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Abnehmen: Wie viel Kalorien enthalten proteinreiche Produkte wirklich?


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Die Stiftung Warentest hat verschiedene Produkte mit viel Protein unter die Lupe genommen. Dabei fanden die Tester heraus, dass die Lebensmittel zwar gesund wirken, teils aber mehr Fett und Kalorien liefern als herkömm­liche Produkte. Stimmt die Angabe „eiweißreich“, „hoher Proteingehalt“ oder „kohlenhydratreduziert“ auf der Verpackung?

Nachdem wir erst kürzlich darüber berichtet haben, dass Kokosmilch oft Schadstoffe enthält, kommt nun die nächste Überraschung. Jahrzehntelang wurde den Konsumenten gesagt: Fleisch ist ungesund, esst mehr Gemüse. Vegane Ernährung erfreut sich heute zunehmender Beliebtheit, aber bald schon zeigt sich ein daraus resultierendes, neues Problem: Der Eiweißmangel. Nun nehmen wir also wieder mehr Protein auf, und tatsächlich ergeben sich die altbekannten Nebenwirkungen: Denn Eiweißprodukte liefern mehr Kalorien und Fett als Gemüse und Obst, was bald den Leibesumfang erhöht. Benötigen wir also spezielle Produkte mit viel Protein und eignen sich diese generell zum Abnehmen? Oder nehmen wir bei gesunder Ernährung nicht schon ausreichend Eiweiß zu uns?

Lebensmittel mit zugesetztem Eiweißanteil wurden von der Stiftung Warentest untersucht. Der hohe Proteingehalt im Fitness-Pudding verspricht Genuss und ein ruhiges Gewissen, ein Eiweißbrot enthält weniger Kohlenhydrate als das traditionelle Vollkornbrot. Aber ob diese Lebensmittel zu Recht so beworben werden, sollte geprüft werden. Deshalb wurden Brot, Milchreis, Pudding, Frischkäse und Skyr von den Experten genauer unter die Lupe genommen.

Werbung und Wirklichkeit – Kalorienreiches Eiweißbrot

Das Lebensmittelrecht der EU schreibt vor, dass wenigstens 20 Prozent der Energie eines Produktes aus Proteinen stammen muss, wenn es als eiweißreich bezeichnet wird. Nur dann darf der Hersteller mit Bezeichnungen wie „eiweißreich“ oder „hoher Proteingehalt“ Werbung betreiben. Für „weniger Zucker“ und „kohlenhydratreduziert“ gelten ähnliche Vorgaben. Diese werden mühelos erfüllt, denn die Hersteller ersetzen oft Zucker durch Süßstoff. Alle getesteten Produkte bestanden den Test, auch weil oft Milcheiweiß zugegeben wurde.

Die Normen der Europäischen Union sind das eine, der Vergleich mit traditionellen Produkten das andere. Besonders die Eiweißbrote hatten mehr Kalorien als das Original, sogar bis zu 24 Prozent mehr Kalorien als ein Vollkornbrot. Ursache sind Ölsaaten wie Leinsamen oder Sesam, die zwar reichlich Eiweiß liefern, aber leider auch Fett. Der Brennwert des Müller Protein-Milchreis Schoko liegt um 7 Prozent über dem normalen Milchreis. Nach dem Kennzeichnungscheck bietet Müller das Produkt nun mit reduziertem Kaloriengehalt an.

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Wie hoch ist der Proteinmangel und wie viel Eiweiß brauchen wir?

Im Allgemeinen ist der Bundesbürger mit Protein ausreichend versorgt, erklären die Warentester, auch der Freizeitsportler muss keine Extraportionen zu sich nehmen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beträgt die empfohlene Zufuhr für Protein für Erwachsene ab 19 Jahren bis unter 65 Jahre 0,8 g Protein/kg Körpergewicht pro Tag. Ältere Menschen sollten 1,0 g/kg Körpergewicht pro Tag zu sich nehmen, erklärt die DGE. Die benötigte Menge kann problemlos über den Verzehr proteinreicher Lebensmittel wie Soja, Linsen und Erbsen erreicht werden. Auch Getreideprodukte wie Brot tragen zur Versorgung mit Protein bei. Proteinreiche tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier ergänzen die Zufuhr.

Eine Low-Carb-Diät mit mehr Eiweiß und weniger Kohlehydraten sättigt in der ersten Zeit besser und das Abnehmen wird gefördert. Aber später lässt dieser Effekt nach, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Die Stiftung Warentest rät deshalb Übergewichtigen und allen, die sich dafür halten: Kauft Magerquark, der kostet weniger bei höherem Eiweißgehalt. Und kann mit dem Proteinanteil von Design-Food locker konkurrieren. Außerdem enthalten Fleisch, Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchte und Samen ausreichend Eiweiß.

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