Fast täglich flattern uns neue E-Mails im Namen von 1&1 oder 1&1 IONOS in das Postfach. Viele Leser fragen uns, ob es sich um echte oder gefälschte Nachrichten handelt. Außerdem stellt sich für den Empfänger oft die Frage, woran echte E-Mails von 1&1 IONOS zu erkennen sind.
Die Qualität gefälschter E-Mails wird von Tag zu Tag besser, sodass Laien die Fake-Mails nicht mehr ohne weiteres erkennen können. Wir warnen regelmäßig vor gefälschten E-Mails im Namen von 1&1 und zeigen wie diese aussehen. Trotzdem fallen tägliche neue Nutzer auf Phishing-Mails herein und geben sensible persönliche Daten preis.
Kriminelle lassen sich ständig neue Anlässe einfallen, um Kontakt mit ihren Opfern aufzunehmen. Damit diese auf die gefälschten E-Mails hereinfallen, wird ein relativ großer Aufwand betrieben. Die Spam-Mails sind heute korrekt formatiert und enthalten teils sogar persönliche Daten. Hinzu kommt, dass dazu passende Phishing-Seiten angelegt werden, die der Laie kaum von der echten Webseite unterscheiden kann. Auf den gefälschten Webseiten eingegebene Informationen werden direkt an unbekannte Dritte übertragen. Auf Onlinewarnungen finden Sie alle aktuellen Phishing-Mails im Namen von 1&1 (IONOS).
Was möchten die Betrüger mit den Fake-Mails erreichen?
In den meisten Fällen geht es um den Diebstahl persönlicher Daten. Über die Phishing-Nachricht werden Sie unter Androhung der Sperrung des Onlinekontos oder weiterer Kosten zum Klick auf einen Link motiviert. Dieser führt auf eine gefälschte Webseite. Hier werden oft die Zugangsdaten für Ihr Onlinekonto bei 1&1 IONOS abgefragt. Außerdem werden meist noch zusätzliche Informationen, wie Ihr Geburtsdatum, die IBAN oder Kreditkartendaten abgefragt. Diese Daten werden direkt an Kriminelle übertragen, die diese missbräuchlich oder für weitere Straftaten verwenden.
In einigen Fällen geht es den Absendern auch um die Verbreitung von Schadsoftware. Dann führt der Link häufig zu dem Download einer Datei mit Malware. Oder die mit einem Virus infizierte Datei befindet sich in der Anlage der E-Mail. Sobald Sie die schädliche Datei anklicken, wird der Virus auf dem Computer aktiv und richtet oft weiteren Schaden an.
1&1 oder 1&1 IONOS – Was ist der Unterschied?
Der Internetanbieter 1&1 Hosting hat sich bereits im Oktober 2018 mit dem Cloud-Infrastrukturanbieter Profitbricks zusammengeschlossen. Es entstand die neue Marke 1&1 IONOS, mit der das Unternehmen seither nach außen kommuniziert. Das trifft jedenfalls für die Hosting-Sparte zu. Auch E-Mails werden mit dieser Firmenbezeichnung und diesem Markennamen versendet. Demnach sollten Sie heute zum Thema Hosting keine E-Mails mehr mit dem Branding 1&1 ohne den Zusatz IONOS bekommen. Ist das der Fall, handelt es sich um eine Phishing-Mail. Die Betrüger verwenden dann ein veraltetes Outfit. Doch viele Fake-Mails wurden bereits angepasst.
Für den Verbraucher ist das jedoch sehr undurchsichtig. Denn die Marke 1&1 und die Webseiten aus der Vergangenheit gibt es auch heute noch. So begegnet Ihnen im Internet immer noch die Webseite mit der URL „1und1.de“ und auch das 1&1-Logo ohne den Zusatz von IONOS wird noch verwendet. Angeboten werden von 1&1 weiter Telekommunikationslösungen wie DSL-Anschlüsse oder Mobilfunkverträge. Lediglich die Hosting-Sparte hat sich mit Profitbricks zu 1&1 IONOS zusammengeschlossen. Das sorgt beim Laien für viel Verwirrung. Deshalb sollten Sie weitere Erkennungsmerkmale echter und gefälschter Nachrichten im Namen von 1&1 kennen.
Merkmale gefälschter E-Mails im Namen von 1&1 IONOS
Auch wenn Fälschungen von Tag zu Tag besser werden: Es gibt zahlreiche Kriterien an denen diese dennoch zu erkennen sind. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie die E-Mail genau lesen und wissen auf welche Feinheiten Sie achten müssen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, an denen echte und gefälschte Nachrichten erkennbar sind. Eins oder mehrere der nachfolgenden Merkmale treffen auf Phishing-Nachrichten oder Virus-Mails im Namen von 1&1 zu:
✗ Absenderadresse gehört nicht zu 1&1 IONOS
Sehen Sie sich die E-Mail-Adresse des Absenders, nicht den Absendernamen, an. Enthält die Absenderadresse nach dem @-Zeichen keinen zu 1&1 passenden Domainnamen, dann handelt es sich um eine betrügerische E-Mail. Die Absenderadresse in E-Mails lässt sich leider sehr leicht fälschen.
✗ Unpersönliche Anrede in der E-Mail
Sie werden in der E-Mail unpersönlich mit „Sehr geehrte Damen und Herren,“ oder „Liebe Frau,“ angesprochen? Dann handelt es sich ebenfalls um eine Fälschung. 1&1 IONOS schreibt Sie immer mit Ihrem Namen an.
