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Immer mehr Menschen kaufen Schutzmasken und Desinfektionsmittel, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Hamsterkäufe gibt es auch im Lebensmittelbereich. Diese führen kurzzeitig zu ausverkauften Produkte. Windige Händler haben mit Wundermitteln aus der Not ein Geschäft gemacht und wurden jetzt von Amazon ausgebremst.
Im Zuge der gesteigerten Nachfrage nach Medizinprodukten und Heilmitteln ist Amazon nun aktiv geworden. Nicht nur im Online-Handel werden zur Zeit astronomische Preise für Schutzmasken und Desinfektionsmaterial aufgerufen, welche durch die Angst vor dem Coronavirus kaum noch lieferbar sind.
BBC News berichtet, dass Amazon eine Million Artikel aus seinem Angebot entfernt hat. Die Händler hatten die Verunsicherung der Verbraucher im Zusammenhang mit der zunehmenden Ausbreitung des Virus ausgenutzt. Nicht nur Hygieneartikel waren von der Maßnahme betroffen, sondern auch Heilmittel, denen die Anbieter unberechtigterweise eine Schutzfunktion oder sogar Heilung bei Erkrankung nachsagten. Die Gemeinsamkeit bei den Artikeln, sie wurden zu unangemessen hohen Preisen angeboten. Die heilende Wirkung ist zudem frei erfunden.
Die WHO beobachtet das Treiben schon länger. Schon Anfang Februar bemängelte die Gesundheitsorganisation falsche oder irreführende Produktbeschreibungen auf der Amazon-Plattform. Die BBC hatte auf Amazon eine Suche mit dem Begriff „Coronavirus“ durchgeführt. Als Ergebnis wurden Desinfektionsmittel, Schutzmasken, aber auch Literatur über Viren angezeigt. Vitamin C-Tabletten werden ebenfalls gelistet und fälschlicherweise als Heilmittel bezeichnet.
Der Versandriese ging auch gegen plötzlich massiv steigende Preise vor. Das Unternehmen besteht auf seiner Fair-Price-Richtlinie, der alle Händler verpflichtet sind. Somit sind Preise verboten, die „erheblich höher“ ausfallen, als die zuvor bei Amazon angegebenen. Amazon informierte nicht im Einzelnen über die entfernten Produkte.
Auf Amazon werden immer mehr Kunden durch sogenannte Fakeshops betrogen. Diese sind besonders schwer zu erkennen, da sie sich im Gewand eines seriösen Onlineshops zeigen. Wir erklären, wie die Betrugsmasche auf Amazon funktioniert und wie
Sehr gefragt sind Schutzmasken und Desinfektionsmittel, seit aus Österreich die ersten Infektionen gemeldet wurden. Entsprechende Preissteigerungen sind seitdem zu verzeichnen. Das Vorgehen von Amazon war aber nur teilweise erfolgreich. Wurden Artikel vorher zum fünffachen Preis angeboten, sind sie nun zwar günstiger. Aber der Preis ist teils immer noch erheblich höher als vor der Coronakrise.
Amazon hat mit dem Eingriff in die Preisentwicklung und das Produktangebot auf jeden Fall einen Beitrag zum Verbraucherschutz geleistet. Noch wichtiger wäre jedoch, derartige Wucherpreise zukünftig von vornherein zu verhindern.
Seit Wochen gibt es kaum ein anderes Thema in den Medien – der Corona-Virus. Viele Verbraucher fragen sich nun auch, ob sie sich anstecken können, wenn sie eine Paket- oder Briefsendung aus China erhalten und
Mit der Browser-Erweiterung „Keepa“ ist es möglich, die Entwicklung der Preise auf Amazon nachzuverfolgen. Wurde eine Händedesinfektion eines namhaften Herstellers am 29. Februar für 38 Euro angeboten, so waren es am 22. Februar nur 8,89 Euro. Am 28. Februar wurde für das Produkt 59 Euro verlangt.
Eine ähnliche Auffälligkeit gab es bei Schutzmasken als Mundschutz. Auch hier haben einige Anbieter versucht die Preise in die Höhe zu treiben. Nachdem Amazon eingeschritten ist, sind die Preise wieder auf dem gewohnten Niveau. Dennoch mussten Kunden kurzfristig für die Produkte fast den doppelten Preis bezahlen.
Der Internetdienst „Wired“ berichtet ergänzend über einen Verkäufer, dem die Kontrollmechanismen und Preisregulierungen zu willkürlich waren. Nach seinen Angaben wurden auch Preisangebote entfernt, für die er die günstigste Einstellung ausgewählt hatte. „Wenn ich manchmal den Preis unter eine bestimmte Grenze senkte, sprang er wieder nach oben“, sagte der Händler zu „Wired“.
Weiter Wucherpreise für Desinfektionsmittel
Trotz der Maßnahmen von Amazon scheint es Händlern zu gelingen, weitere Angebote mit Wucherpreisen einzustellen. In unserem Test entdeckten wir Handdesinfektionsmittel (500 ml) für rund 80 Euro. Unverständlich ist, dass Amazon derartige Preise offensichtlich nur händisch korrigieren kann. Hier müsste der Versandhändler technisch verhindern, dass derartige Preise aufgerufen werden.
In einem weiteren Artikel erklären wir Ihnen, warum Sie sich nicht blind auf die Amazon’s Choice Empfehlungen verlassen sollten.