Zum guten Ton gehört es, dass man sich ein Haus baut oder kauft. Mittlerweile ist das Bauen einer eigenen Immobilie gleich zu setzen mit Erfolg und Zufriedenheit. Die Anbieter locken mit niedrigen Zinsen und seit ein paar Jahren soll das Bauen durch das Zinsniveau deutlich leichter sein.
Die größte finanzielle Investition im Leben ist der Kauf oder der Bau einer Immobilie zur Eigennutzung. Schon seit einigen Jahren sind die Zinsen auf einem niedrigen Niveau und aus dem Grund trauen sich immer mehr Verbraucher eine hohe Kreditsumme aufzunehmen, denn meist lässt sich nur so der Traum eines Hauses erfüllen. Sie wollen die Miete sparen, aber ist es wirklich so einfach?
Am Ende bleiben eine Menge Fragen offen, darunter wie viel Geld man eigentlich für die Lebenshaltungskosten braucht und welche Tilgung ratsam ist? Auch die Höhe des Eigenkapitals ist eine wichtige Frage und damit der Traum des eigenen Hauses nicht zum Albtraum wird, stellen wir Ihnen die wichtigen Fallstricke vor.
Ein Haushaltsbuch für die finanzielle Übersicht
Auf den ersten Blick sind die niedrigen Zinsen für eine monatliche Zins- und Tilgungsrate viel niedriger als die bisherige Miete.
Allerdings sind das nicht die einzigen Kosten, denn es kommen noch weitere Kosten für die Immobilie hinzu. Aus dem Grund müssen Sie immer zuerst die eigene finanzielle Situation prüfen und realistisch ausrechnen, welche finanziellen Mittel Ihnen zur Verfügung stehen.
Beim Einkommen sollten Sie nur mit dem regelmäßigen Nettoeinnahmen rechnen, denn Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Erbschaften, Provisionen und Überstunden lassen sich nicht planen und sollten immer außen vor stehen. Mit den Zusatzeinnahmen können Sie sich Reserven aufbauen und mit Hilfe der Sondertilgung das Darlehen eventuell eher abzahlen.
Am besten legen Sie ein Haushaltsbuch an, damit Sie sich einen guten Überblick der Ausgaben und Einnahmen verschaffen können. Aber Sie können auch die Kontoauszüge des ganzen Jahres anschauen. Dabei sind die folgenden Punkte sehr wichtig:
- Lebenshaltungskosten (Freizeit, öffentlicher Personennahverkehr, Lebensmittel und andere Waren)
- Versicherungen
- Kosten für das Auto im Monat und im Jahr
- Urlaubbudget
- Rücklagen für kurzfristige Anschaffungen (Waschmaschine, Auto, Computer)
Nicht vergessen:
Auch die nachfolgenden Kosten sollten Sie nicht unterschätzen, denn die Unterhaltungskosten für die Immobilie sind hoch. Dazu gehören:
- Strom
- Heizung
- Wasser
- Gebühren
- Wasser
- Steuern
- Versicherungen
Rechnen Sie im Durchschnitt um die 2,50 Euro für jeden Quadratmeter an Nebenkosten im Monat mit ein.
Sie sollten zudem darauf achten, dass Sie zwischen 40 und 45% des monatlichen Nettoeinkommens für die Tilgung, den Zins und die Unterhaltungskosten ausgeben. Mehr sollten es auf keinen Fall sein.
Veröffentlicht: 27. September 2018
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Eigene Immobilie mit oder ohne Startkapital
Ein hohes Startkapital ist die beste Voraussetzung für eine Finanzierung. 20 bis 30% des Kaufpreises plus die Kaufnebenkosten ist ein gutes Startkapital und gilt als solide.
Die Kaufnebenkosten sind wichtig, denn dazu gehören
- Grunderwerbssteuer
- Maklerprovision
- Notar- und Grundbuchgebühren
Sie können damit rechnen, dass Sie zwischen 10 und 10% des Kaufpreises für die Kaufnebenkosten zahlen, so dass Sie das auf den Finanzierungsbedarf aufrechnen sollten.
In vielen Gegenden steigen die Immobilienpreise und trotzdem ist das niedrige Zinsniveau sehr verlockend, so dass auch ohne Eigenkapital der Kauf in Erwägung gezogen wird. Die Experten sprechen hier von einer Vollfinanzierung oder einer sogenannten Netto-Finanzierung. Dazu kommen dann noch die Kaufnebenkosten, der Umzug, eine Renovierung und die Finanzierung für neue Möbel. Schnell liegt der Preis bei über 100% des eigentlichen Kaufpreises.
