Ihr Haus können Sie auch mit umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoffen dämmen. Hier zeigen wir Ihnen ein paar Möglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile.
Den passenden Dämmstoff finden
Legen Sie bei der Wärmedämmung Ihres Hauses Wert auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, so bieten sich viele Möglichkeiten an.
Die auf erdölbasierten Materiale wie Polystyrol oder Mineralwolle müssen nicht sein, es gibt hier viele Alternativen. Eine gute Dämmwirkung können Sie auch mit verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen erzielen. Sie schonen die Ressourcen und haben ökologische Vorteile, brauchen aber keine fossilen Rohstoffe.
Abhängig davon, was Sie dämmen möchten, gibt es verschiedene Materialien. Die Außenwand? Die Kellerwand? Oder das Dach? Nicht alle Materialien sind für alle Vorhaben passend. Es gibt jedoch für jedes Projekt eine gute Alternative, wenn Sie keine normalen Dämmstoffe nutzen möchten.
Auch auf die Ökobilanz kann das jeweilige Material Auswirkungen haben. Im Grunde wird ein Ausgangsmaterial, je nach Anwendung auch unterschiedlich verarbeitet. Beispiel: Holzfaserdämmstoff verbraucht im Nassverfahren mehr Energie als im Trockenverfahren. Beim Nassverfahren helfen holzeigene Bindemittel, die Fasern zu einer Matte zusammenzufügen, Zusatzstoffe braucht es dagegen beim Trockenverfahren. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen enthalten in der Regel künstliche oder chemische Zusatzstoffe. Sie braucht es, damit das Material einen besseren Brandschutz hat und vor Schimmel, Feuchtigkeit und Schädlinge geschützt ist, auch stabilisieren sie. Abhängig vom Material fällt auch die Notwendigkeit aus. Diese Tatsache wirkt sich auf die ökologische Bilanz aus und auf seine gesundheitliche Verträglichkeit.
Veröffentlicht: 27. Februar 2022
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Die Ökobilanz
Nicht alleinig die Rohstoffe entscheiden über die Ökobilanz des Dämmstoffs.
Hier entscheiden viele Punkte, zum Beispiel:
- Energieverbrauch für die Herstellung: Zwar sparen Dämmstoffe Energie am Haus ein, jedoch benötigen sie für die Herstellung Energie. Auch bei Polystyrol und Mineralfaser ist das der Fall. Trotzdem sind Unterschiede beim Energieverbrauch bei der Produktion zu erkennen. Gut schneiden hier Hanfdämmungen und Zellulosedämmungen ab.
- Ressourceneinsatz: Die herkömmlichen Dämmstoffe sind aus fossilen oder mineralischen Rohstoffen. Alternativen jedoch werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe gemacht und sind ökologisch. Ferner finden Sie in den drei Kategorien Recyclingprodukte und diese stellen einen Vorteil bei der Ressourcenschonung dar. Es gibt Recyclingstoffe auf fossiler Basis wie EPS, aber auch auf mineralischer Basis wie Schaumglas. Besteht der Recyclingstoff dagegen aus indirekt nachwachsenden Rohstoffen, so handelt es sich um Zellulose.
- Dämmwirkung: Der Effekt ist bei allen Materialien gleich, doch bei manchen braucht es eine dickere Schicht. Jedoch braucht es hier für mehr Ressourcen. Von Vorteil ist eine Wärmeleitfähigkeit, die in einer niedrigen Wärmeleitstufe (WLS) ausgedrückt ist. Als Alternative können hier Produkte aus Schafwolle im Idealfall eine WLS 035 haben. Meist handelt es sich aber um WLS 040 bis 045. Verwechseln Sie das aber nicht mit der auf das Material bezogenen WLS mit dem U-Wert: Er zeigt Ihnen, welche Menge Wärme tatsächlich durch die Wand geht und das mit und ohne Dämmung.
Weitere ökologisch relevante Faktoren
- Treibhausgasemission beim Transport: Alle Materialien die hier wachsen, sind hier deutlich besser, als wenn der Rohstoff aus dem Ausland kommt. Allerdings macht der Transport bei den meisten gängigen Dämmstoffen keinen Unterschied aus ökologischer Sicht.
