Das gelbe Curcumin soll ein Allheilmittel gegen Alzheimer, Arthrose, Diabetes und sogar Krebs sein. Intensive Forschungen haben stattgefunden, aber bis heute sind noch sehr viele Fragen offen, so dass die tatsächliche Wirkung immer noch nicht zu 100% wissenschaftlich bewiesen ist.
Die Werbung mit Kurkuma-Produkten
Kurkuma ist nicht nur ein eigenständiges Gewürz, sondern befindet sich auch in Curry. Der gelbe Farbstoff Curcumin (Kurkumin) ist schon sehr lange bekannt und viele Hersteller werben mit den positiven Eigenschaften des Gewürzes.
Schon seit Jahrhunderten wird
Kurkuma in der traditionell asiatischen Medizin eingesetzt und tatsächlich sind die positiven Auswirkungen auf den Verdauungstrakt unbestritten. Das bedeutet, wenn Sie Kurkuma im Essen haben, dann können leichte Beschwerden wie Blähungen oder dieses unangenehme Völlegefühl gemildert oder sogar komplett vermieden werden.
In vielen Nahrungsergänzungsmittel ist mittlerweile Curcumin enthalten und zwar gibt es die Produkte als Kapseln oder in Pulverform. Sie sollen gegen alle möglichen Erkrankungen geeignet sein, zumindest werben die Hersteller damit.
Die Hersteller nutzen Werbeaussagen wie
- „Indiens heilige Pflanze bei Arthrose, Krebs, Diabetes und Alzheimer“
- „Kurkuma: Bewegen ohne Schmerzen“
- „Der Entzündungshemmer aus dem Currypulver“
Curcumin wird eine cholesterinsenkende, antidepressive und leberschützende Eigenschaft nachgesagt. Diese Informationen finden Sie aber nicht auf dem Produkt selber, sondern eher in Ratgeber-Büchern, im Internet oder in redaktionellen Erfahrungsberichten auf der Anbieter-Internetseite. Sogar mit Hilfe von Seitenverlinkungen können Sie solche Informationen finden.
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Erfolgreiche Zellkultur- und Tierversuche
Die Kurkuma-Extrakte konnten bisher ihr Können in zahlreichen Zellkultur- und Tierversuchen testen, wobei hier meist sehr hohe Dosierungen zum Einsatz kommen.
Diese Dosierungen sind nicht normal und können weder mit normaler Ernährung noch mit zusätzlichen Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden. Außerdem weiß man heute, dass Curcumin als pan assay interference compound (pain = chemische Verbindungen, die bei Hochdurchsatz-Screenings häufig falsch positive Ergebnisse liefern) unspezifische Reaktionen in den bekannten Laborverfahren auslöst und somit werden die Effekte fehlinterpretiert. Aus diesem Grund sind die zahlreichen positiven Ergebnisse der Studien oft nur mit großer Vorsicht zu genießen. Zudem sollten Sie bedanken, dass der Stoffwechsel der Zellen von Nagetieren und Menschen sehr unterschiedlich ist.
Die Ergebnisse aus diesen Studien sind also nicht auf den Menschen übertragbar und sie sind auch in Humanstudien bislang nicht wirklich bestätigt worden. In vielen Humanstudien gibt es große Mängel, dazu zählen eine geringe Teilnehmeranzahl, keine Vergleichsgruppe und eine zu kurze Studiendauer, so dass die Ergebnisse nur eine begrenzte Aussagekraft haben.
Das Fazit ist klar, denn durch die fehlenden Humanstudien und die unklaren Ergebnisse gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Belege darüber, ob die Kurkuma-Extrakt positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Unbekannt ist, ob die Einnahme gegen Demenz, Depressionen, Gelenkbeschwerden oder Krebs hilft.
Kurkumahaltige Nahrungsergänzungsmittel sind keine Medikamente
Im Gegensatz zu bekannten Medikamenten können kurkumahaltige Nahrungsergänzungsmitteln nicht zur Vorbeugung, Linderung oder Heilung einer bestehenden Erkrankung eingenommen werden.
