Kriminelle schlüpfen immer wieder in neue Rollen. So können Sie auch auf falsche Mitarbeiter einer Apotheke stoßen. Gerade für ältere Menschen ist das besonders gefährlich. Oftmals besteht ein großes Vertrauensverhältnis zum Apotheker. Zudem sind Rentner im Umgang mit Apotheken oft vertraut. Genau das wird ausgenutzt.
Der Trick ist eigentlich nicht neu, denn es handelt sich im Grunde um eine Variante des alt bekannten Zetteltricks. Dieser wird seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet. Während bisher angebliche Verwandte oder Bekannte des Nachbarn klingelten, um nach einem Stift und Zettel für eine Nachricht zu fragen, könnte es heute auch der Mitarbeiter einer Apotheke sein. Geschehen ist das im Raum Essen, berichtet die Polizei Essen.
Im ersten Schritt klingelten die vermeintlichen Mitarbeiterinnen einer Apotheke an der Tür einer Seniorin. Sie gaben an, dass Sie ein Paket mit Medikamenten für die Nachbarin haben und dieses gern abgeben möchten. Das ist zunächst recht unauffällig, da es relativ häufig vorkommt, dass Lieferdienste Päckchen für Nachbarn abgeben. Häufig sind es ältere Menschen, die tagsüber zuhause sind und die Sendungen gern annehmen.
Die zwei Mitarbeiterinnen der Apotheke erklärten, dass sie der Nachbarin gern eine Nachricht hinterlassen würden. Schließlich müsse diese ja wissen, wo ihre Medikamente abgegeben wurden. Dafür baten die zwei Frauen um einen Zettel und einen Stift. Und genau hier ist die Schnittstelle zum altbekannten Zetteltrick. Die vermeintlichen Apotheken-Mitarbeiter betraten gemeinsam mit der Seniorin die Wohnung und ließen einen weiteren Komplizen herein. Die Rentnerin bemerkte, dass eine weitere Person über den Flur huschte, um ins Schlafzimmer zu gelangen. Doch als die Rentnerin dem nachgehen wollte, versperrten die Apothekenmitarbeiterinnen ihr den Weg. Wenig später verließen alle drei Personen ganz schnell die Wohnung. Mit ihnen auch der Schmuck der Seniorin.
So schützen Sie sich effektiv vor Trickdieben
Häufig werden hilfsbereite und ältere Menschen zum Opfer derartiger Betrugsmaschen. Folgende Sicherheitshinweise sollten vor allem Senioren kennen:
- Lassen Sie fremde Personen, die überraschend erscheinen, niemals in Ihre Wohnung. Dabei ist der Grund des Besuches egal. Wer in Ihre Wohnung möchte muss sich vorher ankündigen.
- Öffnen Sie Fremden niemals ohne eine Sicherung Ihre Wohnungstür! Öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Kette, schauen Sie durch den Türspion und benutzen Sie die Türsprechanlage.
- Lassen Sie nur Handwerker hinein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung schriftlich angekündigt wurden.
- Lassen Sie sich von Amtspersonen den Dienstausweis zeigen und rufen Sie im Zweifel die entsprechende Behörde an, wenn sie Ihre Wohnung betreten wollen. Sie könnten sonst beispielsweise auf die Masche mit den falschen Polizisten hereinfallen.
- Bitten Sie im Notfall Anwohner um Hilfe!
- Rufen Sie laut um Hilfe, wenn Sie diese brauchen!
- Rufen Sie die Polizei über den Notruf 110, wenn Sie Hilfe benötigen.
Kennen Sie alle Maschen der Trickdiebe?
Damit Sie auf mögliche Trickdiebe vorbereitet sind, sollten Sie auch unseren Übersichtsartikel zum Thema Trickdiebstahl mit allen gängigen Maschen lesen.
Sie meinen, dass auf Trickdiebe und Betrüger nur ältere Menschen hereinfallen? Dann lesen Sie die Polizeiwarnung zu gefälschten Strafzetteln.