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Health Claims: Vorsicht vor Gesundheitsversprechen, die nicht der Wahrheit entsprechen


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In vielen Supermarktregalen finden sich immer mehr Lebensmittel mit dem sogenannten Gesundheitsversprechen. Sie sollen besonders gesund sein und das aufgrund der Inhaltsstoffe, aber diese Health Claims sind nur teilweise erlaubt. Die Behörden müssen die Health Claims zulassen und erst dann dürfen sie verwendet werden. Im Jahr 2014 haben die Verbraucherzentralen 46 Lebensmittel mit diesen Versprechungen geprüft, um herauszufinden, ob die Health Claims der Wahrheit entsprechen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Supermarktregale füllen sich mit zahlreichen Lebensmittel, die mit Gesundheitsversprechen versehen sind. Diese Versprechen sind unter dem Namen Health Claims bekannt.
  • Nicht jedes Lebensmittel darf mit einem Health Claims versehen werden, denn es gibt für die Hersteller sehr strenge EU-Richtlinien. Allerdings finden die Hersteller auch immer wieder Schlupflöcher.
  • Die Stichproben haben gezeigt, dass vor allen Dingen in Lebensmitteln für Kinder getrickst wird, aber auch bei Pflanzenstoffen und Zucker- sowie Fettbomben kommt es zu Tricks.

Lebensmittel mit Gesundheitsversprechen

Immer mehr Lebensmittel liegen in den Supermarkten, die mit einem Gesundheitsversprechen versehen sind. Es handelt sich um sogenannte Health Claims. 

Die EU macht sehr strenge Vorgaben in Bezug auf die Gesundheitswerbung auf Lebensmitteln, so dass aktuell nur rund 250 Health Claims zugelassen sind. Allerdings lassen sich die Hersteller davon nicht abbringen und nutzen die kleinsten Schlupflöcher in der Verordnung, um ihre Produkte mit passenden Gesundheitsversprechen zu versehen. Es gibt sogar Hersteller, welche die rechtlichen Vorgaben gar nicht beachten.

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Die Tricks der Hersteller

Im Jahr 2014 hat die Verbraucherzentrale Stichproben genommen und die Lebensmittel auf die Richtigkeit der Health Claims untersucht. Dabei sind sechs Tricks ins Auge gestochen.

Nicht zugelassen, aber auf dem Etikett

Aus der Sicht der Verbraucherzentrale sind 43% aller Produkte mit einem Health Claims ausgestattet, der nicht zugelassen ist. Ein Beispiel sind die probiotischen Kerne, denn der Hersteller wirbt mit der Aussage „gesundes Wachstum“, aber dafür gibt es aktuell noch gar kein erlaubtes Werbeversprechen.

Erlaubter Wortlaut stark verändert

Auch der Wortlaut ist nicht immer so richtig, denn auf 22 Produkten konnte die Verbraucherzentrale feststellen, dass aus „Unterstützung einer normalen Funktion des Immunsystems“ ganz einfach ein „wichtiger Beitrag zum Aufbau des Immunsystems“ wurde. Aus der Sicht der Verbraucherzentrale handelt es sich um eine Verstärkung der Aussage und das ist nicht erlaubt.

Zucker- und Fettbomben mit Health Claims

Es gibt unzählige Vitamin- und Mineralstoffbeimischungen, die in erster Linie als billig gelten, aber mit den Inhaltsstoffen dafür sorgen, dass das Produkt ein gesundes Image bekommt. Dabei handelt es sich um ein hochkalorisches Lebensmittel. Die EU muss in der Hinsicht unbedingt an den Richtlinien arbeiten, denn zurzeit steht auf der beliebten Kinderwurst, das Gesundheitsversprechen „Calcium wird für die Erhaltung normaler Knochen und Zähne benötigt“, obwohl die Wurst aus 25% Fett besteht. Die Eltern verlassen sich auf diese Aussage, aber die Verbraucherzentralen sind nicht begeistert. Seitdem sie gegen diese Health Claims vorgehen sind die Anbieter nicht begeistert, aber das war auch nicht zu erwarten. Allerdings fehlt der EU-Kommission ein wenig der Mut, um einen wichtigen Punkt in der Verordnung umzusetzen.

Vitamin C-Mangel gibt es in Deutschland nicht

Viele Menschen haben von Vitaminmangel gehört und die Anbieter nutzen die Unwissenheit der Verbrauer einfach aus. Sie reichern die Lebensmittel mit Vitamin C an und setzen den Health Claim „Vitamin C leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und der Funktionsfähigkeit der Abwehrkräfte“. Die Prüfungen haben gezeigt, dass in erste Linie Vitamin C den Lebensmittel zugeführt wird, um diese Health Claims zu nutzen. Aber Verbraucher sollten wissen, dass es in Deutschland keinen Vitamin C Mangel gibt und somit sind solche Zusatzprodukte auch nicht notwendig.

