Wie jedes Jahr sucht die Verbraucherzentrale auch für das vergangene Jahr im Bereich Lebensmittel die Mogelpackung des Jahres. Fünf Kandidaten standen bei der Abstimmung zur Auswahl. Wir verraten Ihnen, wer den Negativpreis Mogelpackung 2019 bekommen hat.
Plötzlich ist die Verpackung kleiner und der Preis bleibt gleich. Oder die Verpackung bleibt gleich groß, bekommt aber viel weniger Inhalt zum gleichen Preis. Für den Verbraucher und das schwer verdiente Geld ist so etwas mehr als ärgerlich. Vor allem wird die Industrie immer raffinierter im Verstecken dieser Änderungen. Nur wenn Sie ganz exakt hinsehen, bekommen Sie die kleinen, aber feinen Unterschiede mit.
Die Verbraucherzentrale fordert schon seit mehreren Jahren eine Transparenzplattform. Auf dieser sollen Unternehmen geänderte Füllmengen veröffentlichen müssen. So wären die Verbraucher an einer Stelle über Änderungen informiert und die „Tricksereien“ kämen ans Licht. Die Verbraucherzentrale wünscht sich, dass die Anbieter fair mit ihren Kunden umgehen. Wenn die Produktion eines Lebensmittels teurer oder aufwendiger wird, darf nicht heimlich an der Füllmenge geschraubt werden, so die Meinung der Organisation.
Die Verbraucherzentrale ist nicht nur eine kostengünstige Anlaufstelle bei Rechtsfragen und Problemen. Vielmehr deckt die Verbraucherzentrale auch immer wieder Probleme auf. Beispielsweise warnt sie vor Streamingportalen und Versicherungen.
Fünf Nominierte für die Mogelpackung des Jahres 2019
Damit Sie es mit Ihrer Entscheidung nicht so schwer hatten, hat die Verbraucherzentrale bereits im Vorfeld fünf Kandidaten nominiert. Wir stellen Ihnen die Kandidaten an dieser Stelle noch einmal vor:
- Die „Rama Unser Meisterstück“ enthält nur 350 statt 500 Gramm, wird aber zum gleichen Preis wie die große Packung verkauft. Dadurch ist sie bis zu 43 Prozent teuerer als andere Rama-Aufstriche.
Fakt ist, dass es die kleine Packung bereits zur Mogelpackung des Monats geschafft hat.
- Im Jahr 2019 erst eingeführt wurde die Milka Darkmilk von Mondelez. Die Schokotafel ist nur 85 Gramm schwer, sieht aber der Standardtafel mit 100 Gramm zum Verwechseln ähnlich. Der Preis ist natürlich der Gleiche wie bei den großen Packungen. Damit ist die Schocki bis zu 18 Prozent teuerer als viele andere Milka–Tafeln. Dabei ist die Angabe der Füllmenge gut auf der Rückseite der Schokolade versteckt.
- Nudelliebhaber werden enttäuscht sein. Auch bei Mirácoli von Mars wird getrickst. Der Käse ist mittlerweile ganz aus der Verpackung verschwunden. Aber auch von der Tomatensauce und der Gewürzmischung ist weniger enthalten. Der Preis ist aber gleich geblieben bei unterm Strich 20 Gramm weniger Inhalt in der Verpackung. So ein Käse aber auch.
- Frosties von Kellogg’s – ja auch beim Frühstück wird reduziert – und zwar von 375 auf 330 Gramm. Da der Verkaufspreis geblieben ist, haben wir hier eine Preiserhöhung von bis zu 14 Prozent. Und dabei wird das ganze noch gut getarnt. Denn die Größe des Kartons ist gleich geblieben. Alles nur heiße Luft.
- Beim Bio Direktsaft Karotte von Hipp ist die Einwegflasche geschrumpft – von 500 auf 330 Milliliter. Darüber hinaus gibt es im Handel noch einen Preisanstieg. Am Ende steht hier eine Preiserhöhung von bis zu 115 Prozent unterm Strich. Da kommt kein anderer auch nur annähernd heran.
And the winner is….
Es steht fest. Die Mogelpackung des Jahres 2019 ist Mirácoli von Mars. Seit dem letzten Jahr wird das Nudelgericht ohne Käse verkauft. Gleichzeitig sind aber auch die Tomatensauce und die Gewürzmischung reduziert wurden. Während der Parmesello-Käse aus der Packung verschwunden ist und die Zutaten reduziert wurden, wurde der alte Preis aber beibehalten. Aber einen Hinweis auf die Reduzierung finden Sie auf der Packung nicht.
Auslöser für die Wegnahme des Käses war eine Umfrage unter den Verbrauchern, wo Mars feststellte, dass viele Nudelliebhaber den Käse gar nicht nutzen. Was ist aber mit den Käseliebhabern unter den Nudelfans? Die stehen da und gucken in den Ofen. Die Verbraucherzentrale schlägt vor, einfach zwei Varianten anzubieten: einmal mit und einmal ohne Käse.
Das sind die bisherigen Gewinner des Negativpreises
Bereits zum insgesamt sechsten Mal hat die Verbraucherzentrale die Abstimmung zum Mogelpreis veröffentlicht. In alter Tradition können Sie sich an dieser Abstimmung beteiligen.
In den vergangenen Jahren haben den Preis Mogelpackung des Jahres folgende Produkte bekommen.
- 2019: Mirácoli von Mars (mit 36,6 Prozent der Stimmen)
- 2018: Chipsletten von Lorenz (mit 58,7 Prozent der Stimmen)
- 2017: Vitalis Früchtemüsli von Dr. Oetker (mit 36,5 Prozent der Stimmen)
- 2016: Mineralwasser der Marke Evian von Danone Waters (mit 38,3 Prozent der Stimmen)
- 2015: Bebe-Zartcreme (mit 32,6 Prozent der Stimmen)
- 2014: Pampers Windeln von Procter & Gamble (mit 29,3 Prozent der Stimmen)
Sagen Sie uns, was Ihre persönliche Mogelpackung des Jahres 2019 ist. Gern können Sie dazu die Kommentare unter diesem Artikel nutzen.
Hallo, ganz klar die Milka Dark Milk!
Ich liebe dunkle Schokolade! Die gute alte dunkle Alpenmilch 100 g schmeckt(e) aber viel besser, nicht ganz so süß & künstlich und ist/war (weiß nicht ob es sie noch gibt) nicht so trügerisch.
Ich hab diese komische Dark Milk selbst probiert – ein Graus! Ich kauf absofort so oft wie möglich (und ich hab derzeit sehr wenig Geld) für mehrere Euros handgemachte Schocki von kleinen Erzeugern, dann zwar seltener aber dann ist das beiderseitige Leidenschaft und schmeckt (sorry) tausendmal geiler!
Liebe Grüße von einer absoluten Dark Chocolate Liebhaberin!
Tatjana