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Die Europäische Masthuhn-Initiative und ihre Mission


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Bei der Europäischen Masthuhn-Initiative handelt es sich um eine spezielle Tierschutzorganisation und sie wurde von 30 europäischen Tierschutzorganisationen gegründet. Ihr Anliegen wendet sich direkt an die Lebensmittelwirtschaft und an dessen Unternehmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Hühnermast gibt es große Probleme mit dem Tierschutz und die Initiative zielt darauf ab, dass diese Probleme entschärft werden. Dafür müssen Anforderungen erfüllt werden und die liegen deutlich über den gesetzlichen Mindeststandards.
  • Teilnehmen können alle Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind und diese Unternehmen verpflichten sich die Anforderungen der Initiative zu erfüllen. Die Anforderungen sind recht hoch, aber dafür wird auf das Tierwohl geachtet.
  • Die Initiative wird auch von den Verbraucherzentralen begrüßt, denn die Lebensmittelindustrie und auch die Gastronomie müssen sich endlich mit dem Thema Tierwohl auseinandersetzen und sich ihrer Verantwortung stellen. Die Initiative ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Masthühnerhaltung

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Masthühnerhaltung sehr stark verändern, denn es werden immer mehr spezielle Mastrassen gezüchtet.

Diese speziellen Mastrassen erreichen nicht nur ein größeres Gewicht, sondern auch eine stark vergrößerte Hühnerbrust und das innerhalb kürzester Zeit. Im Grunde handelt es sich um wirtschaftliche Vorteile, aber mit ihnen kommen Probleme mit den Tieren. Die Tiergesundheit ist ein großes Problem und zudem kommen viele Arzneimittel zum Einsatz. In den letzten Jahren hat sich in Hinsicht auf Fleisch viel verändert, so dass die Verbraucher heute auch einen Blick auf die Erzeugung werfen. Das Tierwohl steht für viele Verbraucher immer mehr im Vordergrund, so dass sie nur Fleisch von Herstellern kaufen, die auf das Tierwohl achten. Die Bauern in der Umgebung sind die großen Gewinner dieser Aktionen, denn sie erhalten immer mehr Zuwachs und gerade im letzten Jahren konnten sie einen Anstieg an Kunden verzeichnen. Der Trend geht auch weiterhin zu tiergerechter Haltung.

Die Europäischen Tierschutzorganisationen

  • Menschen für Tierrechte
  • Albert-Schweitzer Stiftung
  • Deutscher Tierschutzbund
  • Vier Pfoten
  • Provieh

konnten nicht mehr zusehen ohne etwas zu tun und somit beschreiten sie einen neuen Weg. Sie wenden sich nicht nur an die Tierhalter, sondern auch direkt an die Lebensmittelindustrie und am Ende wurde die Europäische Masthuhn-Initiative ins Leben gerufen.

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Die Verpflichtungen der Teilnehmer

Mit der Entstehung der Europäischen Masthuhn-Initiative kommen auf die Teilnehmer neue Verpflichtungen zu und das bedeutet, dass die Teilnehmer ab dem Jahr 2016 nur noch Hühnerfleischprodukte aus verbesserter Haltung verwenden.

Diese Verpflichtung ist ein Muss für jeden Teilnehmer und mittlerweile sind schon zahlreiche Unternehmen an Bord. Verschiedene Lebensmittelhersteller, Fast-Food-Gastronomie, Akteure der Gemeinschaftsverpflegung und Lebensmittelhändler haben sich der Initiative angeschlossen. Hier ein paar Beispiele:

  • Danone
  • Dr. Oetker
  • Nestlè
  • Frosta
  • Iglo
  • Plukon Food
  • Rügenwalder Mühle
  • Bofrost

aber auch die Caterer

  • Sodexo
  • Sander
  • Apetito.

Dabei sind auch

  • das Möbelhaus Ikea
  • die Hotelkette Accor
  • die Fast-Food-Kette KFC

Hans im Glück, Pizza Hut und verschiedene Studentenwerke in Stuttgart, Aachen und München gehören ebenfalls zu den Teilnehmern. Die letzten Teilnehmer kamen im Jahr 2020 dazu und jetzt gehört auch Aldi zur Europäischen Masthuhninitiative.

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Die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative 

Damit das Unternehmen sich zu den Teilnehmern zählen kann, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden. 