Beim Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit werden die Produkte zwar angezeigt, aber ein Wirksamkeits- oder Sicherheitshinweis ist nicht notwendig. Einem solchen Produkt darf auf keinen Fall der Anschein eines Medikaments gegeben werden, denn das führt zu Missverständnissen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat einen Hersteller aufgrund einer unzulässigen Werbeaussage angemahnt, weil Vitamin D als Zusatz enthalten ist und dadurch eine positive Wirkung auf das Immunsystem deutlich gemacht wird. Die Verbraucherzentrale hat vor Gericht Recht bekommen.
Bei der EU wurde die Werbeaussage „Kurkumin trägt zur normalen Gelenkfunktion bei“ zur Zulassung vorgelegt, aber es gibt keine Genehmigung. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat wissenschaftliche Prüfungen durchgeführt und festgestellt, dass durch den Verzehr des Nahrungsergänzungsmittels die behauptete Wirkung nicht eindeutig nachgewiesen werden kann.
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Die Verwendung von Kurkuma-Produkten
Kurkuma ist als Gewürz bekannt und in den üblichen Mengen handelt es sich um ein sicheres Lebensmittel, welches allerdings allergische Reaktionen auslösen kann.
Unerwünschte Nebenwirkungen sind je nach individueller Empfindlichkeit, Extraktart und Dosierungshöhe möglich, so dass Blähungen, Durchfall, erhöhte Stuhlfrequenz, Schmerzen im Darmtrakt oder Übelkeit entstehen können. Im Bereich von 180 mg werden die Beschwerden beobachtet. Zudem kann der zugesetzte Pfefferextrakt Piperin zu einer Unverträglichkeit beitragen.
Sprechen Sie unbedingt mit einem Arzt, wenn die Magen-Darm-Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder häufig auftreten!
- Als Gewürze sind Kurkuma und Curry in üblichen Dosiermengen zu empfehlen und können sogar helfen Verdauungsbeschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern.
- Das Kurkuma-Extrakt Curcumin ist als Mittel gegen Krankheiten nicht genügend erforscht, so dass es keine wissenschaftlichen Belege gibt. Die meisten Untersuchungen fanden nur in Labor- oder Tierversuchen statt. In Deutschland gibt es keine Zulassung als Arzneimittel und besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn es sich um einen redaktionellen Bereich in Bezug auf Krebserkrankungen oder Alzheimer handelt. Die Werbung dafür ist verboten!
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Hersteller werben mit guter Bioverfügbarkeit
Kurkuma beziehungsweise Curcumin ist wenig wasserlöslich und kann in reiner Form schlecht oder nur in geringen Mengen vom Darm aufgenommen werden.
Zudem dauert es eine Weile bis der Körper es wieder ausscheiden kann. Wenn Sie also wirklich eine Wirkung erzielen wollen, dann müssten Sie große Mengen zu sich nehmen oder einfache die Bioverfügbarkeit erhöhen. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die mit „besonders guter Bioverfügbarkeit“ werben. Sie setzen einfach Piperin (Extrakte aus schwarzem Pfeffer) oder technologische Verfahren ein, so dass Curcumin in einer Art Verpackung enthalten ist.
Dadurch bekommt Kurkuma eine höhere Bioverfügbarkeit, aber das bedeutet nicht, dass die auch die bessere Fähigkeit oder eine deutlichere biologische Wirkung möglich ist. In der Regel sind nur die normalen verdauungsfördernden Wirkungen möglich.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat sich mit den gesundheitlichen Risiken von isoliertem Piperin beschäftigt und eine Empfehlung ausgesprochen. Ein Erwachsener sollte nicht mehr als 2 mg Piperin zu sich nehmen und diese Menge gilt für den gesamten Tag. Schwangere sollten auf die Einnahme solcher Produkte komplett verzichten.
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Kurkuma
Kurkuma stammt aus der Familie der Ingwergewächse und ist in den tropischen Regionen Asiens beheimatet.
Die Staude kann bis zu einem Meter hoch wachsen und zur Verwendung kommt aber nur der unterirdische Teil. Dieser Teil ist dem Ingwer sehr ähnlich. Dank der intensiven gelben Farbe wird Kurkuma auch als Gelbwurzel bezeichnet. Geschmacklich bewegt sich Kurkuma zwischen mild und würzig, mit einer leicht erdig-bitteren Note.
