Wie die Polizei Hessen mitteilt, ist die Behörde in den Besitz von circa 550 Datensätzen gelangt. Woher stammen die Daten? Was beinhalten die Datensätze? Wie ist die Polizei in deren Besitz gelangt? Diese und weitere Fragen klären wir in unserem Artikel.
Der Umgang mit den persönlichen Daten im Internet ist ein Thema, das von vielen Verbrauchern noch nicht ernst genug genommen wird. Dies zeigen uns die vielen Leseranfragen im Zusammenhang mit den täglich kursierenden Phishing E-Mails. Leichtfertig werden Links angeklickt und Daten eingegeben, ohne den Urheber der Nachricht vorher geprüft zu haben. Dies zeigt uns der erst kürzlich bekannt gewordene Fall von veröffentlichten persönlichen Daten deutscher Politiker. Denn der hier verantwortliche Hacker hat nach ersten Ermittlungen keinen Firmenserver geknackt, um an die persönlichen Daten zu kommen.
Aber auch Unternehmen sind bei diesem Thema nicht ausgenommen. Die vielen Datenpannen, die in den vergangen Monaten bekannt geworden sind, sollten auch die Unternehmen wachrütteln, die sensible Daten speichern. Ein krasses Beispiel ist die Sammlung mit über 700 Millionen Datensätzen.
Woher stammen die 550 Datensätze?
Wie dem Pressebericht der Polizei Hessen zu entnehmen ist, wurden die Datensätze durch einen Geschädigten an die Polizei übergeben. Dieser war selbst Opfer eines Betruges geworden und hatte eigene Recherchen angestellt. Dabei stieß er wohl im Darknet auf die heiklen Daten. Von eigenen Recherchen und dem Herunterladen von Datensätzen aus dem Darknet oder Internet wird jedoch dringend abgeraten. Sie sollten das nicht selbst tun, sondern Spezialisten überlassen.
Was beinhalten die Datensätze und wurden sie schon missbraucht?
Unserer Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Daten bereits missbraucht und vervielfältigt wurden. Die Kriminellen wissen selbst, dass die Daten sehr schnell wertlos werden können, wenn der Datenklau wie in diesem Fall auffliegt. Aber was können die Kriminellen mit diesen Daten anfangen? Der Inhalt der Datensätze ist zwar sensibel, jedoch können Cyberkriminelle mit diesen Daten nicht viel Schaden anrichten. Schlimmer wäre es, wenn die Datensätze Zugangsdaten zu den Konten oder zu E-Mail Accounts enthielten. Damit könnten die Kriminellen einen weitaus größeren Schaden anrichten.
Das rät die Polizei
- Überprüfen Sie regelmäßig Ihr Bankkonto und melden Sie Ihrer Bank alle verdächtigen Aktivitäten.
- Nehmen Sie Online-Zahlungen nur auf sicheren Websites vor und benutzen Sie sichere Verbindungen.
- Ihre Bank wird Sie nie telefonisch oder per E-Mail nach sensiblen Daten, wie z. B. den Zugangsdaten zu Ihrem Online-Konto, fragen.
- Achten Sie genau darauf, wie viel persönliche Informationen bzw. Daten Sie auf Websites in den sozialen Netzwerken preisgeben.
- Betrüger können Ihre Daten und Bilder nutzen, um eine falsche Identität zu schaffen oder Sie zum Ziel eines Betrugs machen.
- Wenden Sie sich umgehend an Ihre Bank, wenn Sie befürchten, Ihre Kontodaten einem Betrüger genannt zu haben.
- Zeigen Sie jeden Verdacht eines versuchten Betrugs bei der Polizei an, selbst wenn Sie nicht Opfer des Betrugs wurden.
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