Die Kriterien unterscheiden sich zu den anderen Regelwerken, denn bislang galt der gesetzliche Mindeststandard in Deutschland, aber auch die Initiative Tierwohl, der Deutsche Tierschutzbund und die EU-Öko-Verordnung haben Regelungen festgelegt.

Tiere pro Quadratmeter im Stall

  • Europäische Masthuhn-Initiative: bis 20 Tiere auf einem Quadratmeter beziehungsweise 30 kg pro Quadratmeter
  • Gesetzlicher Mindeststandard: bis 26 Tiere oder 39 kg
  • Initiative Tierwohl: bis 23 Tiere oder 35 kg
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): bis 15 Tiere oder 25 kg
  • EU-Öko-Verordnung: bis 10 Tiere oder 21 kg

Die Hühnerrassen

  • Europäische Masthuhn-Initiative: langsam wachsende und robuste Rassen sind vorgeschrieben
  • Gesetzlicher Mindeststandard: keine Vorgaben
  • Initiative Tierwohl: keine Vorgaben
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): nur langsam wachsende Rassen
  • EU-Öko-Verordnung: langsam wachsende Rassen

Das Tageslicht

  • Europäische Masthuhn-Initiative: Ja
  • Gesetzlicher Mindeststandard: Ja, aber es gelten für die alten Ställe Ausnahmen
  • Initiative Tierwohl: Ja, aber für die alten Ställe gelten Ausnahmen
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): Ja
  • EU-Öko-Verordnung: Ja

Sitzstangen im Stall

  • Europäische Masthuhn-Initiative: 2 Meter pro 1.000 Tiere
  • Gesetzlicher Mindeststandard: keine Vorgaben
  • Initiative Tierwohl: keine Vorgaben
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): 15 Meter pro 1.000 Tiere
  • EU-Öko-Verordnung: keine Vorgaben

Gegenstände zum Bepicken

  • Europäische Masthuhn-Initiative: 2 Gegenstände pro 1.000 Tiere
  • Gesetzlicher Mindeststandard: keine Vorgaben
  • Initiative Tierwohl: 1 Gegenstand pro 3.000 Tiere
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): 3 Strohballen pro 2.000 Tiere und 1 Gegenstand pro 1.000 Tiere
  • EU-Öko-Verordnung: keine Vorgaben

Fütterungsvorschriften

  • Europäische Masthuhn-Initiative: keine Vorschriften
  • Gesetzlicher Mindeststandard: keine Vorschriften
  • Initiative Tierwohl: keine Vorschriften
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): Verboten ist gentechnisch verändertes Futtermittel
  • EU-Öko-Verordnung: Gentechnisch verändertes Futtermittel ist verboten, denn nur Bio-Futtermittel ist erlaubt

Auslauf der Tiere

  • Europäische Masthuhn-Initiative: Nein
  • Gesetzlicher Mindeststandard: Nein
  • Initiative Tierwohl: Nein
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): Außenklimakontakt im Kaltscharrraum ist Pflicht
  • EU-Öko-Verordnung: Ja, denn die Hühner brauchen Zugang zum Freigelände.

Die Kontrolle

  • Europäische Masthuhn-Initiative: Audits unabhängiger Dritter und ein jährlich öffentlicher Bericht sollen beweisen, dass die Einhaltung der geforderten Standards durchgeführt werden. Auch ein Bericht zum Fortschritt der Umsetzung wird verlangt.
  • Gesetzlicher Mindeststandard: Es gibt nur eine staatliche Kontrolle, ansonsten sind keine zusätzlichen Kontrollen vorgesehen.
  • Initiative Tierwohl: Ein Audits durch Dritte ist einmal im Jahr notwendig.
  • Tierschutzlabel (Einstiegsstufe): Im Jahr finden mindestens zwei Audits durch Dritte statt, aber die Besuche sind unangekündigt.
  • EU-Öko-Verordnung: Einmal im Jahr finden Audits durch die Öko-Kontrollstelle statt.
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Die Meinung der Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentrale begrüßt die Maßnahmen rund um das Thema Tierwohl und ist der Meinung, dass es sich um einen guten Schritt in eine tierfreundliche Zukunft handelt. 

Bei der Europäischen Masthuhn-Initiative handelt es sich um eine Initiative, die in Sachen Verbesserung der Nutztierhaltung auf einem guten Weg ist, denn es gibt mehr Ansätze als bei den anderen Regelungen.

