Das Ginkgo in Nahrungsergänzungsmittel ist oft einfach nur eine „Schmuckzutat“ um die Werbung anzukurbeln.
Was sagt die Werbung?
Die Werbung verspricht eine positive Wirkung auf das Gedächtnis oder die Konzentration.
Jedoch sind die Inhaltsstoffe von ginkgohaltigen
Nahrungsergänzungsmitteln wesentlich anders als die von Arzneimitteln. Somit kann das Werbeversprechen eines Arzneimittels nicht auf ein Nahrungsergänzungsmittel übertragen werden.
Generell gibt es für die Nahrungsergänzungsmittel keine eindeutigen Ginkgo-Extrakte. Somit ist das Versprechen für eine positive Wirkung auf Gedächtnis und Konzentration eine irreführende Werbung, zudem ist bezieht sich das Versprechen vermutlich nicht auf den Ginkgo-Extrakt. Ferner sind die enthaltenen Ginkgo-Extrakte oftmals nur eine Schmuckzutat, um die Werbeaussage zu verbessern. In der Werbung wird zum Beispiel das Ginkgo betont, obgleich die Menge für nicht ausreichend ist, um eine positive Wirkung zu haben. Lediglich die weiteren Zutaten wie B-Vitamine haben hier die eigentlich positive Wirkung. Diese wirken jedoch auf das Nervensystem.
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Die Einnahme von Ginkgo-Produkten
Sofern das Präparat einen zu hohen Anteil an Ginkgolsäure hat, kann dies Nebenwirkungen auslösen.
Diese können sein: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen oder Allergien. Außerdem gelten zu hohe Dosen als zellschädigend und erbgutverändernd. Zugelassen ist 5 ppm (1 µg/g) Ginkgolsäure in den Arzneimitteln. Jedoch gibt es für Nahrungsergänzungsmittel keine Vorgaben zur Dosierung. Der Hersteller haftet lediglich dafür, dass das Produkt sicher ist. Vorgegeben sind hier 0,6 bis 1,2 µg Ginkgolsäure pro Tag. Allerdings kann die Ginkgolsäure eine Magenschleimhautentzündung aber auch Allergien auslösen. Ebenso gilt sie als Nerven- und Zellgift und kann sogar das Erbgut verändern.
Tipp: Schauen Sie unbedingt auf der Verpackung, welche Ginkgolsäure-Menge als Tagesdosis angegeben ist.
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Die Auswirkungen sind nicht ohne
Die Ginkgo-Extrakte können in zu hohen Mengen Stoffwechselenzyme, aber auch Proteine im Körper hemmen oder sie inaktiv machen. Somit können manche Medikamente auch nicht wirken. Ebenso besteht das Risiko einer Wechselwirkung mit kardiovaskulär wirkenden Medikamenten. Sofern Sie einen Blutverdünner wie Marcumar, Clopidogrel oder andere einnehmen, sprechen Sie erst mit Ihrem Arzt. Auch muss Ginkgo zeitig pausiert werden, wenn eine Operation ansteht. Indes sollten Sie kein Ginkgo ohne ärztlichen Rat einnehmen, wenn Sie unter Krampfanfällen leiden.
Manche Produkte mit Ginkgo sind mit dem Vermerk versehen, dass sie nur für Personen ab 18 Jahren geeignet sind. Ebenso sollten sie nicht von Schwangeren oder stillenden Frauen genommen werden.
Ginkgo erklärt
Ginkgo kommt aus China und ist mittlerweile als Baum auf der ganzen Welt zu finden.
Die Ostasiaten essen die Samen des Baumes und verwenden ihn als Tempelbaum. Generell gilt Ginkgo biloba schon lange Zeit als Heilpflanze. Bereits vor 50 Jahren gab es schon pflanzliche Arzneimittel mit Ginkgo, die gegen Schwindel, Demenz, Ohrengeräuschen oder Gedächtnisstörungen helfen sollen.
Die Inhaltsstoffe
Als wichtigste Wirkstoffe, die sich in den Blattextrakten befinden, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Hierzu zählen Flavonoide, Terpenoide, Sitosterine und Anthocyane.
In Deutschland gibt es im Europäischen Gesetzbuch ganz genau Vorgaben, wie die Arznei-Extrakte aus den Ginkgo-Blättern hergestellt werden dürfen. So ist darin festgelegt, welche Prozentmenge der Inhaltsstoffe im Medikament vorkommen muss. Ebenso gibt es für die Ginkgosäure eine Obergrenze. Jedoch gibt es diese Vorgaben nicht für Nahrungsergänzungsmittel, die Ginkgo enthalten. Somit lassen sich die unterschiedlichen Produkte auch nicht vergleichen. Verlassen Sie sich indes nicht auf Werbeaussagen wie „wertvoll“, „Spezialextrakt“ oder „hochwertig“.
Ferner zeigen Untersuchungen des Zentrallaboratoriums der Deutschen Apotheker, dass viele der Nahrungsergänzungsmittel nicht mit dem Ginkgo-Extrakt versehen sind. Stattdessen wurden vielmehr sekundäre Pflanzenstoffe anderer Pflanzen verwendet. So zum Beispiel Rutin oder Quercetin aus Buchweizen oder auch Extrakte aus dem Japanischen Schnurbaum.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Ginkgo ist nicht gleich Ginkgo – Vorsicht!
1. Ist die Werbung für Ginkgo reine Geldmacherei?
So könnte man dies durchaus sehen. Bedenken Sie, dass in manchen Nahrungsergänzungsmittel kein Ginkgo enthalten ist. Ferner besteht immer das Risiko der Nebenwirkungen.
2. Sollte ich Ginkgo lieber vom Arzt verordnen lassen?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er wird Ihnen vielleicht kein Ginkgo verordnen, jedoch sicherlich ein vergleichbares Medikament.
3. Warum fühle ich mich nach der Ginkgoeinnahme besser?
Manchmal liegt es einfach am Glauben an die Wirkung. Jedoch kann es durchaus sein, dass Sie eine positive Wirkung merken. Generell hängt es tatsächlich davon ab, wie viel Ginkgo-Extrakt in dem Produkt enthalten ist.
4. Ist Ginkgo wirklich so gefährlich?
Die Risiken bei einer Überdosierung sind nicht ohne. Obgleich Sie das Präparat vielleicht bisher gut vertragen haben, sollten Sie kein Risiko eingehen und mit Ihrem Arzt sprechen.
5. Kann mich auch der Apotheker beraten?
Möchten Sie das Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke kaufen, so sagen Sie dem Apotheker auch, wenn Sie verschreibungspflichtige Medikamente nehmen. Er muss Sie auf Wechselwirkungen hinweisen.
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Fazit
Präparate mit Ginkgo mögen harmlos erscheinen, können aber gesundheitliche Beschwerden auslösen. Sprechen Sie immer erst mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel einfach so einnehmen. Ferner kann auch eine gesunde Lebensweise die Gehirnleistung steigern.