Der Trojaner Emotet versteckt sich in vielen E-Mails. Teilweise scheinen diese von Freunden, Bekannten oder der Familie zu stammen. Und genau diese Nachrichten sind gefährlich für den heimischen PC und ganze Netzwerke. Die Schäden, welche durch den Trojaner verursacht werden, sind hoch – auch in Deutschland. Die Durchschlagswirkung ist aktuell enorm hoch – warnt das BSI.
Wir haben schon häufiger von E-Mails berichtet, welche einen Trojaner auf Ihrem PC installieren. So haben wir vor der E-Mail zu neuem Servicevertrag, Nutzungsbedingungen oder AGB von Microsoft, der Vodafone E-Mail mit Rechnung und den Weihnachtsgrüßen per Mail mit DOC-Datei gewarnt. Allen Nachrichten gemein ist, dass sie den Trojaner Emotet mit auf den Computer gebracht haben. Wenn Sie den Anhang öffnen, wird Ihr Computer infiziert. Teilweise wird dieser Trojaner auch über Spam-Kampagnen verteilt.
Neben der Bedrohung von PCs der Privatanwender, sind durch Emotet auch ganze Firmen-Netzwerke bedroht. Beispielsweise werden immer wieder dubiose Bewerbungen versendet, die im Anhang einen Virus enthalten. Außerdem haben wir erst unlängst vor gefährlichen E-mails gewarnt, die im Namen von Bundesbehörden mit dem Emotet-Trojaner versendet werden.
Die gefährliche Verbreitung von Emotet
Seit längerer Zeit wird der Emotet-Virus über E-Mails verbreitet. Diese sind für den Empfänger jedoch nicht als Spam erkennbar. Denn häufig nutzt der Trojaner vorhandene Konversationen auf einem befallenen Computer. Dann werden die Kontakte des Nutzers mit bereits in der Vergangenheit verwendeten Betreffzeilen und teils auch E-Mail-Texten angeschrieben. Einzig die Datei in der Anlage ist neu und enthält den gefährlichen Emotot-Trojaner. Da den E-Mails von Freunden, Kollegen und Bekannten oft ein großes Vertrauen geschenkt wird, kann sich der Trojaner schnell verbreiten.
In fortgeschrittenen Versionen soll Emotet die reale Umgebung des Opfers nach vorhandenen WLAN-Netzwerken scannen. Gerade in Wohngebieten sind oft sehr viele verfügbar. Emotet soll Sicherheitslücken ausnutzen und die WLAN-Netzwerke knacken. Anschließend findet er in der Regel weitere Computer fremder Personen, auf die er sich ausbreiten kann. Selbstverständlich sind auch Computer im eigenen Netzwerk gefährdet.
Was passiert, wenn Emotet aktiv ist?
Wenn der Trojaner einmal aktiviert wurde, lädt er weitere Schadsoftware nach. So können auch Banking-Trojaner auf Ihren Computer gelangen. Damit können die Kriminellen dann Ihre Daten abfangen und die Kontrolle über Ihr Konto übernehmen. Weitere Schadprogramme führen dazu, dass die Täter die Kontrolle über das gesamte System übernehmen.
Dadurch sind alle Ihre Onlinedienste bedroht. Denn wenn die Zugangsdaten einmal abgegriffen wurden, können die Kriminellen sofort die Kontrolle übernehmen.
Wie können Sie sich vor solchen Angriffen schützen?
Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gibt ein paar Tipps, wie Sie sich vor derartigen Angriffen schützen können.
- Installieren Sie zeitnah bereitgestellte Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Anwendungsprogramme (Web-Browser, E-Mail-Clients, Office-Anwendungen usw.).
- Setzen Sie Antiviren-Software ein und aktualisieren Sie diese immer wieder.
- Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten (Backups).
- Richten Sie ein gesondertes Benutzerkonto auf dem Computer ein, um zu surfen und E-Mails zu schreiben.
- Öffnen Sie auch bei vermeintlich bekannten Absendern nur mit Vorsicht Dateianhänge von E-Mails (insbesondere Office-Dokumente) und prüfen Sie in den Nachrichten enthaltene Links, bevor sie diese anklicken. Bei einer verdächtigen E-Mail sollten Sie im Zweifelsfall den Absender anrufen und sich nach der Glaubhaftigkeit des Inhaltes erkundigen.
- Prüfen Sie bei unerwarteten E-Mails, ob es sich um eine gefälschte E-Mail handelt. In unserem Ratgeber erfahren Sie, woran Sie Phishing-Nachrichten erkennen.
- Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo diese Angeboten wird. Dann nützen den Kriminellen Ihre Zugangsdaten nämlich nichts, das sie in der Regel auch noch Ihr Handy bräuchten.
- Lassen Sie sich Dateiendungen immer vollständig anzeigen. Doppelte Dateiendungen wie .pdf.exe fallen dann schneller auf.
Wichtig ist, dass Sie unter Windows alle vorhandenen Sicherheits-Updates installieren. Außerdem sollten Sie einen aktuellen und hochwertigen Virenscanner installieren. Doch auch mit Bordmitteln können Sie Emotet abwehren, beispielsweise mit dem Windows Defender unter Windows 10.
Spam E-Mails im Namen von Bundesbehörden enthalten Emotet-Trojaner
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor schadhaften E-Mails, die im Namen von verschiedenen Bundesbehörden versendet werden. Worauf Sie achten und wie Sie sich verhalten sollten, erklären wir Ihnen in unserem Artikel.