Die Netzhaut soll mit dem orangefarbenen Algenfarbstoff Astaxanthin geschützt werden, aber was bringt der Stoff tatsächlich?
Die Werbung für Astaxanthin
Die Hersteller werben mit unzähligen Aussagen, so dass die Begeisterung für die eigenen Produkte scheinbar keine Grenzen hat.
Werbeaussagen wie „das stärkste Antioxidans der Welt“, gibt Lachsen die Kraft, tagelang gegen das Tosen des Wassers stromaufwärts zu schwimmen“ oder „einzigartiges Vollspektrum-Astaxanthin“ sind auf den Produkten zu lesen.
Interessant ist, dass die Gesunderhaltung der Augen oder eine Wirkung auf die Haut, Herz oder Gelenke niemals direkt angesprochen wird, sondern immer nur indirekt. Das hat auch seinen Grund, denn die Nahrungsergänzungsmittel mit Astaxanthin werden zwar für diese Wirkungsweise angeboten, aber die Wirkung selber bezieht sich eher auf andere Inhaltsstoffe. In vielen Präparaten finden sich Zusatzstoffe, wie Vitamin E oder Omega-3-Fettsäuren und auf diese Stoffe bezieht sich die Hautwirkung oder ähnliches.
Die sogenannten Health Claims sind Gesundheitsversprechen, die nur von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zugelassen werden und dazu findet im Vorfeld eine genaue Überprüfung der Inhaltstoffe statt. Für den Stoff Astaxanthin gibt es bislang 15 Versuche Claims zu bekommen, aber bislang sind alle abgelehnt. „Für normale Muskelfunktion“, „für das Immunsystem“ oder „unterstützt die Augen, unterstützt die Sehschärfte, bietet der Netzhaut antioxidative Unterstützung für normale Sehkraft“ sind nicht zugelassen.
Einige Hersteller weisen direkt darauf hin, dass es keine Gesundheitsversprechen gibt, aber die Produkte machen den Eindruck, dass sie trotzdem wirksam sind.
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Studien über die Wirkung von Astaxanthin sind nicht eindeutig
Es gibt ein paar Studien, die darauf hinweisen, dass Astaxanthin potentielle eine schützende Wirkung vor oxidativem Stress hat, aber die Bedingungen sind noch vollkommen unklar.
Außerdem ist noch unklar, ob die Wirkung höher ist als die mit der Nahrung aufgenommen Antioxidantien.
In vielen Fällen gibt es Kapseln mit Astaxanthin, die als Vorbeugung und Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration dienen sollen. Allerdings kann die medizinische Fachgesellschaft für Augenerkrankungen nicht sagen, ob das wirklich der Fall ist und somit raten sie von einer Einnahme solcher Nahrungsergänzungsmittel ab. Es besteht zwar Hinweise, dass eine zusätzliche Zufuhr von Zink und Kupferdioxiden durchaus sinnvoll ist, aber grundsätzlich reicht die Einnahme über die Lebensmittel aus. Eine bestehende AMD (altersabhängige Makuladegeneration) kann um 1/3 reduziert werden, wenn eine bestimmte Stufe vorhanden ist.
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Was sagen die Augenärzte?
In keiner Patienteninformation der Augenarztverbände wird Astaxanthin in irgendeiner Art und Weise genannt. Die meisten Untersuchungen wurden mit isolierten, antioxidativen Vitaminen durchgeführt, wie bei der amerikanischen Studie Age-Related Eye Disease Study. Vitamin C und E, aber auch eine Vorstufe von Vitamin A, dem Beta-Carotin kamen zum Einsatz. Allerdings sollten Sie auch wisse, dass eine Zufuhr von isolierten Vitaminen eine Risiko mit sich bringt, denn besonders für Raucher oder ehemalige Raucher ist die Einnahme von isoliertem Beta-Carotin nicht zu empfehlen.
Die Fachgesellschaften sind der Ansicht, dass AMD-Patienten zuerst mit dem Rauchen aufhören sollten, denn das Rauchen ist ein Hochrisikofaktor für AMD. Eine schützende Wirkung auf die Netzhaut soll auch eine ausgewogene Ernährung haben und demnach empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass Sie mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen sollen. Obst und Gemüse sind gute Lieferanten für Antioxidantien.
Die Verwendung von Astaxanthin
Astaxanthin wird als Nahrungsergänzungsmittel zur zusätzlichen Einnahme angeboten, so dass Sie den Stoff neben der normalen Nahrung zu sich nehmen.
- Dabei wird Astaxanthin in der Form eines Algenextrakts in Nahrungsergänzungsmitteln angeboten oder es handelt sich um eine direkte Zutat. In diesen beiden Fällen handelt es sich um eine neuartige Zutat, so dass die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde die Zulassung mit Hilfe einer Sicherheitsbewertung erst vor kurzem zugelassen hat.
- Internationale Expertengremien haben eine Tageshöchstmenge von 8 mg ermittelt, so dass diese Menge sicher ist und keine Nebenwirkungen für den Körper hat. Bei vielen Produkten reicht dann die Einnahme von ein oder zwei Kapseln am Tag aus, um die Tageshöchstmenge zu erreichen. Sie sollten vorsichtig sein, dass Sie die Tagesmenge von 8 mg am Tag nicht überschreiten. Sprechen Sie ansonsten direkt mit Ihrem Augenarzt!
