In den letzten Jahren haben sich die Medienberichte über zigtausend zusammengepferchte Hühner in engen Käfigen immer mehr vermehrt, denn die Tiere leben unter tierquälerischen Bedingungen. Die Eier von Hühnern aus derartiger Haltung gelangen nicht nur nach Europa, sondern landen auch in Deutschland. In der Regel werden die Eier in eihaltige Lebensmittel verarbeitet und landen dann auf dem Tisch.
Legehennenhaltung in Käfigen verboten
Die Medienberichte machen deutlich, dass es auch heute noch Legehennenhaltung in Käfigen gibt, obwohl diese Art der Haltung in der EU schon seit 2012 verboten ist.
Noch bis zum Jahr 2025 dürfen Legehennen in ausgestalteten Käfigen gehalten werden, denn das besagt das aktuelle EU-Recht. Aber die Hennen brauchen nicht nur ausreichend Platz, sondern auch noch ein paar andere Kriterien sind zu erfüllen. Eine Henne braucht mindestens 0,075 Quadratmeter für sich allein, ein Legenest, Einstreu und Sitzstangen.
Seit 2004 müssen die frischen rohen Eier mit einem sogenannten Erzeugercode versehen werden, so dass Herkunftsland und Art der Legehennenhaltung zu erkennen ist. Dadurch kann der Verbraucher nicht nur die Haltungsform vermeiden, sondern auch direkt auf dem Ei die Herkunft erkennen und zu einem anderen Ei greifen. Im deutschen Handel sind Käfigeier verboten und während im Jahr 2008 noch 60% der Eier aus Käfighaltung stammten, sind es bis heute schon um die 10% weniger. Heute kommen die meisten deutschen Eier aus Bodenhaltung und das sind rund 65%, danach folgt die Freilandhaltung mit 18% und zum Schluss die ökologische Erzeugung mit 10%.
Veröffentlicht: 8. August 2017
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Eihaltige Lebensmittel brauchen keine Kennzeichnung
Anders sieht es leider bei eihaltigen Lebensmitteln aus, denn Eier kommen in Nudeln, Fertiggerichten, Kuchen und Mayonnaise zum Einsatz, aber hier ist eine Kennzeichnung von Haltungsform und Herkunft nicht vorhanden.
Im Jahr werden in Deutschland um die 235 Eier pro Kopf verbraucht. Diese Menge teilt sich in verschiedene Bereiche auf, so dass 53% also rund 125 Eier als Frühstücksei auf dem Tisch landen, 17% also rund 40 Eier kommen in der Außer-Haus-Verpflegung zum Einsatz und 30% also 70 Eier sind in eihaltigen Lebensmitteln vorhanden. Gerade im Bereich der eihaltigen Lebensmittel werden dem Verbraucher die Eier aus Käfighaltung untergeschoben, so dass Sie es gar nicht merken.
Seit Jahren fordern die Verbraucherzentralen und viele andere verbände, dass auch die eihaltigen Lebensmittel mit Haltungsform der Legehennen und Herkunft versehen sein müssen. Denn nur dann können Sie als Verbraucher auch bewusst auf die Produkte zurückgreifen oder sich gegen diese Produkte entscheiden.
Gerade auf der politischen Ebene gibt es einige Ansätze und Versuche eine Haltungs- und Herkunftskennzeichnung bei den weiterverarbeiteten Lebensmitteln einzuführen, aber bislang ist es bei den Versuchen geblieben. Die Unternehmen sind bis heute nur freiwillig in der Lage die Haltungsform der Legehennen anzugeben.
Der Marktcheck der Verbraucherzentralen
Bei einem Marktcheck der Verbraucherzentralen Hamburg (2013), Rheinland Pfalz (2016) und Bremen (2017) wurde herausgefunden, dass unter 50% der Produkte mit eihaltigem Inhalt eine Kennzeichnung der Hennenhaltung haben.
Die gefärbten Eier schneiden in diesem Ranking besonders gut ab, denn hier finden Sie in vielen Fällen eine freiwillige Angabe der Haltungsform. Angaben zur Legehennenhaltung finden Sie auch bei einigen Nudelverpackungen, aber deutlich schlechter sieht es bei Feinkostprodukten aus. Nur knapp 20% der Hersteller informieren bei den eihaltigen Lebensmitteln über die Haltungsform.
Eier aus Käfighaltung vermeiden
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um auf Eier aus Käfighaltung zu verzichten. Die folgenden Informationen können Ihnen dabei helfen.
- Kaufen Sie eihaltige Bioprodukte, denn die Eier stammen aus ökologischer Haltung und die Hennen hatten Auslauf.
- Sie können die Zutatenliste der Lebensmittel gut vergleichen und bei Produkten mit Ei auf eine freiwillige Freiland- oder Bodenhaltung achten.
- Wenn Sie ein Lieblingsprodukt haben und es keine Kennzeichnung gibt, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Schreiben Sie den Händler an und informieren Sie sich eigenständig oder fordern Sie den Händler zur Kennzeichnung auf.
- Sie können sich auf der Seite der Albert-Schweitzer Stiftung über Hersteller, Betriebe und Produkte informieren, die auf Käfigeier verzichten.
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Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Eier aus Käfighaltung
1. Woran erkenne ich Eier aus Käfighaltung?
Frische rohe Eier müssen eine Kennzeichnung aufweisen und daran erkennen Sie, ob die Eier aus Käfighaltung stammen oder nicht. Bei den eihaltigen Lebensmitteln gibt es zurzeit keine einheitliche Kennzeichnungspflicht.
2. Wie sinnvoll ist es, wenn ich den Hersteller anschreibe und ihn auffordere eine Kennzeichnung zu machen?
Einen Versuch ist es auf jeden Fall Wert. Allerdings kommt es vor, dass die meisten Hersteller zwar Informationen zur Haltung rausgeben, aber die Kennzeichnung nicht machen.
3. Kosten eihaltige Produkte aus Boden- oder Freilandhaltung mehr?
Boden- und Freilandhaltung sind kostenintensiver, so dass auch die Preise für Eier um ein paar Cent ansteigen.
4. Wann kommt es zu einer einheitlichen Kennzeichnungsvorschrift?
Im Moment ist keine einheitliche Kennzeichnungsvorschrift geplant, denn die Länder konnten sich bislang noch nicht einig werden. Wann und ob es dazu kommt, steht noch nicht fest.
5. Warum sollte ich auf Eier aus Käfighaltung verzichten?
Die Eier aus Käfighaltung stammen von Legehennen, die zusammengepfercht im Stall hausen und kaum Tageslicht oder Auslauf haben. Bei diesen Unternehmen geht es rein um den Profit. Tiergerechte Haltung ist ein Fremdwort und aus dem Grund sollten Sie auf den Kauf solcher Eier verzichten.
Fazit
In Europa sind Eier aus Käfighaltung schon seit Jahren verboten und frische rohe Eier müssen eine Kennzeichnung in Bezug auf die Haltungsform und Herkunft haben. Anders sieht es bei eihaltigen Produkten aus, denn die Käfigeier kommen in der Weiterverarbeitung zum Einsatz und der Bedarf ist groß. Leider gibt es bis heute keine einheitliche Regelung in Bezug auf eine Kennzeichnung, so dass Sie nur darauf hoffen können, dass die freiwilligen Angaben korrekt sind.