✗ Die 1&1 Kundennummer fehlt
1&1 IONOS wird Ihnen keine E-Mails ohne Ihre Kundennummer zusenden. In einigen Nachrichten ist zusätzlich sogar die Vertragsnummer enthalten. Support-Mails enthalten die Vorgangsnummer im Format C123456789. Prüfen Sie, ob es sich um Ihre tatsächliche Kundennummer handelt. Ist diese falsch oder fehlt die Kundennummer in der E-Mail, dann handelt es sich um Phishing.
✗ Die E-Mail enthält einen Anhang
Enthält die E-Mail von 1&1 IONOS einen Anhang, dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Phishing-Nachricht. Eine Ausnahme bilden die Rechnungen von 1&1 IONOS mit dem Betreff „Ihre 1&1 Rechnung“, welche die Rechnung im PDF-Format beinhalten. 1&1 IONOS versendet unaufgefordert keine E-Mail-Anhänge. Öffnen Sie keine Anhänge in Nachrichten, da diese Viren oder andere Schadsoftware enthalten können. Loggen Sie sich lieber über das 1&1 Control-Center ein und rufen Sie die Dokumente dort ab. Sie finden dort auch Ihre Rechnung.
✗ Außergewöhnliche Angebote, dramatische Folgen & Zeitdruck
Einige betrügerische E-Mails versprechen sehr gute und sogar einmalige Angebote. Außerdem wird in Fake-Mails oft mit der Sperrung des Kontos oder zusätzlichen Kosten gedroht. Häufig wird zudem Zeitdruck aufgebaut, damit Sie sofort antworten. Lassen Sie sich nicht in die Falle locken. Derartige E-Mails sind ein Indiz für Phishing oder Betrug.
✗ Persönliche Daten abfragen
Werden in der E-Mail, im Anhang oder auf der verlinkten Webseite persönliche Daten abgefragt, dann handelt es sich um eine Fälschung. 1&1 IONOS fragt keine persönlichen Daten wie Kreditkartennummern, E-Mail-Adressen, Ihren vollständigen Namen, Passwörter oder gar PINs und TANs per E-Mail ab.
✗ Gefälschte Links
Fake-Mails sind vor allem an den verwendeten URLs erkennbar. Dabei ist nicht die angezeigte Webadresse gemeint, sondern die URL, die tatsächlich aufgerufen wird. Sie erkennen diese, wenn Sie mit dem Mauszeiger über den jeweiligen Link fahren, ohne diesen anzuklicken. Der tatsächliche Link wird dann je nach verwendetem Programm entweder direkt am Mauszeiger oder am unteren Bildschirmrand angezeigt. 1&1 IONOS verwendet in E-Mails nur die offizielle Domain ionos.de. Sehen Sie eine abweichende Webadresse, handelt es sich um Phishing.
E-Mails von 1&1 über Onlinetool überprüfen lassen
Falls Sie sich unsicher sind, können Sie eine E-Mail von 1&1 IONOS online überprüfen lassen. Dazu speichern Sie die Nachricht in Ihrem E-Mail-Programm und laden diese anschließend über den 1&1 IONOS Validierungs-Service hoch.
Echte E-Mails von 1&1 IONOS erkennen
Es gibt auch einige Erkennungsmerkmale für echte E-Mails von 1&1 IONOS. Die entsprechenden Kriterien hat 1&1 IONOS auf seiner Webseite transparent veröffentlicht. Sie können sich dort informieren, woran Sie eine echte 1&1 Rechnung erkennen und welche Merkmale für echte E-Mails von 1&1 IONOS zutreffen.
Auf 1&1 Fälschung hereingefallen und nun?
Das Internet ist ein sehr schnelles Medium. Trotz größter Vorsicht passiert es auch ambitionierten Nutzern immer wieder, dass diese auf eine gefälschte E-Mail hereinfallen. Wenn Ihnen das nach der Eingabe persönlicher Daten auf einer Phishing-Seite selbst rechtzeitig auffällt, sollten Sie schnell aktiv werden. Folgende Maßnahmen empfehlen wir, wenn Sie Ihre Daten auf einer gefälschten Webseite eingegeben haben:
- Ändern Sie Ihr Passwort für das Control-Center bei 1&1 IONOS, wenn Sie auf der Phishing-Seite Ihre Zugangsdaten eingegeben haben.
- Ändern Sie auch das Passwort bei anderen Onlinekonten, bei denen Sie das gleiche Kennwort verwenden oder deren Daten Sie auf der Fake-Seite eingegeben haben.
- Haben Sie Ihre Kreditkartendaten eingegeben, dann sollten Sie die Kreditkarte sperren lassen und das Bankinstitut über den Vorfall informieren. Das gibt auch bei Eingabe anderer Bankdaten.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.
- Überprüfen Sie alle betroffenen Onlinekonten, ob dort Änderungen an den Stammdaten vorgenommen wurden.
Falls Sie eine schädlichen Anhang oder eine heruntergeladene Datei geöffnet haben, raten wir zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
- Schalten Sie den Computer aus.
- Ändern Sie von einem anderen Gerät alle Passörter für Onlinekonten, die Sie nach dem Öffnen der vermutlich infizierten Datei verwendet haben.
- Lassen Sie den Virus von einem Spezialisten entfernen.
- Überprüfen Sie alle betroffenen Onlinekonten, ob dort Änderungen an den Stammdaten vorgenommen wurden.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.
Spam-Mails melden
Sie haben E-Mails in Ihrem Postfach, bei denen Sie Spam, Phishing oder gar einen Angriff mit Schadsoftware vermuten? Bitte leiten Sie diese E-Mails an [email protected] weiter. Wir prüfen diese und verfassen bei Bedarf eine Warnung.
Ihre Fragen können Sie unterhalb des Artikels in den Kommentaren posten. Weitere Informationen finden Sie auf dieser Hilfe-Seite von 1&1 IONOS.