Viele Gaststätten und Eisdielen bieten selbst gemachte Milchshakes an. Diese werden gerade bei sommerlichen Temperaturen gern als Erfrischung getrunken. Nicht selten gibt es Probleme bei der Verarbeitung oder Lagerung der Milchprodukte. Schädliche Keime sind die Folge. Das müssen Sie über selbst gemachte Milchshakes wissen.
Vor etwas längerer Zeit haben wir über Keime in Obstsalaten bekannter Lebensmittelketten und Bäckereien berichtet. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat aktuell die Qualität von selbst gemachten Milchshakes unter die Lupe genommen. Diese wurden in Eisdielen und Gaststätten verkauft und waren leider in vielen Fällen nicht einwandfrei.
Gerade bei der Verarbeitung von Milchshakes können sich sehr schnell Mikroorganismen vermehren. Das passiert beispielsweise, wenn die Zutaten nicht ordnungsgemäß gelagert wurden oder die fertigen Shakes zu lange oder falsch aufbewahrt werden. Dann kommt es zu hohen Gehalten an Enterobakterien (wie E. coli) und Hefepilzen. Auch krankmachende Keime wie Listerien und Bacillus cereus wurden in den Shakes gefunden, allerdings deutlich seltener.
Bundesweiter Überwachungsplan beurteilt die Qualität der Shakes
Im Rahmen eines bundesweiten Überwachungsplanes untersucht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Milchshakes aus eigener Herstellung, welche in Restaurants und Eisdielen angeboten werden. Insgesamt wurden 768 Proben diverser Milchshakes untersucht. Dabei reichte das Rezepturspektrum von Fertigmischungen bis hin zu klassischen Shakes, die mit Milch, Speiseeis verschiedener Geschmacksrichtungen, Obst und Milcherzeugnissen wie Sahne oder Joghurt und auch Aromen hergestellt wurden.
Hefepilze aufgrund Hygienefehlern wurden am häufigsten nachgewiesen
Am häufigsten konnten die Prüfer Hefepilze nachweisen. 21,5 Prozent der untersuchten Proben enthielten Gehalte von mehr als 1.000 koloniebildenden Einheiten pro Gramm (KbE/g). Die hohen Gehalte an Hefepilzen sind häufig auf Hygienefehler bei der Herstellung zurückzuführen.
Fast jede 5 Probe enthielt Enterobakterien
Enterobakterien lassen häufig auf eine minderwertige Qualität oder falsche Lagerung der verwendeten Ausgangsprodukte schließen. Aber auch Hygienemängel führen zu einer erhöhten Keimbelastung. Fast jede 5. Probe enthielt Enterobakterien oberhalb des DGHM-Warnwertes für Speiseeis (500 KbE/g), knapp 5 % oberhalb des DGHM-Warnwertes für geschlagene Sahne (10.000 KbE/g).
Auch E. coli Bakterien oberhalb des Warnwertes von 100 KbE/g wurden in 2,3 Prozent der untersuchten Proben nachgewiesen. Diese gelten als Indikator für fäkale Verunreinigungen von Lebensmitteln oder Trinkwasser. Sie führen beim Menschen häufig zu Magen-/Darmbeschwerden mit Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
Krankheitskeime im Milchshake sind selten aber unangenehm
Das Bacillus cereus wurde in 4,3 Prozent der untersuchten Milchshake-Proben festgestellt. Das Bakterium ist häufig in der Umwelt und auf Pflanzen zu finden. Drei der untersuchten Proben wurden mit Nüssen hergestellt, welche für das Bacillus cereus verantwortlich sein könnten.
Positiv: In keiner der untersuchten Proben waren Salmonellen enthalten.
Nur frische Milchshakes sind unbedenklich
Bei der Zubereitung von Milchshakes kommt es vor allem auf die Hygiene, die Lagerung der Zutaten und die möglichst kurze Aufbewahrung der fertigen Shakes an. Als Verbraucher sollten Sie darauf achten, dass die Milchshakes möglichst frisch und unter Einhaltung der entsprechenden Hygienestandards zubereitet werden. Nehmen Sie lieber Abstand, wenn die Milchshakes schon Stunden zuvor hergestellt und womöglich nur ungenügend gekühlt aufbewahrt wurden. Das erhöht das Risiko einer Keimvermehrung. Diese Hinweise gelten natürlich nicht nur in Restaurants, sondern auch zuhause.
Berichten Sie uns über Ihre Erfahrungen in Gaststätten?
Haben Sie in Restaurants schon einmal schlechte Erfahrungen in Bezug auf die Hygiene oder die dort angebotenen Produkte gemacht? In den Kommentaren unterhalb des Artikels können Sie über Ihre Erlebnisse berichten.
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