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stalkscan.com: Nützliche Suchmaschine oder Gefahr für die Privatsphäre?


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Interessieren Sie sich für Andere? Dann könnte das Tool stalkscan.com für Sie interessant sein. Wenn Sie und die andere Person auf Facebook aktiv sind, dann können Sie im Datenbestand des sozialen Netzwerkes schnüffeln. Die Nutzer streiten sich nun, ob das Tool nützlich oder gefährlich ist. Wir sagen: Beides und erklären Funktionen und Probleme von Stalkscan.

Wer sich tiefere Gedanken macht, dem kommen Suchmaschinen oft unheimlich vor. Schließlich findet diese künstliche Intelligenz scheinbar in Echtzeit die richtigen Informationen. Egal, ob Sie wissen möchten, auf welcher Webseite Ihr Name steht, wie ein bestimmtes Gericht zubereitet wird oder ob Ihr Lieblingsrestaurant geöffnet hat.

Zu diesen ohnehin grusligen Suchmaschinen gesellt sich nun eine weitere Webseite, die für Facebook-Nutzer gefährlich sein könnte. Denn nirgendwo im Internet gibt es so viele private Informationen, wie in sozialen Netzwerken und im Speziellen auf Facebook. Und nun macht ein findiger Entwickler diese Informationen verfügbar. Informationen, die Sie selbst wahrscheinlich lange vergessen haben. Dazu gehören Sünden in Form von Kommentaren aus früheren Zeiten, die Sie vielleicht zu vorgerückter Stunde oder nach einem Bier zu viel gepostet haben. Und es kommt noch schlimmer: Viele Informationen werden durch stalkscan.com auch noch miteinander verknüpft.

Was zeigt stalkscan.com überhaupt an?

Obwohl stalkscan.com längst vergessene Informationen für jedermann wieder verfügbar macht, zeigt es doch keine Geheimnisse. Alle angezeigten Daten haben Sie letztlich selbst eingegeben und auch entsprechend freigegeben. Einiges davon, haben Sie nur vergessen. Die Privatsphäre-Einstellungen in Facebook werden nicht umgangen. Dennoch bedroht das Tool Ihre Privatsphäre. Denn nicht nur Sie, sondern auch jeder andere Facebook-Nutzer kann Ihre Daten durchsuchen.

stalkscan Places
Das Tool zeigt, welche Städte, Bars und Restaurants Ihnen gefallen haben (Screenshot/stalkscan.com)

Angezeigt werden nicht nur die in Ihrem Profil gespeicherten Informationen, die mit einem Klick auf Ihr Facebook-Profil ohnehin sichtbar wären. Nein, sichtbar werden Daten, die über die normale Suche gar nicht so leicht erreichbar sind und eigentlich im Verborgenen bleiben. Mit wenigen Klicks ruft sich jetzt jeder Facebook-Nutzer alle Fotos auf, die Sie kommentiert haben. Und es kommt noch schlimmer. Arbeitgeber könnten über das Tool mit wenigen Klicks ermitteln, welche öffentlichen Posts, Videos oder Bilder Ihnen gefallen. Das kann sich bei der nächsten Bewerbung oder dem Fortbestand des Arbeitsverhältnisses negativ auswirken.

Stalker interessieren sich dagegen, in welchen Restaurants oder Bars Sie anzutreffen sind und wo Sie einkaufen. Auch bereits besuchte Hotels, Theater oder Städte sind mit einem Klick abrufbar, wenn Sie diese mit einem „Gefällt mir“ markiert haben. Informationen zu Freunden oder Ihren Interessen auf Basis der „Gefällt mir“ Angaben von Seiten sind mit einem Klick sichtbar.

Ist eine zielgerichtete Suche möglich?

Ja, dass ist auch das Gefährliche. Nicht an dem Tool stalkscan.com, sondern an den zahlreichen Daten im Facebook-Netzwerk. Die Webseite stalkscan.com zeigt nur, welche Informationen problemlos abrufbar sind und stupst die Nutzer so noch einmal gezielt in Richtung Privatsphäre-Einstellungen.

