Beachten Sie: Überlegen Sie vorab, welche Hilfe wie Hauswirtschaft, Pflege oder Betreuung Sie brauchen, bevor Sie einen ambulanten Pflegedienst suchen.
Die Checkliste
Möchten Sie professionelle Hilfe, so sollten Sie in aller Ruhe die verschiedenen Anbieter vergleichen.
Es ist durchaus möglich, dass die Preise und Leistungen der Pflegedienste sehr unterschiedlich sind. In einem Pflegestützpunkt oder bei der Pflegekasse können Sie eine Preisvergleichsliste anfordern und sich die Adressen der Pflegedienst in Ihrer Nähe geben lassen.
Folgende Checkliste kann Ihnen bei der Auswahl helfen:
- Klären Sie schon vorab, für welche Bereiche Hilfe notwendig ist und wo die Angehörigen helfen können.
- Denken Sie darüber nach, ob Sie Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung oder Körperpflege benötigen oder ob eine Betreuung wie Spazierengehen oder Vorlesen wichtig ist.
- Fragen Sie bei der Pflegekasse, welche Leistungen Sie erhalten und welche Kosten übernommen werden.
- Stellen Sie sicher, dass der Pflegedienst auch alle Leistungen anbietet oder vermitteln kann. Fragen Sie auch, ob er auf individuelle Bedürfnisse spezialisiert ist. Es gibt zum Beispiel auch Pflegedienste für die Kinderkrankenpflege oder für Menschen, die beatmet werden.
- Sofern Sie eine engere Auswahl treffen, vergleichen Sie die Anbieter nochmals.
- Jeder Pflegedienst, der für Sie in Betracht kommt, sollte Sie bei einem Hausbesuch nach Möglichkeit kostenlos über die Leistungen beraten.
- Machen Sie sich Gedanken, was Sie von dem Pflegedienst auf jeden Fall erwarten. So zum Beispiel feste Uhrzeiten, kein Personalwechsel oder Nichtraucher. Fragen Sie direkt nach, ob diese Wünsche auch berücksichtigt werden.
Veröffentlicht: 20. Januar 2021
Alle Pflegebedürftigen haben seit Januar 2017 Anspruch auf Entlastungsleistungen, wenn Sie in der ambulanten Pflege betreut werden. Grundvoraussetzung ist ein Pflegegrad und die Betreuung in den eigenen vier Wänden. Der Entlastungsbetrag gibt es in Höhe
Gehen Sie ins Detail
- Fragen Sie, welche Leistungen von Hilfskräften und welche von ausgebildeten Fachkräften erbracht werden.
- Hat der Pflegedienst auch eine Kontaktperson für Wünsche oder Beschwerden?
- Fragen Sie, wie die Abrechnung funktioniert und bitten Sie um einen Kostenvoranschlag für die gewünschten Leistungen. Anhand des Kostenvoranschlags können Sie schnell erfahren, ob die Pflegekasse auch genügend Leistungen bezahlt oder ob Sie selbst noch etwas zuzahlen müssen.
- Ein Pflegevertrag muss immer in schriftlicher Form erfolgen und alle Leistungen und Kosten enthalten.
- Als Pflegebedürftiger können Sie den Vertrag ohne Frist kündigen, sofern Sie dem Pflegedienst nicht vertrauen. Sollte jedoch der Pflegedienst kündigen, ist es wichtig, dass im Vertrag eine lange Kündigungsfrist geregelt ist. So haben Sie genug Zeit, um einen neuen Pflegedienst zu bestellen.
- Erscheint Ihnen die Pflege nicht professionell genug oder gibt es andere Probleme, so sprechen Sie den Pflegedienst darauf an. Meist lässt sich dies mit einem ehrlichen Gespräch klären.
Begutachtung durch den MDK: So können Sie sich vorbereiten – Tipps
Veröffentlicht: 24. Januar 2021
Achten Sie bitte darauf, dass im Moment wegen der Corona-Pandemie zum Teil nur telefonische Begutachtungen erfolgen. Die Begutachtung beinhaltet diese sechs Lebensbereiche. Diese werden geprüft, damit der Pflegegrad ermittelt werden kann.
Ist die Benotung der Pflegedienst hilfreich?
Es gibt ein unüberschaubares Angebot bei den Pflegediensten.
So finden Sie nicht nur private, sondern auch gemeinnützige Anbieter. Jedoch muss jeder ambulante Pflegedienst einmal jährlich vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung überprüft werden. Derzeit können Sie diese Prüfergebnisse im Internet auf den Seiten der Pflegekassen einsehen. Die Bewertung erfolgt nach Schulnoten.
Jedoch weiß man nun: Dieses Schulnotensystem, das vor ein paar Jahren eingeführt wurde, sagt nicht darüber aus, wie qualitativ die Einrichtung ist. Fakt ist: Noten im Bereich sehr gut und gut bei nicht so wichtigen Punkten können dagegen schlechte Noten bei wichtigen Punkten ausgleichen. Aus diesem Grund soll das System auch umgestellt werden und zwar mit wissenschaftlicher Hilfe.
Bei Pflegeheimen dagegen gibt es schon seit 2020 die Veröffentlichungen der Pflegequalität nach einem anderen Schema. Dieses wird für die Pflegedienste noch angepasst. Wissenschaftler überprüfen gerade, wie zuverlässig und praxistauglich dieses neue Verfahren ist. Bereits 2021 ist eine erste Veröffentlichungen nach dem neuen Schema zu erwarten.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Ambulanter Pflegedienst: Checkliste für die Auswahl – Hilfreiche Infos
1. Bietet nicht jeder Pflegedienst die gleichen Leistungen?
Dem ist nicht so. Das liegt daran, dass es auch speziell ausgebildetes Personal wie Intensivpfleger gibt. Doch nicht jeder Pflegedienst hat auch diese speziell ausgebildeten Angestellten.
2. Darf auch ein Pflegehelfer alle Leistungen erbringen?
Fragen Sie hierzu beim MDK oder in der Pflegekasse nach. Es gibt tatsächlich Leistungen die nur ein ausgebildeter Pflege machen darf.
3. Brauche ich einen Pflegegrad?
Sie können diesen bei Ihrer Krankenkasse beantragen und überprüfen lassen. Natürlich können Sie die hauswirtschaftliche Versorgung auch ohne Pflegegrad buchen, jedoch müssen Sie die Kosten dann selbst tragen.
4. Kann ich den Pflegedienst erst testen?
Der Pflegedienst nimmt seine Arbeit erst auf, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Sollt es aber dringende Gründe geben, weshalb Sie mit dem Pflegedienst nicht zufrieden sind, dürfen Sie ohne Frist kündigen.
5. Muss sich der Pflegedienst an feste Zeiten halten?
Sofern dies für Sie wichtig ist, können Sie das dem Pflegedienst mitteilen. Es kann jedoch immer passieren, dass er einmal später kommt, weil er bei einem anderen Patienten länger gebraucht hat. Ein wenig flexibel müssen Sie sein.
Fazit
Da die Auswahl so groß ist, stellt sich die Suche nach einem geeigneten Pflegedienst oftmals als schwierig heraus. Versuchen Sie deshalb so viel wie möglich über die engere Auswahl zu erfahren und lernen Sie den Pflegedienst auch persönlich kennen.