Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine Qual, denn sie leiden unter den verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden, aber Nahrungsergänzungsmittel mit Soja- oder Rotlee-Isoflavone sollen bei diesen Beschwerden helfen können. Allerdings ist die Wirkung nicht nachgewiesen und es sind sogar Risiken möglich, so dass es keine eindeutige Einnahmeempfehlung gibt
Der Marktcheck hat die Wahrheit ans Licht gebracht
Im Marktcheck wurden 22 isoflavonhaltige Nahrungsergänzungsmittel auf Zusammensetzung, Dosierung und Werbeaussagen überprüft, um den Verbrauchern mehr Sicherheit geben zu können.
Es hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der Produkte in Sachen maximale Tagesdosierung für Isoflavone eindeutig zu hoch ist, obwohl die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit diese Empfehlungen nicht ohne Grund bekannt gibt. Einige Hersteller machen sogar unzulässige gesundheitsbezogene Angaben, um den Verkauf ihres Produkts anzutreiben.
Veröffentlicht: 12. November 2021
Vitamin D sorgt für starke Knochen und Zähne. Halten Sie sich regelmäßig im Freien auf, so bildet die Haut auch genug Vitamin D. Allerdings gibt es Ausnahmen.
Fehlende Höchstmengen sorgen für Gesundheitsrisiken
Für isolierte Isoflavone empfiehlt die EFSA eine maximale tägliche Verzehrmenge, die grundsätzlich immer für 100 mg gilt und bei Soja-Isoflavone bei 100 mg und bei Rotklee-Isoflavone bei 43,5 mg liegt.
Diesen Wert überschreiten mehr als 60 % der Produkte. Es gibt aber einige Probleme bei der Bewertung, denn die EFSA gibt nur Werte zur Orientierung an und diese Werte gelten nur für gesunde Frauen nach den Wechseljahren. Allerdings ist es ein Unterschied, ob die Frau sich in oder nach den Wechseljahren befindet, so dass die Produktwerbung zwar auf diese Zielgruppe zielt, aber die Werte dafür nicht vorhanden sind. Allerdings empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass Sie sich an die vorhandenen Orientierungswerte halten.
Es kommt mit Sicherheit zu einem Problem, wenn Sie neben den isoflavonhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln noch weitere sojahaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Mittlerweile nehmen viele Menschen Soja-Drinks oder Fleischersatz auf Sojabasis zu sich. Allerdings sollten Sie auf die Einnahme in dieser Höhe verzichten, denn es gibt im Moment keine Daten zur Wirksamkeit und zur Sicherheit für Frauen in den Wechseljahren.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist der Meinung, dass Frauen, die an einem östrogenabhängigen Brust- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind oder erkrankt waren, auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dieser Art verzichten sollten.
Das Fehlen von wichtigen Warnhinweisen
Die EFSA hat einen empfohlenen Warnhinweis für die maximale Einnahmedauer von isoflavonhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln, aber die Anbieter der überprüften Produkte scheinen diesen Warnhinweis zu ignorieren.
- Soja-Isoflavone sollten maximal 10 Monate eingenommen werden
- Rotklee-Isoflavone sollten maximal 3 Monate eingenommen werden
Das gleiche Prinzip gilt auch für den notwendigen Hinweis, dass die Einnahme der isoflavonhaltigen Nahrungsergänzungsmittel nur unter Aufsicht eines Arztes eingenommen werden sollten oder zumindest eine ärztliche Meinung sollte eingeholt werden. Die Überprüfung hat klar gemacht, dass nur auf einem Produkt die entsprechenden Warnhinweise vorhanden sind. Ansonsten fehlen die Warnhinweise komplett oder zum Teil.
Unzulässige gesundheitsbezogene Angaben
Einige Produkte aus der Überprüfung sind sogar aufgrund von unzulässigen gesundheitsbezogenen Angaben aufgefallen und das waren sechs.
Sie werben damit, dass die Soja-Isoflavone einen positiven Einfluss auf die Beschwerden von Wechseljahren haben und das ist aber verboten. Der Grund ist simpel, denn die gesundheitliche Wirkung der Stoffe ist bis heute nicht eindeutig nachgewiesen. Dazu haben die überprüfenden Personen Gesundheitsaussagen zu Vitaminen gefunden, aber auch diese sind von der EU nicht zugelassen.
Mangelhafte Registrierung
Eine mangelhafte Registrierung ist ebenfalls bei einigen Produkten aufgefallen und das bedeutet, dass eine Anfrage beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gezeigt hat, dass die Produkte nicht registriert sind.
Im Endeffekt bedeutet es, dass die vier Produkte aus dem Internet eigentlich gar nicht existieren dürften, denn für die Behörden tun sie es nicht, weil die Registrierung fehlt.
Veröffentlicht: 12. November 2021
Essen Sie frisches Obst und Gemüse, dann haben Sie auch keinen Mangel an Vitamin C. Hochdosiertes Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht nur unnötig, sondern wird bei Überschuss in der Regel sogar ausgeschieden.
In einigen Nahrungsergänzungsmitteln sind Isoflavone enthalten und dieses, dem menschlichen Hormon Östrogen ähnliches Produkt, soll gegen Wechseljahresbeschwerden helfen. Viele Hersteller werben mit zahlreichen Wirkversprechen, aber es gibt keine wissenschaftlichen Nachweise für die Wirkung, so dass Experten keine Empfehlung für die Einnahme aussprechen. Zudem müssen Sie vorsichtig sein, denn viele Hersteller werben nicht nur mit falschen Versprechen, sondern es fehlen wichtige Informationen. Dosierung, Verzehrmenge und andere enthaltene Inhaltsstoffe sind bei Internetprodukten nicht vorhanden, so dass ein gewisses Risiko immer dabei ist. Experten sind der Ansicht, dass Sie isoflavonhaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht ohne Arztanweisung einnehmen sollten. Besuchen Sie zuerst Ihren Arzt und danach können Sie immer noch auf ein solches Präparat zurückgreifen.