Stalkscan Suchoptionen
Mit den Suchoptionen schränken Sie die Suche genau auf die Treffer ein, für die Sie sich gerade interessieren. (Screenshot/stalkscan.com)

Über die Suchoptionen können Sie ähnlich wie mit den Suchoperationen für Google sehr gezielt nach Informationen suchen. Beispielsweise grenzen Sie die Treffer auf einen bestimmten Zeitraum, das Geschlecht, Alter oder sogar den Beziehungsstatus ein. Damit macht das Tool seinem Namen alle Ehre, denn Stalker können nun ohne lange Suche abrufen, was Sie gestern, letzte Woche oder in diesem Monat auf Facebook gemacht haben. Damit dürfte es je nach Profil und Facebook-Nutzung auch kein Problem sein in Erfahrung zu bringen, ob Sie bevorzugt Bilder von Singles, Frauen oder Männern ansehen. Wer möchte, kann sich auf diese Weise anzeigen lassen, welche Bilder Ihnen von Frauen im Alter bis 30 Jahre die gerade Single sind gefallen. Welche Fotos haben einem Nutzer 2013 gefallen und was gefällt ihm heute? All diese Informationen sind mit stalkscan.com nur einen Klick entfernt.

Müssen Sie mit dem Facebook-Nutzer befreundet sein?

Nein, Sie können jedes Profil auf Facebook durchleuchten. Es spielt keine Rolle, ob Sie mit dem Facebook-Nutzer befreundet sind oder nicht. Allerdings sehen Sie nur die Informationen, die der Nutzer wissentlich oder unwissentlich öffentlich freigegeben hat. Probieren Sie es aus. Sie werden erstaunt sein, wie viele Informationen Sie auch von fremden Menschen in Erfahrung bringen. Nun sagen sicher viele, dass sie sich nichts vorzuwerfen haben. Das mag bei Kommentaren, die seriös abgegeben wurden, auch stimmen. Allerdings findet die Suchmaschine auch eine ganze Reihe Bilder, wo Sie unter Umständen mit anderen Personen abgebildet sind oder die Sie mit „Gefällt mir“ markiert haben. Mit manchen Fotos aus der Jugendzeit möchte man heute vielleicht nicht mehr in Verbindung gebracht werden.

Wie können Sie sich vor der Daten-Durchleuchtung schützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie damit umgehen können. Zunächst raten wir nicht erst seit heute zu einer gewissen Datensparsamkeit. Je weniger persönliche Daten Sie im sozialen Netzwerk Facebook preisgeben, umso besser. Also wäre es ja ganz einfach. Sie geben einfach gar nichts auf Facebook preis, dann können Sie an dieser Stelle auch nicht durchleuchtet werden. Doch so einfach ist es dann doch nicht, denn dann würde Facebook keinen Sinn ergeben und Sie könnten auch gleich Ihr Profil löschen.

Viel sinnvoller ist es, dass Sie sich die Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook noch einmal genauer ansehen. Beispielsweise können Fremde Ihre Freundesliste nicht durchsuchen, wenn Sie diese nur für Ihre direkten Freunde freigeben. Die nachfolgenden Anleitungen zum Schutz Ihrer Daten sind dafür hilfreich.

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Zudem sollten Sie mit dem Gedanken an stalkscan.com im Hinterkopf gut überlegen, welche Seiten, Bilder und Beiträge Sie mit einem „Gefällt mir“ oder einem Kommentar versehen. Vielleicht erinnert diese Webseite auch noch einmal an die allseits bekannte, aber oft vergessene, Tatsache „Das Internet vergisst nichts!“ .

Was halten Sie von stalkscan.com?

Diskutieren Sie über die Kommentare unterhalb dieses Artikels über stalkscan.com und verraten Sie uns und unseren Lesern, was Sie von der Social-Suchmaschine halten. Wie halten Sie es mit dem Datenschutz in sozialen Netzwerken. Halten Sie sich mittlerweile mit Beiträgen zurück oder haben Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen so optimiert, dass Sie nicht durchleuchtbar sind?

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