Immer wieder nutzen Betrüger das Vertrauen von Menschen aus und geben sich als falsche Polizeibeamte aus. Die Anrufe dieser Kriminellen können einen großen finanziellen Schaden nach sich ziehen. Was Sie beachten sollen, wenn die Polizei bei Ihnen anruft, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Sie erhalten einen Anruf und am anderen Ende meldet sich die Polizei, das Landeskriminalamt (LKA) oder das Bundeskriminalamt (BKA)? Da ist die Aufregung natürlich groß. Vor allem dann, wenn die vermeintlichen Beamten Ihnen erklären, dass Sie ins Visier von potenziellen Einbrechern geraten sind. Doch Vorsicht: Hierbei handelt es sich nicht um echte Polizeibeamte. Die Kriminellen nutzen bei dieser Betrugsmasche das Vertrauen der Menschen aus.
Was tun, wenn die Polizei anruft?
Diese Art von Betrug wird immer wieder verwendet, um gerade ältere Menschen um ihr wohlverdientes Geld zu bringen. Über mehrere Monate hinweg werden die Opfer von den Kriminellen fast täglich angerufen. Damit werden die Betroffenen nicht nur unter Druck gesetzt. Es wird auch ihr Vertrauen gewonnen.
Doch woran erkennen Sie nun die falschen Polizisten und die Betrugsmasche am Telefon? Wir geben Ihnen die Ratschläge des LKA an die Hand. Diese sind die ersten Anhaltspunkte, an denen Sie erkennen, dass es sich nicht um die echte Polizei handelt:
- Die Polizei nutzt in keinster Weise die Notrufnummer 110, um mit Personen in Verbindung zu treten. Diese Rufnummer dient ausschließlich der Entgegennahme von Notrufen von Bürgern!
- Kein Polizeibeamter wird Sie zur Auflösung Ihres Kontos oder von Sparverträgen auffordern!
- Kein Polizeibeamter wird von Ihnen persönliche Vermögensdaten am Telefon erfragen und Ihnen mitteilen, dass Ihr Geld auf der Sparkasse oder Bank nicht mehr sicher sei!
- Kein Polizeibeamter wird bei Ihnen anrufen, sie über Verfahren oder verdeckte Polizeimaßnahmen informieren!
- Kein Polizeibeamter wird Sie auffordern, Ihr Geld nach Hause zu holen und in der Folge an einen „verdeckten Ermittler“ zu übergeben! Dies trifft auch auf Schmuck u. an Wertsachen zu.
Quelle: Medieninformation des LKA vom 3. August 2016
Ein weiterer Tipp: Sollten Ihnen vermeintliche Gesprächsmitschnitte vorgespielt werden, ignorieren Sie diese. Die Polizei würde etwas Derartiges am Telefon nie durchführen.
Update 08.06.2018 Die Polizei Schwaben Süd/West hat auf ihrer Facebookseite jetzt einen passenden Comic zum Thema veröffentlicht. Der Comic beinhaltet genau die Hinweise, die wir Ihnen ebenfalls bereits mitgeteilt haben. Aber vielleicht sorgt der Comic ja dafür, dass der ein oder andere das Ganze besser versteht.Die Polizei hat den Comic mit folgenden Worten versehen:
Soziale Netzwerke sind doch zur Förderung der Kommunikation da, oder!?
Dann gebt das doch gerne weiter – auch außerhalb der Sozialen Netzwerke (wir denken da an Verwandte, Bekannte, Nachbarn, …) ✌ 😉
Danke für eure Mithilfe!
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Zusätzlich können Sie noch Vorsichtsmaßnahmen treffen. Auch diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.
- Kommt Ihnen ein Anruf mysteriös vor, sollten Sie sich umgehende bei der örtlichen Polizei melden. Aber Achtung: Wählen Sie nicht die Notrufnummer 110. Denn meist ist nach einem Anruf noch keine Gefahr im Verzug. Die Notrufnummer muss für echte Notfälle frei gehalten werden. Wählen Sie stattdessen die örtliche Rufnummer Ihrer zuständigen Polizeidienststelle. Diese können Sie im Internet oder im Telefonbuch finden. Alternativ erfragen Sie die Nummer bei der Auskunft.
- Sie sind sich nicht sicher, ob der Anruf von der echten Polizei war? Sprechen Sie mit Nachbarn, Freunden und Familie über ungewöhnliche Anrufe. Sie können sich auch Rat bei der Verbraucherzentrale holen.
- Wenn es um Ihr Geld und Bankkonto geht, sollten Sie immer Ihren Bankberater ins Vertrauen ziehen. Erzählen Sie ihm von merkwürdigen Anrufen in Bezug auf Ihr Geld und besprechen Sie mit ihm, was zu tun ist.
- Fallen Sie nicht auf die angezeigten Telefonnummern herein. Heutzutage ist es ein Leichtes, die Rufnummernanzeige zu fälschen. Deswegen sollten Sie auch nie per Rückruf zurückrufen. Wählen Sie immer selber die Nummer Ihrer örtlichen Polizei. Natürlich ist auch der persönliche Gang zur Dienststelle nicht ausgeschlossen.
Was tun, wenn Sie bereits Opfer geworden sind?
Sollten Sie bereits Opfer von diesen kriminellen Banden geworden sein, ist eine Strafanzeige unumgänglich. Denn wenn Sie die Täter und Betrugsmaschen nicht der Polizei melden, können die Kriminellen immer weiter machen und sich neue Opfer suchen.
Wer den persönlichen Kontakt scheut, kann zunächst auf die Onlinestrafanzeige ausweichen. Leider ist diese noch nicht in allen Bundesländern möglich.
Wenn Sie sich allein nicht trauen, eine Anzeige zu erstatten, holen Sie sich Hilfe. Suchen Sie sich einen Vertrauten, der Sie bei Gängen zur Polizei und beim Erstatten der Anzeige begleitet und unterstützt.
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Telefonbetrug vom Feinsten. Kriminelle verwickeln Sie als angebliche Bankangestellte in ein Gespräch über eine neue Bankkarte. Im Anschluss wird Geld von Ihrem Konto abgebucht. Wie die Masche funktioniert?
Hallo, ich hatte heute (Datum: 29.11.2018/Uhrzeit: 19:32 ein Betrüger der sich als Polizist ausgibt an Telefon und hatte anonym angerufen!
Mein Handy nimmt jedes Telefon Gespräch auf und der Betrüger wurde aufgenommen, könnte ich das der echten Polizei vorlegen oder ergibt das kein Sinn da er anonym angerufen hatte???!!!
Anzeige können Sie auf jeden Fall erstatten. Was die Ermittlungen ergeben, können wir nicht vorhersagen.
Beste Grüße aus der Redaktion
Wenn dein Handy jedes Gespräch aufzeichnet, ist dies ebenfalls eine Straftat… würde ich also nicht machen
Mich hat eine unbekannte Nummer angerufen nur 1 mal bin nicht ran gegangen war das die Polizei ?