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Mehr Zink bei Erkältungen? Ausgewogene Ernährung deckt täglichen Zinkbedarf


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Zink ist in vielerlei Hinsicht eine gute Sache, aber gerade zur Stärkung des Immunsystem ist Zink zu empfehlen. Allerdings ist der Nutzen nicht tatsächlich bewiesen.

Das Wichtigste in Kürze

    • Für fast allen Lebensvorgänge wird Zink benötigt.
    • In Deutschland gibt es sehr selten einen Zinkmangel, aber Veganer und Vegetarier sollten die Zinkaufnahme gut im Auge behalten.
    • Nahrungsergänzungsmittel mit Zink eignen sich nicht für Kinder und Jugendliche.

Die Werbung mit Zink-Produkten

In den kalten Wintermonaten kommt es jedes Jahr zu Grippe- und Erkältungswellen und jedes Jahr fürchten sich die Menschen davor.

Vor Beginn dieser Zeit sind in Apotheken, Drogerien und Zeitschriften die Produkte mit Zink in Kombination mit Vitamin C zu finden. In erster Linie sollen die Produkte vor schlimmen Erkältungen schützen und eine schnelle Heilung in die Wege leiten.

Tatsächlich ist die Funktion von Zink für das Immunsystem bekannt, denn es handelt sich um einen Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Das körpereigene Abwehrsystem schützt vor den verschiedensten Krankheiten, aber vergessen sollten Sie nicht, dass die Dosis das Gift macht und das gilt auch für Zink. Zu viel Zink kann dem Körper durchaus Schaden, auch wenn Zink im Körper notwendig ist. Zink ist nicht nur ein Spurenelement, sondern auch ein Schwermetall und bei einer Überdosierung kommt es zu Vergiftungserscheinungen.

Wissenschaftlich ist nicht belegt, dass mit einer höheren Zinkaufnahme auch die Körperfunktion deutlich verbessert wird. Das ist auch der Grund dafür, dass die Hersteller bei der Werbung nur auf die Aufrechterhaltung normaler Funktionen in Zusammenhang mit Zink hinweisen dürfen.

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Die gesundheitsbezogenen Aussagen

Mittlerweile gibt es 18 erlaubte und zugelassene gesundheitsbezogene Aussagen.

Zink trägt

    • zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel bei
    • zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei
    • zur normalen kognitiven Funktion bei
    • zu einer normalen DNA-Synthese bei
    • zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei
    • zum normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei
    • zu einem normalen Fettsäurestoffwechsel bei
    • zu einem normalen Vitamin-A-Stoffwechsel bei
    • zur normalen Eiweißsynthese bei
    • zur Erhaltung normaler Knochen bei
    • zu einer Erhaltung normaler Haare bei
    • zur Erhaltung normaler Nägel bei
    • zur Erhaltung normaler Haut bei
    • zu einer Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei
    • zur Erhaltung normaler Sehkraft bei
    • zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
    • dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
    • Zink hat eine Funktion bei der Zellteilung
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Die Verwendung von Zink-Produkten

Angeblich soll die Einnahme von Zink dafür sorgen, dass Sie Erkältungen vorbeugen können, aber dafür gibt es aktuell keine gesicherten Belege.

Eine überhöhte Zinkeinnahme kann zudem negative Folgen für die Gesundheit haben, denn es wurde festgestellt, dass die weißen und roten Blutkörperchen sich verändern, wenn Sie zwischen 150 und 300 mg Zink am Tag zu sich nehmen. Zudem kommt es zu einer kurzfristigen Beeinflussung der Körper-Kupferbilanz.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hat für die Einnahme von Zink in Nahrungsergänzungsmitteln eine Höchstmenge festgelegt und diese liegt bei 6,5 mg am Tag. In diesem Wert ist auch die tägliche Einnahme mit Hilfe von normalen Lebensmitteln eingerechnet. Des Weiteren rät das BfR, dass Sie auf alle Nahrungsergänzungsmittel verzichten sollten, wenn auf der Verpackung deutlich zu erkennen ist, dass Sie mehr als 3,5 mg am Tag einnehmen.

Es gibt zudem gute herkömmliche Zinkquellen und das sind in erster Linie tierische Lebensmittel:

    • Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch
    • Fische
    • Käse
    • Eier

Aber aufgrund des hohen Fett- und Cholesterinanteils sollten diese Sachen nur in Maßen gegessen werden.

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Die Funktion von Zink im Körper

Bei Zink handelt es sich um ein Spurenelement, welches für den Menschen notwendig ist.