Solche Finanzierungen sind sehr riskant und viele Kreditgeber lassen sich selten darauf ein oder Sie müssen mit sehr hohen Zinsen rechnen, um sich den Traum eines eigenen Hauses zu erfüllen.
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Das Thema Handwerkerarbeiten
Handwerkerarbeiten sollten Sie auf keinen Fall unbedacht übernehmen, obwohl viele Bauherren der Meinung sind, dass Sie durch die eigenen Sach- und Arbeitsleistungen die Kosten reduzieren.
Das aufzunehmende Fremdkapital wird durch die Sach- und Arbeitsleistungen in der Regel geringer gehalten. Die Kosten für die Handwerker einzusparen, indem persönliche Arbeitsleistung eingesetzt wird, ist nicht ohne ein gewisses Risiko. Zudem wird das Risiko meist falsch eingeschätzt.
- Es entsteht ein sehr hoher Zeitaufwand, denn Sie müssen immer zur Baustelle fahren.
- Die eigene fachliche Qualifikation ist nicht mit einem Experten gleichzusetzen.
- Es können sich Termine mit Handwerkern verschieben, wenn es zu Problemen kommt.
- Fällt am Ende der Putz von der Decke, dann stellt sich meist die Frage nach der Verantwortung der Baufirma oder nicht fachgerechter Eigenleistung.
- Der Einfluss auf die Gewährleistung ist nicht außer Acht zu lassen, so dass auch die Haftungsrisiken nicht vergessen werden dürfen. Gerade im Bereich der Sanitär- und Elektroinstallationen kann es zu Problemen kommen.
Am Ende müssen Sie teure Zusatzhandwerkerleistungen in Auftrag geben und am Ende kostet das nicht nur zusätzliches Geld, sondern Nerven und es kommt zum Zeitraum in Richtung Umzugstermin.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Baufinanzierung
1. Wie wichtig ist ein Haushaltsbuch vor der Baufinanzierung?
Ein Haushaltsbuch ist eine sinnvolle Sache, um die Einnahmen und Ausgaben auf einen Blick zu haben. Gerade bei einer Baufinanzierung geht es um sehr hohe Summen, welche das Haushaltsbudget mehrere Jahrzehnte belasten. Eine gute Finanzübersicht ist das A und O, um sich am Ende nicht in der Schuldenfalle wiederzufinden.
2. Ist Eigenkapital sehr wichtig?
Jeder Finanzexperte wird Ihnen empfehlen, dass Sie ein solides Eigenkapital von um die 25% haben sollten, bevor Sie sich mit einer Baufinanzierung beschäftigen. Der Grund ist einfach, denn mit einem guten Eigenkapital können Sie einige Kosten decken ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
3. Wie tief können Eigenleistungen die Baufinanzierungssumme drücken?
Die Summe für die Baufinanzierung kann mit Hilfe der Eigenleistung um einen erheblichen Kostenpunkt gedrückt werden. In der Regel erkennen die Banken bis zu 15% an.
4. Spricht das Zinstief für eine Baufinanzierung?
In den letzten Jahren sind Baufinanzierungen immer mehr geworden und der Grund ist das aktuelle Zinstief. Allerdings spricht das Zinsniveau nicht direkt für eine Baufinanzierung, denn es spielen viele andere wichtige Faktoren eine große Rolle. Darunter in erster Linie die eigene finanzielle Situation.
5. Kaufen oder Bauen – welche Variante ist besser?
Diese Entscheidung hängt von der eigenen finanziellen Situation und den eigenen Wünschen ab. Wenn Sie ein Grundstück günstig bekommen, dann bietet sich Bauen an, aber bei einem geringen Budget ist Kaufen eine bessere Alternative. Lassen Sie sich beraten!
Fazit
Die Zinsen für eine Finanzierung liegen seit Jahren auf einem Dauertief und aus dem Grund ist das Interesse an Immobilien zum Kaufen oder Bauen immer mehr gestiegen. Aber viele Verbraucher sind unsicher und das auch mit Recht, denn neben der Baufinanzierungssumme kommen noch weitere Kosten auf Sie zu. Die Nebenkosten sind nicht zu verachten und müssen bei der Finanzierung eingeplant werden. Idealerweise haben Sie ein hohes Eigenkapital und können Eigenleistung erbringen, um die Darlehenssumme gering zu halten. Führen Sie auf jeden Fall ein Haushaltsbuch!