Gewinnspiele und Telefonsex waren versprochen, aber die Realität sieht anders aus, denn wenn Sie die beworbenen Telefonnummern wählen, erhalten Sie meist überteuerte Rechnungen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Inkasso-Forderung, die Ihnen einfach per SMS zugesendet wird. Auch die Postsendung ist möglich, aber Sie haben die Möglichkeit sich zu wehren.
Inkasso-Firmen nutzen Handynummern zum Geld machen
Die betrügerischen Inkasso-Unternehmen nutzen die Handynummern von Verbrauchern dazu, um schnell und einfach an Geld zu kommen.
Immer wieder kommt es zu
Beschwerden von Verbrauchern, die sich durch Droh-SMS unter Druck gesetzt fühlen. Dabei ist mittlerweile bekannt, dass die meisten Nachrichten von diversen Inkasso-Unternehmen kommen, deren Sitz entweder in Prag oder Petersburg ist. Die Verbraucher stellen sich immer wieder die Frage, wie die Unternehmen an Ihre Telefonnummern kommen und das funktioniert eigentlich recht einfach.
In der Zeitung oder im Videotext steht eine Anzeige für Telefonsex oder einfach eine Möglichkeit, um an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Sie rufen in der Regel mit Ihrem Handy die angegebene Nummer an und das Unternehmen speichert dabei die Mobilnummer. Am anderen Ende soll eine Bandansage laufen und selbst, wenn Sie direkt wieder auflegen, folgt nur kurze Zeit später eine SMS mit der Forderung 90,00 Euro zahlen zu müssen.
Es gibt sogar einige bekannte Fälle, in denen die Summe deutlich höher ist. Die Summe soll innerhalb von wenigen Tagen bezahlt werden, so die Forderung.
Veröffentlicht: 12. August 2021
E-Mails der MICKEY AFC LTD, ELTON LTD, LESS MEDIA LIMITED, GOMO LIMITED, GOGAN LIMITED, AERN SOLUTIONS LTD oder RICKEY BUSINESS LTD erreichen derzeit zahlreiche Verbraucher. Darin wird ein angeblich offener Betrag aus einem Streaming-Portal für
Inkasso-Forderungen durch SMS
Normalerweise kontaktiert jedes Inkasso-Unternehmen die Betroffenen per Post, aber das bedeutet nicht, dass die Zahlungsaufforderung durch eine SMS immer sofort unseriös sein muss.
Mittlerweile gibt es einige Inkasso-Unternehmen, die sich auch per SMS mit Ihnen in Verbindung setzen und das können Sie auch öffentlich auf deren Webseite nachlesen.
Allerdings sollten Sie immer daran denken, dass die Informationspflicht eines Inkasso-Unternehmens recht umfangreich ist und eine SMS oder ein kurzer Drohbrief nicht ausreicht. Die Unternehmen müssen nicht nur klar und deutlich den Namen oder die Firma des Auftraggebers nennen, sondern auch den Forderungsgrund, den Vertragsgegenstand und auch das Datum des Vertragsabschlusses.
Außerdem muss jedes seriöse Inkasso-Unternehmen registriert sein und das steht im Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) im §10. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Inkasso-Unternehmen in Deutschland seinen Sitz hat oder im Ausland. Sie können prüfen, ob das Inkassobüro im Rechtsdienstleistungsregister vorhanden ist. Dafür müssen Sie nichts bezahlen, denn die Überprüfung ist kostenlos.
Wichtig ist, wenn es sich um ein seriöses Inkasso-Unternehmen handelt, dann setzen sie Ihnen eine angemessene Frist für die Zahlung der Forderung.
Inkasso-Unternehmen setzen auf Angst
Die Inkasso-Unternehmen setzen in erster Linie auf die Angst und Scham, denn sie setzen darauf, dass die Verbraucher lieber zahlen als Aufsehen zu bekommen.
Außerdem lassen sich Forderungen mit Hilfe von SMS sehr schnell versenden. Die Betrüger greifen sogar zu einem simplen, aber aufwendigen Trick und schicken Ihnen die Drohbriefe per SMS mit der Aussage, dass eine Zustellung per Post nicht möglich war. Sogar Anrufe sind möglich und dann fordern besonders dreiste Unternehmen sogar die aktuelle Adresse ein, um einen Drohbrief zu versenden.