- Bei der Einnahme von Astaxanthin über Nahrungsergänzungsmittel sind bislang keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Es liegen allerdings auch nur ein paar Studien vor und da geht es eher um die Wirkung auf den Stoffwechsel und die Entstehung von Krebs. Experten raten dazu, dass Kinder, Schwangere und Stillende Astaxanthin nicht zusätzlich zu sich nehmen sollten.
- Auch in Bezug auf Wechselwirkungen gibt es bis heute noch keine ausreichenden Studien, so dass es hier keine genauen Ergebnisse gibt.
- Achten Sie als Krustentier-Allergiker unbedingt darauf, woher der Stoff Astaxanthin stammt, denn wenn der Stoff aus Krebstieren wie Krill gewonnen wird, dann können davon Spuren enthalten sein. Das Ergebnis ist eine allergische Reaktion.
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Astaxanthin
Astaxanthin ist ein orangefarbener Farbstoff, der in Pflanzen und bestimmten Hefen in natürlicher Form vorkommt. Er gehört wie Carotin zur Klasse der Carotinoide.
Carotinoiden wird eine Schutzfunktion in Bezug auf die gesundheitliche Bedeutung nachgesagt. Allerdings wird die positive Wirkung in erster Linie den carotinoidreichen Lebensmitteln nachgesagt. Obst und Gemüse sind die besten Lieferanten, so dass eine ausreichende Zufuhr am Tag für die Bedarfsmenge reicht. Risiken können entstehen, wenn Sie sich eine Überdosierung der carotinoidhaltigen Lebensmittel verabreichen.
Gebildet wird Astaxanthin in Mikroalgen, wie der Blutregenalge (Haematococcus pluvialis). Über die Mikroalgen wird Astaxanthin von Krebstieren und Vögeln aufgenommen, so dass die Panzer oder das Gefieder einen rötlich-orangenen Touch bekommen. Bei der Erzeugung von Speisefischen kommt Astaxanthin und astaxanthinreiche Hefe als sogenannter Futtermittelzusatzstoff zum Einsatz. Die Regenbogenforelle aus der Aquakultur hat ein weißes Fleisch, aber durch Astaxanthin bekommt der Fisch ein lachsrotes Fleisch. Dann wird der Fisch als Lachsforelle in den Verkauf gebracht. Astaxanthin ist als Zusatzstoff für Lebensmittel nicht zugelassen, aber bei anderen Carotinoiden sieht das anders aus.
Lachsforellen und Lachse enthalten weniger als 100 Gramm Astaxanthin pro Fisch, aber in Nahrungsergänzungsmitteln liegt die Dosis bei 4 bis 8 mg pro Kapseln. In einigen Produkten liegt die Tagesdosis sogar bei bis zu 18 mg.
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Die Inhaltsstoffe von Astaxanthin
Gewonnen wird Astaxanthin nicht nur aus Mikroalgen, sondern auch aus Krebstieren und Fischen.
Produkte, die nur Astaxanthin enthalten, da stammt der Stoff aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis. Es gibt Hersteller, die den Stoff mit Omega-3-Fettsäuren kombinieren, darunter Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) aus Krill-, Fisch-, Perilla- oder Mirkoalgenöl. Dadurch kommt es auch zu den Health Claims, denn für diese Fettsäuren sind die Werbeaussagen zugelassen. Die Fettsäuren sind dafür bekannt, dass sie die normale Herzfunktion unterstützen und zu einem normalen Immunsystem beitragen. Lutein ist ein Stoff, der als Ersatz für Beta-Carotin zum Einsatz kommt und dann ist meist auch Vitamin E enthalten.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Astaxanthin
1. Kann Astaxanthin für den menschlichen Organismus schädlich sein?
Für den Stoff Astaxanthin sind keine Nebenwirkungen bekannt, so dass der menschliche Organismus auch keinen Schaden nimmt.
2. In welchen Lebensmitteln ist der Stoff Astaxanthin enthalten?
In erster Linie finden Sie Astaxanthin in Fisch, aber auch in vielen Gemüse- und Obstsorten ist der Stoff enthalten.
3. Ist Astaxanthin wirklich gut für die Augen?
Dadurch, dass es sich bei Astaxanthin um ein Carotinoid handelt, soll der Stoff auch gut für die Augen sein.
4. Wie viel Astaxanthin sollte man am Tag zu sich nehmen?
Grundsätzlich nimmt jeder Mensch eine ausreichende Menge des Stoffs über die Nahrung auf und liegt dabei zwischen 6 und 8 Gramm am Tag. Mehr sollten Sie nicht zu sich nehmen.
5. Ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Astaxanthin sinnvoll?
Experten sind der Meinung, dass eine zusätzliche Einnahme von Astaxanthin durch ein Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig ist.
Fazit
Astaxanthin ist ein Stoff, dem positive Effekte für die Augen und Haut nachgesagt werden. Allerdings befindet sich der Stoff in vielen Lebensmitteln, so dass eine zusätzliche Einnahme nicht notwendig ist. Setzen Sie lieber auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, bevor Sie sich Nahrungsergänzungsmittel mit Astaxanthin kaufen und eventuell weitere Stoffe zu sich nehmen, dessen Wirkung nicht bekannt oder nachgewiesen ist.