Putzmittel stehen in jedem Haushalt und davon meist ausreichend, von den Produkten zur Badreinigung über die Reinigung des Fußbodens bis hin zu zusätzlichen Fleckenmitteln für die Wäsche. Allerdings sind nicht alle Produkte gefahrlos, wie die Gefahrenzeichen auf den einzelnen Mitteln zeigen.
Die neuen Warnzeichen
Seit dem 1.Juni 2015 tragen die Chemikalien für den Haushalt neue Warnzeichen und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Möbelpolitur, den Abflussreiniger oder ein Insektenspray handelt.
Für Produkte mit nur einem Inhaltsstoff gilt die Kennzeichnungspflicht schon seit einigen Jahren und seit 2015 müssen auch gemischte Putzmittel gekennzeichnet werden. Entweder sind
die bekannten Gefahrensymbole vorhanden oder sie bekommen eine neue Optik. Sie können aber auch durch andere Gefahrensymbole ersetzt werden. Die einzige Ausnahme gilt für Kosmetikartikel, denn diese sind nicht zu kennzeichnen.
„Ausrufezeichen“ und „Gesundheitsgefahr“ sind die 2015 neu eingeführten Symbole. Das Ausrufezeichen ist ein Symbol, welches vor Hautreizungen und akut schädlichen Stoffen warnt und das Symbol Gesundheitsgefahr warnt vor anderen Stoffen. Die Gesundheitsgefahr wird meist von einem Männchen mit hellem Stern auf der Brust dargestellt. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn beim Verschlucken oder Eindringen in die Atemwege eine tödliche Gefahr für die Gesundheit besteht. Aber auch bei krebserregenden Stoffen, Stoffen, die das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung schädigen, kommt das Symbol zum Einsatz.
Veröffentlicht: 29. Januar 2021
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Alte Symbole ausgetauscht gegen neue Symbole
Bislang waren alle Symbole in schwarz auf einem orangefarbenen Hintergrund deutlich zu erkennen, aber jetzt handelt es sich um ein weißes Feld mit roter Umrandung und dem schwarzen Symbol in der Mittel.
Die neuen Symbole gelten für
- leicht- oder hochentzündlich – Diese Kennzeichnung finden sich auf allen entzündbaren Gasen und Aerosolen und Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt von unter 60 Grad aufweisen. Aber auch auf Feststoffen, die als leicht brennbar gelten und bei denen mit Hilfe einer Reibung ein Brand entstehen kann.
- brandfördernd – Diese Kennzeichnung findet sich auf allen oxidierenden Stoffen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um feste, flüssige oder gasförmige Stoffe handelt. Die oxidierenden Stoffe begünstigen die Verbrennung von anderen Materialien.
- giftig oder tödlich – Diese Kennzeichnung findet sich auf allen Stoffen, die bei der Aufnahme über Haut, Mund oder Atemwege zu Vergiftungen führen können.
- ätzend – Stoffe mit einer ätzenden Wirkung sind mit diesem Symbol gekennzeichnet. Dazu gehören Stoffe, die auf Metalle chemisch reagieren und sie sogar beschädigen. Aber auch Stoffe, die einen dauerhaften Haut- oder Augenschaden auslösen können, sind so gekennzeichnet.
- Explosionsgefahr – Die Kennzeichnung befindet sich auf festen und flüssigen Stoffen, aber auch auf Stoffgemischen. Diese Stoffe können mit Hilfe von Wärme Gase entwickelt und dann eine expandierende Wirkung haben. Die Zerstörung ist erheblich.
- umweltgefährdend – Die Stoffe mit der Kennzeichnung „umweltgefährliche Stoffe“ sind in der Lage die Umwelt nicht nur akut, sondern auch langfristig zu verunreinigen. Das Ergebnis ist die Gefährdung von biologischen Organismen.
- gesundheitsschädlich oder gesundheitsgefährdend
- Gas unter Druck – Diese Kennzeichnung findet sich auf allen Gasbehälter, die einen Druck von mehr als 200 kPa haben. Auch flüssige Gase können mit diesem Symbol gekennzeichnet sein.