Rund 2 g sind im menschlichen Organismus gespeichert und der größte Teil davon befinden sich in Knochen, Haut und Haaren. Es geht um eine Menge von etwa 70%. Zudem befindet sich Zink im Auge, in der Leber und in den männlichen Fortpflanzungsorganen. Der körpereigene Speicher für Zink ist sehr klein und da zeigt sich der Unterschied zu den anderen Mineralstoffen, so dass eine Aufnahme mit Hilfe der normalen Lebensmittel sehr wichtig ist.

Experten haben in Bezug auf Zink Referenzwerte festgelegt, die die Höhe der Zinkzufuhr bestimmen. Im Grunde handelt es sich also um einen Richtwert, aber dieser ist abhängig vom Alter und Geschlecht. Die Nahrungszusammensetzung wird seit 2019 auch berücksichtigt. Das Phytat in den Lebensmitteln ist ein wesentlicher Faktor, denn dieser Stoff hemmt die Aufnahme von Zink. Vor allen Dingen in Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide ist Phytat enthalten. Allerdings haben Sie selber die Möglichkeit den Phytingehalt zu reduzieren und das ist mit Hilfe von Säuern, Einweichen und Keimen von Lebensmitteln möglich.

Die offiziellen Empfehlungen zur Zinkaufnahme

Bei einer vollwertigen Ernährung nach den 10 Regeln der DGE (mittlere Phytatzufuhr) empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung:

    • Für eine ausreichende Ernährung sollten Frauen 8 mg Zink und Männer 14 mg Zink am Tag zu sich nehmen.
    • Schwangere innerhalb der ersten drei Monate brauchen am Tag 9 mg Zink und nach dem vierten Monaten 11 mg Zink am Tag.
    • Stillende sollten 13 mg Zink am Tag zu sich nehmen. Hierbei handelt es sich um einen höheren Bedarf, aber auch der lässt sich mit Hilfe von normalen Lebensmitteln decken.

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Zink für alle Lebensvorgänge

Dadurch, dass Zink ein Bestandteil von mehr als 300 Enzymen ist, spielt das Spurenelement auch in fast allen Lebensvorgängen eine sehr wichtige Rolle.

Ein Beispiel ist der Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport, aber auch bei der antioxidativen Abwehr oder der roten Blutfarbstoffbildung. Zink spielt sogar beim Alkoholabbau eine wichtige Rolle. Zudem ist es entscheidend für die Funktion vieler Hormone, aber auch für die Speicherung von Insulin und der Wundheilung.

Zink ist also wirklich an zahlreichen Prozessen beteiligt und wenn es zu einem Mangel kommt, dann wirkt es sich auf die verschiedensten Bereiche aus. Sogar eine angeborene Störung in Bezug auf die Zinkaufnahme ist möglich, dann kommt es zur „Acrodermatitis enteropathica“. Sie zeigt sich auf unterschiedliche Weise:

    • Haut- und Schleimhaut­verletzungen
    • Durchfällen
    • erhöhter Infektanfälligkeit
    • Wachstumsverzögerungen
    • Störungen im Nervensystem

Kommt es zu einem leichten Zinkmangel, dann auch Haarausfall, Appetitlosigkeit und ein verringertes Geschmacksempfinden die Folge sein.

Die Ursachen für einen Zinkmangel können vor allen Dingen chronische Erkrankungen im Verdauungstrakt sein und diese führen dazu, dass weniger Nährstoffe aufgenommen werden. Bei schweren Verbrennungen oder in Stresssituationen kann es zu Mangelerscheinungen kommen.

Allerdings kommt ein Zinkmangel in Deutschland eher selten vor und eine Nationale Verkehrsstudie hat im Jahr 2008 gezeigt, dass alle Altersgruppen den empfohlenen Wert überschritten haben.

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Zink-Tagesbedarf decken

Der Tagesbedarf an Zink lässt sich mit der normalen Ernährung erreichen, denn Zink ist in vielen Lebensmittel enthalten.

Dabei ist der Körper aber nicht allein für die Aufnahme von Zink durch Lebensmittel zuständig, denn wenn andere Stoffe eine Rolle spielen, dann kann es zu einer verringerten oder vermehrten Aufnahme kommen. Es gibt nämlich Stoffe, die eine Zinkaufnahme fördern oder hemmen können. Eine hohe Calciumzufuhr, zum Beispiel, kann dafür zuständig sein, dass die Zinkaufnahme gesenkt wird.