- Entsorgung und Wiederverwertung des Materials: Es bleibt immer die Frage, was mit dem Material nach dessen Einsatz passiert. Lassen sich die Materialien wieder aufbereiten, wie beim erdölbasiertem EPS oder der Schafwolle? Die Wiederverwendung findet in der Regel nur selten Anwendung. Meist sind ökologische Dämmstoffe nicht nochmals verwendbar und eher ein Fall für das Recycling. Jedoch eigenen sie sich als Brennstoff in Müllverbrennungsanlagen und bieten somit noch eine Energieform an. Andere Stoffe dagegen kommen in den Abfall, weil sie entweder Zusätze enthalten oder sich nicht von anderen Materialien trennen lassen.
- Gesundheitliche Verträglichkeit: Gerade, wenn der Stoff im Innenraum verwendet wird, ist dies sehr wichtig. Meist kommen Sie aber mit den Dämmstoffen nicht in Berührung. Es gilt: Wird beachtet, welcher Dämmstoff für welche Anwendung zugelassen ist, der erfüllt die gesetzlichen Vorgaben. Ferner unterliegen alle Dämmstoffe den Anforderungen von Listen der technischen Baubestimmungen und Bauregellisten und diese macht das Deutsche Institut für Bauchtechnik bekannt. Ebenfalls sind hier die Schadstoffinhalte berücksichtigt. Zudem gibt es spezielle Umweltzeichen, welche auch Baustoffe bekommen. Diese sind hilfreich, doch sollten Sie wissen, welche Voraussetzungen für deren Vergabe erfüllt sein müssen. Die Gesundheitsverträglichkeit des Menschen ist hier nicht zwangsläufig dabei.
Jedes Material hat seine Stärken und Schwächen, je nach Anwendung. Am Ende hängt es vom Einzelfall ab: Auf welche Aspekte legen Sie wert? Was wollen Sie beachten? Es gibt nicht den einen ökologischen Dämmstoff, der alle Kategorien perfekt erfüllt.
Der Einsatz ökologischer Dämmstoffe
In manchen Bereichen können Sie nicht mit Naturmaterialien dämmen.
Im Perimeterbereich bei der Außendämmung geht das zum Beispiel nicht. Er befindet sich unter dem Erdreichniveau und ein wenig darüber. Ein Naturfaserprodukt hat nicht genug Widerstandsfähigkeit und kann Feuchtigkeit und Druck nicht standhalten. Ferner sind auf Flachdächern keine ökologischen Dämmstoffe erlaubt.
Bei anderen Nutzungen dagegen können Sie ökologische Dämmstoffe als Matten, Einbalsstoff oder Stopfwolle verwenden. Jedoch sind flexible Schäume oder Platten nicht möglich.
Außendämmung einer Wand
Möchten Sie Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem dämmen eigenen sich spezielle Hanffasermatten oder Holzweichfasermatten. Auf dem Keymark muss der Dämmstoff mit WAP gekennzeichnet sein. Wird eine hinterlüftete Fassade gedämmt, sind Faserdämmstoffe ideal und für eine Kerndämmung Zellulose.
Innendämmung einer Wand
Ein paar ökologische Dämmstoffe dürfen auch im Innenraum ihren Einsatz finden.
Bedenken Sie jedoch, dass auch Schadstoffe im Innenraum freigesetzt werden. Zum Beispiel der Feinstaub, der beim Schneiden von Zellulose oder Naturfaser entsteht. Ebenso sind in diesen Materialien chemische Stoffe zu finden, damit sie frei von Schädlingen bleiben oder die Brandvorschriften erfüllen. Somit sollte beim Einbau auch gelüftet werden. Als positiv auf die Raumluft kann sich dagegen Schafwolle auswirken, denn sie absorbiert Schadstoffe und Gerüche.
Boden- und Deckendämmung
Dämmmaterial für Kellerdecken oder die oberste Geschossdecke gibt es viele, auch ökologische. Sofern auch noch ein Schallschutz vorhanden sein soll, bieten weiche und offenporige Dämmstoffe einen Vorteil. Schafwollmatten und Holzweichfasermatten wären hier perfekt.