Signalwörter für die Gefährlichkeit
Neben den Symbolen gibt es aber auch noch Signalwörter oder auch Gefahren- und Sicherheitshinweise auf den einzelnen Produkten.
Im Grunde gibt es zwei Signalwörter, die allen Menschen bekannt sind. Sie stehen auf der Verpackung und geben an, wie gefährlich das enthaltene Produkt ist. Bisher war es immer so, dass die Gefahr umschrieben wurde. „Leicht entzündlich“ oder „reizend“ sind nur zwei Beispiele für eine einfache Umschreibung, aber heute wird der Schweregrad durch Signalwörter deutlich gemacht.
Sicherheitshinweise müssen gut erkennbar sein
„Achtung“ weist auf einen eher niedrigen Schweregrad hin und „Gefahr“ weist auf einen höheren Schweregrad hin. Es gibt aber nicht nur diese beiden Signalwörter, sondern auch einige andere Gefahrenhinweise. Dazu gehören
- „Verursacht Hautreizungen“
- „Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen“.
Diese Sicherheitshinweise müssen deutlich sichtbar auf der Verpackung zu erkennen sein. Wichtig ist, dass diese Kennzeichnungen nicht nur auf den Produkten im stationären Handel angebracht sein müssen, sondern auch auf Verpackungen aus dem Online-Handel. Auch für diese Produkte gilt, dass Signalwörter, Gefahrensymbole und Sicherheitshinweise gut sichtbar sein müssen.
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Die Kennzeichnung ist international einheitlich
Das Kennzeichnungssystem der Vereinten Nationen für chemische Stoffe und Gemische (das Global Harmonisierte System, kurz auch GHS) liefert die Grundlage für die Symbole.
In der Europäischen Union wird das System auch für Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel angewendet. Aber auch für Biozidprodukte gilt die einheitliche Kennzeichnung und dazu gehören Insektensprays genauso wie Algenvernichter. Sie müssen als gefährlich gekennzeichnet werden.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Gefahrenkennzeichnung
1. Wie viele Gefahrensymbole gibt es aktuell?
Aktuell gibt es neun Gefahrensymbole, welche von dem GHS-System ersetzt worden sind. Sie sind auch als CLP-Piktogramme bekannt.
2. Was bedeutet das Gefahrensymbol „Chemie“?
Im Bereich Chemie gibt es drei Gefahrensymbole, das Ausrufezeichen, der Mensch mit der weißen Brust und die Gasflasche.
3. Was bedeutet das Signalwort „Gefahr“?
Wenn auf einem Putzmittel das Signalwort „Gefahr“ steht, dann handelt es sich um ein Mittel, welches schwerwiegende Gefahr bei Nutzung bedeutet.
4. Wo sind die Gefahrensymbole zu finden?
Die Gefahrensymbole befinden sich nicht nur auf zahlreichen Putzmitteln, die beinah täglich im Haushalt im Einsatz sind, sondern auch auf vielen anderen Produkten. Die Symbole sind auf der Vorder- oder Rückseite der Verpackung angebracht, so dass sie gut zu sehen sind.
5. Haben Allzweckreinger auch Gefahrensymbole?
Wenn Sie einen Allzweckreiniger mit chemischen Inhaltsstoffen verwenden, dann wird auch ein Gefahrensymbol vorhanden sein. Ausnahme sind die biologisch einwandfreien Reiniger, denn darin sind keine Chemie enthalten.
Fazit
Auf Chemikalien und sogar auf Putzmitteln sind Gefahrenzeichen angebracht, die darauf hindeuten, dass chemische Inhaltsstoffe enthalten sind. Aus dem Grund sollten Sie mit diesen Produkten vorsichtig umgehen, denn es kann nicht nur Gefahr für das eigene Wohlbefinden entstehen, sondern auch für die Umwelt. Wichtig ist, dass es aktuell neun Gefahrensymbole gibt, die international einheitlich sind und auf allen Putzmittel mit chemischen Inhaltsstoffen gut sichtbar angebracht sein müssen.