Leider muss man davon ausgehen, dass viele Betroffene die Forderung einfach bezahlen, denn sie halten den konsequent ausgeübten Druck der Inkasso-Unternehmen nicht lange stand. Es gibt Fälle, in denen die Drohung durch solche Unternehmen zu einer seelischen Belastung geführt hat und das insbesondere bei älteren Verbrauchern. Es gibt zwar eine Menge von gemeldeten Fällen, aber man geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.
Die Betrüger konnten bis heute leider nicht gestoppt werden und das obwohl es zahlreiche Hinweise durch Verbraucher gibt und die Staatsanwaltschaft schon Ermittlungen leitet. In Deutschland wurde im November 2018 ein Strafverfahren eröffnet, der unberechtigte Mahnverfahren betrifft. Es gibt zwar immer wieder neue Entwicklungen in der Richtung, aber es kommt trotzdem immer wieder zu Beschwerden. Aus dem Grund wird ausdrücklich gewarnt!
Reaktion auf Inkasso-Schreiben
Die betrügerischen Inkasso-Unternehmen nutzen sogar den Namen der seriösen Dienstleister, um an das Geld der Verbraucher zu kommen.
Wenn Sie ein Inkasso-Schreiben erhalten, dann kontrollieren Sie in erster Linie die Registrierung im Rechtsdienstleistungsregister, aber auch die Adresse und die Kontoinformationen des Inkasso-Unternehmens. Zudem sollten Sie prüfen, ob die Forderungen gerechtfertigt sind, denn dann müssen Sie auch bezahlen.
Anders sieht es aus, wenn es sich um ein Zahlungsaufforderung eines seriösen Unternehmens handelt und die Forderung ist nicht gerechtfertigt. Dann müssen Sie einen Widerruf einlegen und dazu müssen Sie eine umfassende Erklärung gegenüber dem Inkasso-Unternehmen aufgeben. Widersprechen Sie den Forderungen oder teilen Sie dem Unternehmen die Einwände genau mit. Für eine deutlich einfachere Handhabung können Sie den Inkasso-Check nutzen. Er ist kostenlos und hilft Ihnen dabei, die Inkasso-Forderung zu prüfen.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Inkassoforderungen per SMS
1. Wie kommt das Inkasso-Unternehmen an meine Handynummer?
Handynummern finden die Inkasso-Unternehmen sehr schnell, denn bei Gewinnspielen oder anderen Aktionen geben Sie meist Ihre Handynummer zu Kontaktzwecken an. Viele Betrüger nutzen solche Aktionen, um einfach an die Nummern zu gelangen, ohne, dass es ein Gewinnspiel oder ähnliches gibt.
2. Kann ich die Inkasso-Forderung per SMS einfach löschen?
Grundsätzlich wird ein seriöses Unternehmen Ihnen keine Forderung per SMS zusenden und somit können Sie die SMS einfach löschen.
3. Nutzen auch seriöse Inkassofirmen Droh-SMS?
In der Regel nutzen seriöse Inkassofirmen keine Droh-SMS, denn die Informationspflicht ist umfangreich und passt meist in keine SMS.
4. Muss ich keine Adressdaten per Telefon an das Inkasso-Unternehmen rausgeben?
Sie sollten auf keinen Fall Ihre Adressdaten rausgeben, wenn ein angebliches Inkasso-Unternehmen bei Ihnen anruft und nach der Adresse fragt. Es handelt sich meist um unseriöse Unternehmen.
5. Droh-SMS – lohnt sich das Einschalten eines Anwalts?
Sie können einen Anwalt einschalten, aber meistens sitzen die Verantwortlichen im Ausland und es kommt zu einem jahrelangen und teuren Rechtsstreit. In der Regel kommt dabei nichts rum und somit empfehlen Experten, dass Sie keinen Rechtsstreit in die Wege leiten.
Fazit
Die Inkasso-Unternehmen sind aufdringlich und versuchen mit allen Mitteln, die Betroffenen zur Zahlung zu zwingen. Aber mittlerweile gibt es viele unseriöse Unternehmen, die noch einen Schritt weitergehen und Droh-SMS verschicken. Die SMS werden von unseriösen Inkasso-Unternehmen verschickt, um schnell an das Geld des Verbrauchers zu kommen. Aber bedenken Sie immer, dass ein seriöses Inkasso-Unternehmen keine SMS oder E-Mails versendet, sondern per Post mit Ihnen Kontakt aufnimmt.