Es ist durchaus bemerkenswert, dass sich die zahlreichen europäischen Tierschutzorganisationen auf die unterschiedlichen Kriterien einigen konnten und mittlerweile an einem Strang ziehen.

Die Lebensmittelindustrie und die Gemeinschaftsverpflegung zählen ebenfalls zu den Zielgruppen, aber bislang waren sie eher Unbeteiligte. Jetzt stehen sie im Fokus und können sich aktiv beteiligten. Diese beiden Akteure spielen in der Lebensmittelwirtschaft eine sehr wichtige Rolle, denn sie sind die Abnehmer für Frischfleisch. Immer mehr Menschen nehmen ihre Mahlzeiten außer Haus zu oder greifen zu vorverarbeiteten Lebensmitteln, so dass der Bereich immer mehr boomt.

Mittlereile sind große Unternehmen dabei und die Initiative hofft, dass eine gute Signalwirkung vorhanden ist und auch weiterhin Unternehmen aus den Branchen dazu stoßen. Dadurch kann eine europaweite Verbesserung des Tierwohls in Bereich der Masthuhnhaltung erreicht werden, so dass auch weitere Nutztierarten in Zukunft auf dem Plan stehen können.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Masthuhn-Initiative

1. Wer kann an der Masthuhn-Initiative teilnehmen?

An der europäischen Masthuhn-Initiative können alle Unternehmen teilnehmen. In erster Linie sind Lebensmittelunternehmen und Gemeinschaftverpflegungsunternehmen betroffen, aber auch alle anderen Branchen, in denen mit Fleisch gearbeitet wird.

2. Wird das Hühnerfleisch durch die Initiative teurer?

In den letzten Jahren ist der Preis für Hühnerfleisch nur leicht gestiegen und auch in Zukunft gibt es keine Garantie dafür, dass der Preis beständig bleibt. Fleisch aus tierwohlhaltiger Erzeugung kostet ein wenig mehr, aber laut Umfragen sind die Verbraucher bereit auch ein wenig mehr zu bezahlen.

3. Was ist besser – Fleisch aus tiergerechter Haltung oder vom Bauern um die Ecke?

In diesem Fall sollten Sie den Bauern um die Ecke besuchen. Bei der Hühnererzeugung spielt nicht die Masse eine wichtige Rolle, sondern die Tierbehandlung. Beim Bauern wird auf eine artgerechte Haltung mit viel Auslauf Wert gelegt, so dass Sie hier gutes Fleisch bekommen.

4. Wie oft sollte Hühnerfleisch in der Woche auf dem Tisch stehen?

Es gibt keine festen Vorgaben hinsichtlich der Menge, aber bekannt ist, dass aus gesundheitlicher Sicht höchstens 3x in der Woche Fleisch auf dem Tisch stehen sollte. Dann können Sie auch ein wenig mehr in Fleisch investieren und auf Fleisch aus tiergerechter Haltung zurückgreifen.

5. Warum setzt die Europäische Masthuhn-Initiative auf langsam wachsende Hühner?

Langsam wachsenden Hühner sorgen dafür, dass das Fleisch keine Wachstumshelfer enthalten sind. Dadurch kann sich das Huhn sich normal entwickelt und wird nicht zu einem Masthuhn, so dass es auch beim Geschmack eine deutliche Veränderung gibt.

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Fazit

In den letzten Jahren hat sich immer mehr gezeigt, dass Fleisch ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Nahrung ist. Aber der moderne Verbraucher achtet nicht mehr nur auf die Menge, sondern vor allen Dingen auf die Herkunft des Fleisches. In den letzten Jahren haben sich viele Initiativen entwickelt und eine wichtige Initiative ist die Hühnermast-Initiative. Teilnehmer sind zahlreiche Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, Gastronomie und anderen Bereichen, so dass die Teilnehmerzahl mittlerweile sehr hoch ist. Die Grundlage der Initiative ist, dass der Verbraucher am Ende nur Hühnerfleisch aus tiergerechter Haltung zu sich nimmt und somit die Umwelt und die Ressourcen schont. Gerade in den letzten Jahren ist das Thema Umweltschutz und tiergerechte Haltung immer mehr zum Trend geworden, so dass heute viele Verbraucher lieber ein wenig mehr Geld bezahlen und dafür aber gutes Fleisch auf dem Tisch haben. Die Initiativen sorgen dafür, dass auch bei den anderen Fleischsorten mehr auf tiergerechter Haltung.

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