine besten Musicallys?