Die Verwertung von Zink aus tierischen Lebensmitteln ist grundsätzlich besser als aus pflanzlichen. In den tierischen Lebensmitteln sind zwei Aminosäuren Histidin und Cystein enthalten. Sie fördern die Aufnahme von Zink. Aus dem Grund sind tierische Lebensmittel

    • Fleisch (Rindfleisch, Geflügel, Schweinefleisch)
    • Innereien
    • einige Fische
    • Schalentiere
    • Hartkäse
    • Eier

auch sehr gute Zinkquellen.

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Pflanzliche Lebensmittel enthalten wenig Zink

Im Gegensatz dazu stehen die pflanzlichen Produkte, denn sie enthalten nur sehr geringe Mengen an Zink.

Zudem sind in den Produkten Stoffe enthalten, die eine Zinkaufnahme schwerer machen. Ein Beispiel ist die Phytinsäure, die in Vollkornprodukten enthalten ist. In Vollkornprodukten ist trotzdem eine gute Menge an Zink enthalten, so dass die Produkte einen guten Beitrag zum Bedarf leisten.

100g Vollkornbrot enthalten 1,5 mg Zink und 100 g Weißbrot enthalten 0,7 mg. Ein großer Anteil der Phytinsäure ist abgebraut, wenn das Brot noch mit Sauerteig gebacken wurde.

Angst vor einer Unterversorgung besteht also nicht, denn bei einer Mischernährung liegt die Zinkaufnahme bei um die 30%. Bei der empfohlenen Zufuhrmenge ist das natürlich berücksichtigt und dazu kommt die tägliche Ausscheidung von Zink.

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Wichtig!

Von einer hohen Phytatzufuhr spricht man immer dann, wenn Sie nicht gekeimte oder unfermentierte Vollkornprodukte zu sich nehmen, aber wenig bis keine tierischen Proteine essen. Die Zinkaufnahme im Darm kann dann um 45% verringert sein.

    • Veganer und Vegetarier sollten darauf setzen, dass die zinkreichen Vollkorn- und Hülsenfruchtprodukte entweder eingeweicht, gesäuert, fermentiert oder gekeimt werden.
    • Außerdem ist es sinnvoll, wenn Sie Ölsamen und Nüsse, aber auch Eier und Milchprodukte gut in den Speiseplan einbauen.
    • Als Veganer müssen Sie die Zinkaufnahmen ganz besonders im Auge behalten.

Die zugelassenen Zink-Verbindungen

In Deutschland und anderen EU-Ländern sind einige Zink-Verbindungen in den Nahrungsergänzungsmitteln zugelassen (EU-Richtlinie 2002/46/EG, Fassung vom 09.März 2021, Anhang II).

    • Zinkacetat
    • Zink-L-ascorbat
    • Zink-L-aspartat
    • Zinkbisglycinat
    • Zinkchlorid
    • Zinkcitrat
    • Zinkgluconat
    • Zinklactat
    • Zink-L-lysinat
    • Zinkmalat
    • Zink-mono-L-methioninsulfat
    • Zinkoxid
    • Zinkcarbonat
    • Zink-L-pidolat*
    • Zinkpicolinat
    • Zinksulfat

*Zink-L-pidolat ist als neuartige Zutat zugelassen!

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Zink

1. Woran erkennt man einen Zinkmangel?

Einen Zinkmangel erkennen Sie daran, dass sich Hautunreinheiten und Ekzeme bilden. Aber auch brüchige Haare und Nägel, sowie schlecht heilende Wunden können auf einen Mangel an Zink hindeuten.

2. Kann Zink durch die Lebensmittelzufuhr überdosiert werden?

Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung eine Überdosierung von Zink vorkommt.

3. Wie oft darf man Zink-Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen?

Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink sollten Sie sich immer nach den Angaben des Herstellers richten.

4. Wie sinnvoll ist die zusätzliche Zufuhr von Zink?

Grundsätzlich ist eine zusätzliche Zinkzufuhr durch Nahrungsergänzungsmitteln nicht notwendig, denn eine normale Ernährung reicht für den Bedarf in der Regel aus.

5. Wo können zinkreiche Nahrungsergänzungsmittel gekauft werden?

Zinkreiche Nahrungsergänzungsmittel können Sie in den umliegenden Drogerien kaufen, aber auch im Internet.

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Fazit

Zink ist ein wichtiges Spurenelement, welches für viele Prozesse im Körper benötigt wird. Grundsätzlich reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um den täglichen Zinkbedarf zu decken, so dass eine Zufuhr mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln nicht notwendig ist.

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