Ein Direktinvestment meint die Geldanlage in Sachwerte wie Immobilien, Solaranlagen oder Schiffscontainer. Die Anbieter von Direktinvestments halten sich eher bedeckt, wenn es um die möglichen Risiken dieser Art Geldanlage geht.
Direktinvestments
Ein direktes Investment beinhaltet den Erwerb eines Objektes. Abhängig vom Umfang des Investments sind Sie hernach der (Teil-)Eigentümer.
Als Direktinvestor kaufen Sie Sachwerte, die vermietet sind. Für einen vertraglich festgelegten Zeitraum können Sie diese verpachten oder vermieten. Hierfür erhalten Sie eine monatliche Miete. Sobald die Vertragslaufzeit beendet ist, haben Sie die Chance, das/die Objekt(e) wieder zu verkaufen. Bei diesem Verkaufspreis handelt es sich um einen vereinbarten Restwert, der häufig niedriger als der ursprüngliche Kaufpreis ausfällt. Die Mieteinnahmen sollten diesen Fehlbetrag aber mehr als nur ausgleichen, damit sich das Direktinvestment lohnt. Einige Beispiele der Kategorie Direktinvestments:Güterwaggons oder Schiffscontainer
Ein Direktinvestment macht Sie zum (teilweisen) Eigentümer von Containern oder Waggons. Vor allem Transport- und Speditionsunternehmen benötigen diese zur Beförderung von Waren.
Baumplantagen
Sie sind Eigentümer einer Plantage oder einer Waldfläche, wenn Sie ein Direktinvestment in diesem Bereich tätigen. Zwar tragen Sie die Kosten für die Bewirtschaftung der betreffenden Fläche, aber Sie bekommen Geld für Ernteerlöse. Ein Gewinn ist gegeben, sofern die eingenommene Summe die Kosten für Kauf und Aufzucht übersteigt.
Windräder
Erwerben Sie per Direktinvestment ein Windrad oder einen Teil eines Windradparks und Sie erhalten Geld für den eingespeisten Strom. Da bei Windräder zu den teuren Sachwerten zählen, kann es mehrere Jahre dauern, bis sich die Geldanlage rentiert.
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Risiken der Haftung
Anbieter werben für Direktinvestments unter anderem mit der Aussage, es handele sich um risikoarme Anlagen. Die Realität sieht anders aus.
Allein die Tatsache, (Mit-)Eigentümer eines Objektes zu sein birgt selbstverständlich Risiken. Vorrangig geht es um Haftungsfragen, Verpflichtungen und um schwankende Werte. Fakt ist jedoch: In den Informationsbroschüren finden sich häufig kaum oder gar keine Hinweise betreffs Risiken und Pflichten in Verbindung mit Direktinvestments.
Für ein Direktinvestment sprechen zumeist die festgesetzten Auszahlungen und die eher kurzen Laufzeiten. Ebenso wie jede andere Art der Geldanlage bringt aber auch ein Direktinvestment Risiken mit sich. Das gravierendste Risiko ist die Möglichkeit, die gesamte investierte Summe zu verlieren. Lassen Sie zudem nicht außer Acht, welche finanziellen Verpflichtungen Sie womöglich eingehen:
- Ein Direktinvestment in Bäume macht Sie zum Grundstückseigentümer, der Steuern und Abgaben zahlen muss. Diese werden auch fällig, wenn keine Ernte möglich ist.
- Zwar ist der Rückkauf des Objektes üblicherweise Vertragsgegenstand. Ungünstige Umstände wie die Insolvenz des Vertragspartners machen diesen Passus ungültig. Folglich müssten Sie einen anderen Käufer finden.
- Trotz fehlender Erträge müssen Sie als Anleger weiterhin Pflege- und Wartungskosten übernehmen. Zum Beispiel ist Reinigungspersonal oder – im Fall von Containern – die Hafengebühr zu zahlen.
- Als Haftungskonsequenz ergibt sich die Nachschusspflicht: Da Sie Eigentümer oder Miteigentümer eines Objektes sind, müssen Sie eventuell zusätzliche Zahlungen leisten, um Verluste auszugleichen.
Direktinvestments – wichtige Tipps
Nicht zuletzt aufgrund der Gefahr, sämtliches Geld zu verlieren, ist diese spezielle Anlagevariante ausschließlich etwas für Anleger mit Erfahrung. Falls Sie trotzdem ein Direktinvestment wagen möchten, sollten Sie die nachstehend genannten Tipps berücksichtigen:
- Bringen Sie in Erfahrung, welche Risiken mit der Geldanlage zusammenhängen.
- Studieren Sie sämtliche Produktinformationen sorgfältig.
- Warnungen im jeweiligen Verkaufsprospekt oder in der Infobroschüre sollten Sie unbedingt beherzigen. Misstrauen ist angebracht, wenn der Anbieter gar keine Risiken anführt.
- Sie verstehen etwas nicht? Dann fragen Sie nach!
- Unterschreiben Sie erst dann, wenn Sie die Geldanlage verstanden haben!
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Direktinvestments
1. Ist ein Direktinvestment wirklich so riskant?
Machen Sie sich klar, dass Sie Ihr investiertes Geld in voller Höhe verlieren können, wenn das Direktinvestment nicht läuft wie geplant.
2. Haben Direktinvestments überhaupt Vorteile?
Die Vorteile von Direktinvestments sind die nicht zu langen Laufzeiten, beständige Mieteinnahmen sowie die durch den Sachwert gegebene Sicherheit.
3. Was ist der Graue Kapitalmarkt?
Beim Grauen Kapitalmarkt handelt es sich um einen zwar noch legalen, aber nicht regulierten Kapitalmarktbereich. Die staatliche Kontrolle findet nur zum Teil statt. Insbesondere müssen die zugehörigen Unternehmen wenigen oder keinen gesetzlichen Anordnungen entsprechen.
4. Wo finden Interessierte Angebote für Direktinvestments?
Sie können sich online oder vor Ort an Vermittler für Sachwertanlagen und Investments wenden, um konkrete Angebote zu erhalten.
5. Was gilt als ökologisches Direktinvestment?
Abgesehen von Direktinvestments in Ökolandbau oder in nachhaltige Aufforstung ist vor allem die Investition in regenerative Energien zu nennen. Hierunter fallen Fotovoltaikanlagen, Biomasseanlagen sowie Wasser– und Windkraftwerke.
Fazit
Das, was für Geldanlagen generell gilt, gilt für ein Direktinvestment erst recht: Vor der Entscheidung für eine Anlage müssen Sie nicht nur ausreichend Sachkenntnis erwerben, sondern auch die Vorteile und Risiken kennen. Erst dann sind Sie so weit, sich für oder gegen das Direktinvestment zu entscheiden. Aber selbst die beste Sachkenntnis und das Wissen um alle möglichen Risiken können Sie nicht davor bewahren, dass die Geldanlage vielleicht missglückt. Im günstigen Fall erhalten Sie dann wenigstens den vertraglich vereinbarten Rückkaufwert zurück. Schlimmstenfalls ist das ganze Geld weg.