Dachdämmung
Fasermatten aus ökologischen Stoffen sind ideal, um sie in die Fugen einzuarbeiten. Zugleich entsteht ein Schallschutz, besser als bei Polystyrol-Dämmplatten. Als Aufsparrendämmung eignen sich Holzfaserprodukte, die mit Zusatzstoffen behandelt wurden, damit sie auch Feuchtigkeit standhalten.
Veröffentlicht: 13. Mai 2022
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Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien
Die Produktpalette von ökologischen Dämmstoffen ist lang und enthält neben Schafwolle und Holzfaser auch Seegras. Nachfolgend listen wir die gebräuchlichsten, nachhaltigen Dämmstoffe auf.
Zellulose
Es ist resistent gegen Schimmel und Schädlinge und zudem als Rohstoff immer in Form von Altpapier verfügbar. Bereits vor 100 Jahren wurde in England ein Patent als Dämmstoff zugelassen. Die Herstellung bedarf nicht viel Energie. Damit daraus Matten werden, müssen Bindemittel wie Harze zugefügt werden. Es gilt als einer der günstigsten ökologischen Dämmstoffe.
Jedoch ist das Material anfällig für Fäule und die Verarbeitung verursacht Feinstaub. Zudem können die zugesetzten Stoffe für den Brandschutz bedenklich sein und kompostierbar ist das Material auch nicht.
Wärmeleitfähigkeit: WLS 038 bis 045
Kostenbeispiel Fassadensanierung leicht über GEG-Standard: 5 – 24 Euro je Quadratmeter.
Hanf
Eine mittlere Dämmwirkung wird mit dem flexiblen Material Hanf erzielt, welches auch für Zwischenräume perfekt ist. Es werden nur die Stängel bei der Herstellung verwendet. Sie enthalten viel Kieselsäure jedoch kein Eiweiß. Somit interessieren sich Insekten und Nager kaum für das Material und er ist feuchtigkeitsbeständig. Hanf ist eine schnell wachsende Pflanze und sehr genügsam, was die Ökobilanz gut macht.
Allerdings hat Hanf nur eine begrenzte mechanische Belastbarkeit. Zudem braucht es wegen brandschutztechnischen Anforderungen chemische Zusätze.
Wärmeleitfähigkeit: WLS 039 bis 047
Kostenbeispiel Fassadensanierung leicht über GEG-Standard: 9 – 32 Euro je Quadratmeter.
Schilfrohr
Feuchtigkeit stellt für Schilfmatten kein Problem dar. Somit eignen sie sich auch super als Trägermaterial für die Putzschicht. In Norddeutschland findet man Schilfrohr als Dachbedeckung (Reet) und sogar als Baustoff ist es schon seit langer Zeit bekannt. Ferner stellen Sie keine Belastung für das Ökosystem dar, weil das Schilf im Winter geerntet wird. Da das Material ganz ohne Zusatzstoffe auskommt, ist es umweltschonend und leicht recycelbar.
Jedoch kann das Material nicht im erdberührten Bereich eingesetzt werden, obgleich es unempfindlich gegen Feuchtigkeit wäre. Auch die Dämmleistung ist nahezu gering, weshalb Sie hier mit einer dicken Schicht planen müssten. Da die Ressourcen eher begrenzt sind, ist der Marktanteil auch relativ klein.
Wärmeleitfähigkeit: WLS 045 bis 090
Kostenbeispiel Fassadensanierung leicht über EnEV-Standard: 10 – 37 Euro je Quadratmeter.
Seegras
Da Seegras aus silikathaltigen Fasern besteht, ist es resistent gegen Schädlinge und Schimmel. Es wächst im Salzwasser in 3 und 40 Metern Tiefe. Ferner besteht es aus abgestorbenen Pflanzenresten. Diese werden im Mittelmeer durch die natürlichen Wellenbewegungen zu Bällen geformt, welche dann an den Strand geschwemmt werden. An der Ostseeküste findet man sie als Büschel. Würde man Seegras nicht als Dämmstoff verwenden, wäre es ein Abfallprodukt. Auch wenn es wenig Energieaufwand für die Herstellung braucht, so macht der lange Transportweg die Ökobilanz wieder kaputt.
Wärmeleitfähigkeit: WLS 043 bis 049
Kostenbeispiel bei Fassadensanierung leicht über EnEV-Standard: 22 – 40 Euro je Quadratmeter.
Veröffentlicht: 12. Mai 2022
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