In Asien kommt Kurkuma in vielen Gerichten zum Einsatz und zählt zu den Grundgewürzen, aber in Europa ist Kurkuma eher als Beigabe im Curry bekannt. Zudem ist er als Lebensmittelfarbstoff oder Eierschalenfärbemittel bekannt.
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Inhaltsstoffe in Kurkuma-Produkten
Im Kurkuma-Pulver befinden sich ätherische Öle, Eiweiße, Harze, Zuckerverbindungen und etwa 5% Curcumin. Dazu kommen noch ein paar Curcuminoide, wodurch das Pulver den typischen gelben Farbton bekommt.
Die Curuminoide gelten als aktive Stoffe der Pflanze und sind biologische Inhaltsstoffe. Lösungsmittel-Extraktion sorgt dafür, dass die Curucminoide aus den getrocknetem Wurzelgewebe gewonnen werden können und sie zählen zu den Polyphenolen.
In den verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln sind unterschiedliche Zutaten enthalten:
- reines Kurkuma-Pulver
- nicht näher definierte, unterschiedliche „Kurkuma-Extrakte“
- verschiedene Curcuminoide (mit Curcumin)
- Curcumin alleine – oder aber Varianten mit Zusätzen (Extrakt von schwarzem Pfeffer, Vitamine
- vitaminähnliche Substanzen (Cholin oder anderen pflanzlichen Zusätzen)
Dadurch, dass in den verschiedenen Produkten so unterschiedliche Inhaltsstoffe eingesetzt werden, können weder die Wirkung noch die Studienergebnisse miteinander verglichen werden.
Curcuminprodukte erhalten durch den Zusatz von Piperin eine verbesserte Bioverfügbarkeit und können somit als neuartige Lebensmittel aufgefasst werden, aber hier muss von Fall zu Fall entschieden werden. Die aktuelle Stellungnahme von BVL / BfArM stellt fest, dass jedes einzelne Produkt eine Sicherheitsbewertung durchlaufen muss und dann kann erst festgelegt werden, ob es als Novel Food zugelassen wird.
Wichtig ist, dass die verbesserte Bioverfügbarkeit auch andere toxische Wirkungen zur Folge haben kann.
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Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Kurkuma
1. Wann sollte Kurkuma eingenommen werden?
Kurkuma können Sie einfach als Gewürz in vielen Gerichten verwenden, wenn Sie sich an die übliche Menge halten. Es gibt aber keine feste Einnahmezeit, wenn Sie sich für Nahrungsergänzungsmittel mit dem Stoff Kurkuma entscheiden. Achten Sie auf die Packungsangaben des Herstellers.
2. Wie viel Kurkuma kann ohne gesundheitliche Einschränkungen eingenommen werden?
Die Weltgesundheitsorganisation hat sich mit dem Thema beschäftigt und festgelegt, dass 3 mg am Tag gut für den Körper sind. Das entspricht einer Menge von etwa 1 Teelöffel am Tag.
3. Kann Kurkuma überdosiert werden?
Natürlich können Sie Kurkuma überdosieren. Dadurch, dass Kurkuma eine verdauungsfördernde Wirkung hat, können Krämpfe und Durchfall die Folge sein. Auch Blähungen und Magenschmerzen sind möglich.
4. Macht Kurkuma die Zähne weiß?
Kurkuma weist eine orange-gelbe Färbung auf, aber durch den Stoff Curcumin können die Zähne aufgehellt werden.
5. Wie viel Kurkuma sollte ich bei Entzündungen einnehmen?
Kurkuma soll eine entzündungshemmende Wirkungen haben und Experten sagen, dass Sie täglich 1,2 Gramm zu sich nehmen können, um die Entzündung zu behandeln.
Fazit
Vielen Menschen ist Kurkuma eher aus dem Gewürzregal bekannt. Das gelbe Gewürz kommt in der asiatischen Küche schon seit Jahrhunderten zum Einsatz und es werden ihm viele positive Eigenschaften nachgesagt. Allerdings sind die Eigenschaften nicht wissenschaftlich belegt, so dass es keine Gewissheit gibt, dass Kurkuma wirklich zur Behandlung von Krankheiten sinnvoll ist. Experten sind der Meinung, dass es sich um ein gutes Gewürz handelt, aber für Behandlung von Krankheiten nicht geeignet ist.