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Alle Jahre wieder: Zu hohe Schadstoffkonzentration in Lichterketten


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Gerade in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten sind sie beliebt. Die Rede ist von den Lichterketten. Im Haus, der Wohnung, im Garten und auf dem Balkon wird geschmückt, was das Zeug hält. Aber es gibt Lichterketten, die sind für Mensch und Umwelt nicht gesund, weil sie eine zu hohe Konzentration an Schadstoffen aufweisen. Vorsicht ist geboten.

Es ist jedes Jahr das Gleiche um die Weihnachtszeit. Um es sich gemütlich zu machen und die Show nach außen hin zu zeigen, schmücken die Menschen Ihre Häuser, Wohnungen, Balkone und Gärten mit Lichterketten und anderen Dekorationselementen. Dabei kommt es einigen auf ganz viel bunt, anderen auf ganz viel Licht und wiederum anderen auf ganz viel Kitsch an. Jeden nach seiner Fasson.

Doch die Organisation Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kann einigen das Fest mit den Lichtern verderben. Denn die Organisation hat in einem Test herausgefunden, dass einige Lichterketten eine zu hohe Konzentration an Schadstoffen enthalten. Die Weichmacher, auf welche getestet wurde, sind für Mensch und Natur nicht gesund. Dabei hätten die Produkte laut der europäischen Richtlinie zur Beschränkung von gefährlichen Stoffen in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) gar nicht verkauft werden dürfen.

Die gefährlichen Weichmacher DEHP und DBP ähneln körpereigenen Hormonen. Laut Studien werden sie laut BUND mit verminderter Spermienqualität bei Männern, verfrühter Pubertät, Asthma, Brustkrebs, Fettleibigkeit, Diabetes, niedrigen IQ-Werten und ADHS in Verbindung gebracht. Chlorparaffine hingegen können Nieren-, Leber- und Schilddrüsenschäden verursachen und sind möglicherweise krebserregend. Sie sind extrem langlebige Schadstoffe, die sich unter anderem im Fettgewebe von Menschen anreichern.

Wissen Sie eigentlich, dass wir auch über Rückrufe informieren? Hier gelangen Sie zu der Übersicht.

Welche Lichterketten wurden getestet?

Der BUND hat nur vier Lichterketten getestet. Alarmierend ist allerdings, dass alle Lichterketten einen zu hohen Gehalt an den Schadstoffen aufwiesen. Da stellt sich die Frage, was mit den nicht getesteten Lichterketten ist. Sind diese unbedenklich nutzbar oder käme es bei Untersuchungen zu ähnlichen Ergebnissen?

Folgende Lichterketten wurden von dem BUND getestet:

  • Hellum Lichterkette-LED
    Basis-Set Außen,
    40-tlg, LED
    warm-weiß

– Artikelnummer: ASIN B001GQNDPG
– unter anderem bei Amazon, Conrad Electronic gehandelt

  • Salcar GmbH LED-Lichterschlauch,
    warmweiß, 10m

– Artikelnummer: ASIN B07JVRJ4ZK
– unter anderem bei Amazon gehandelt

  • Konstsmide LED-Lichterkette
    mit 80 Dioden

– Artikelnummer: GTIN 7318303728105
– unter anderem bei Käthe Wohlfahrt, Conrad Electronic gehandelt

  • Globo Lichterkette
    Almaga

– Artikelnummer: GTIN 9007371358274
– unter anderem bei Obi gehandelt

Heute aktuell: Das müssen Sie gelesen haben:

Auf welche Schadstoffe wurde getestet?

Die Lichterketten wurden auf Phthalate (DEHP und DBP) und Chlorparaffine getestet. Teilweise wurden die erlaubten Mengen um das 240fache überschritten. Aufgrund der alarmierenden Ergebnisse fordert die Umweltschutzorganisation die Hersteller und Händler auf, die Lichterketten aus dem Verkauf zu nehmen.

Und einige Händler haben bereits reagiert. Der Elektronik Versandhandel Conrad Electronic führte beispielsweise die Lichterketten von Hellum und Konstsmide und hat diese aus dem Verkauf genommen. Der Händler bietet seinen Kunden an, dass diese die betroffenen Lichterketten in den Filialen Dietlikon und Emmenbrücke oder in der Zentrale in Wollerau zurückgeben können.

Internetdiscount führt andere Produkte der Marke Konstsmide und hat diese auf Anfrage von beobachter.ch vorübergehend aus dem Verkauf genommen.

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Ein Kommentar

Wie können Sie Schadstoffe meiden?

Der BUND gibt auch gleich noch fünf Hinweise, wie Sie die gefährlichen Schadstoffe meiden können.

  • Kerzen (beispielsweise aus Bienenwachs) sind Lichterketten vorzuziehen (der BUND weist auf die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen bei Kerzen hin)
  • keine Produkte aus weichem PVC oder Billigartikel aus dunklem Hartplastik kaufen
  • stark riechende Plastikprodukte nicht kaufen beziehungsweise zum Händler zurückbringen
  • Auf Umweltzeichen wie den Blauen Engel achten

Außerdem verweist der BUND auf die TOXFOX App. Diese enthält bereits eine Datenbank mit vielen Produkten. Aber wie funktioniert die Anwendung für das Smartphone? Sie scannen den Barcode des Produkte (egal ob Spielzeug, Kosmetik oder Lichterkette) und sehen, ob dieses in der Datenbank enthalten ist. Ist das nicht der Fall, wird eine Anfrage an den Hersteller gesendet und dieser muss innerhalb von 45 Tagen antworten, welche Schadstoffe das Produkt enthält.

Übrigens: Wussten sie schon das es auch gefährliches Spielzeug für Kinder gibt? Unabhängig von den Weichmachern, die auch in Kinderspielzeug vorkommen, sind einige Geschenke zum Schnüfffeln im Kinderzimmer geeignet. Damit Fremde nicht Ihre Wohnung überwachen können, sollten Sie unsere Tipps rund um den Kauf von smarten Spielzeug lesen.

Haben Sie das schon gesehen?

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1 Gedanke zu „Alle Jahre wieder: Zu hohe Schadstoffkonzentration in Lichterketten“

  1. Mich wundert das Ganze auch gar nicht mehr. In der Werbung wird allen von uns weißgemacht, wie toll es doch ist, billig, billiger und am Billigsten einzukaufen.

    Immer und immer wieder gibt es mir zu bedenken, wenn ich die KIK werbung höre. Zwar geht es mir in dem Fall zwar um die österreichische Version davon, aber das macht das Ganze auch nicht unbedingt besser. Ich höre immer Ö3, und dort kommt diese Werbung so oft. Was denkt ihr, wie sich der Typ in der Werbung freut, wenn er Sprüche loslässt wie: „Ach wie schön, Lichterketten schon ab 1 €, Diesunddas schon ab 50 Cent und nochmal was für 2,50.“

    Ich find’s einfach nur traurig, dass sowas erlaubt ist.

    Und dann wundern wir uns alle, warum wir so krank werden, und zwar alle miteinander.

    Fazit: Anstatt dass man auf Werbung hört, sollte man – egal ob aus Deutschland, Österreich oder sonst wo, Seiten wie diese anschauen und auch wirklich mal drauf hören.

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