Kinderlebensmittel haben überzogene Gesundheitsversprechen

Besonders schlecht schneiden die speziellen Lebensmittel für Kinder ab, denn aus der Sicht der Verbraucherzentrale tragen 25% dieser Lebensmittel eine übertriebenes oder komplett falsches Gesundheitsversprechen.

Health Claims fehlen bei Pflanzenstoffen

Aktuell gibt es in Bezug auf die Pflanzenstoffe noch keine Regelungen für die Health Claims, aber genau hier sollte man ansetzen. Die Regelungen bei Pflanzenstoffen sind dringend notwendig. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie eher auf unverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen, wenn Sie sich gesund ernähren wollen. Setzen Sie auf Obst und Gemüse, aber hinterfragen Sie vor allen Dingen die vorhandenen Health Claims. Nehmen Sie nicht jeden Werbespruch ernst.

Die Verbraucherzentralen sind der Ansicht, dass die Lebensmittelüberwachung viel stärker eingreifen muss und die Konsequenzen deutlich spürbarer werden müssen.

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Die EU-Verordnung der Health Claims

Im Juli 2007 ist die EU-Verordnung 1924 / 2006 in Kraft getreten und dabei geht es um die nährwert- und gesundheitsbezogenen Aussagen bei Lebensmitteln.

Mit der EU-Verordnung ist ein Schritt in die richtige Richtung gemacht, denn nun gibt es eine gesetzliche Regelung in Bezug auf die Verwendung der Health Claims. Die Hersteller von Lebensmittel dürfen nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben für ihre Lebensmittel nur noch machen, wenn diese auf der Positivliste der EU stehen. Des Weiteren muss das Lebensmittel die vorgegebenen Nährwertprofile einhalten.

Im Grunde handelt es sich um ein Verbotsprinzip mit Erlaubnisvorbehalt und das bedeutet, alles was nicht erlaubt ist, ist verboten. Diese Maßnahmen sollen in erster Linie den Verbraucher vor Irreführungen schützen. Dadurch können Sie eine eigenständige Entscheidung treffen und sich frei für eine gesunde und ausgewogene Ernährung entscheiden.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Health Claims

1. Für wen gilt git Health Claim Verordnung?

Die Health Claim Verordnung, kurz auch HCVO genannt, ist für jeden Hersteller und Händler gültig, der Lebensmittel herstellt oder vertreibt. Sie gilt nicht nur für den stationären Handel, sondern auch für den Handel im Internet.

2. Worauf muss ich als Online-Händler achten?

Wenn Sie Lebensmittel mit Health Claims verkaufen, dann müssen Sie auf die Produktbeschreibungen und Banner achtgeben. Wichtig ist, dass nur erlaubte Health Claims zum Einsatz kommen, denn ansonsten begehen Sie eine Straftat.

3. Welche Konsequenzen entstehen, wenn gegen die Verordnung verstoßen wird?

Ein Verstoß führt zu einer wettbewerbsrechtlichen Abmahnung. Der Verband für sozialen Wettbewerb mahnt solche Aussagen in der Regel ab, aber es gibt auch andere Mitbewerber, die rechtwidrige Aussagen gern abmahnen.

4. Wie sind die Health Claims einzusetzen?

Die Behörden haben den genauen Wortlaut der Health Claims in der Verordnung festgelegt, so dass es keinen Spielraum für freie Interpretation gibt. Die Health Claims dürfen nur so eingesetzt werden.

5. Warum arbeiten die Hersteller mit falschen Health Claims?

Die Verbraucher achten immer mehr auf die Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln und ungesunde Lebensmittel werden nicht mehr so häufig gekauft. Die Hersteller setzen auf die falschen Health Claims, um den Verkauf ihrer Produkte voranzutreiben.

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Fazit

Ein Blick in die Regale des Supermarktes zeigt, dass immer mehr Lebensmittel mit ausgelobten Gesundheitsversprechen versehen sind. Leider handelt es sich nicht immer um die Wahrheit, denn viele Hersteller setzen auf die Health Claims, um dem Verkauf ihrer Produkte zu erhöhen und nutzen dazu die Gesundheitsversprechen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann verzichten Sie auf den Kauf und setzen Sie auf unverarbeitete Lebensmittel.

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