Die Realität sieht oft anders aus, als die ansprechenden Profilbilder und schön geschriebenen Chats beim Online-Dating zeigen. Viele wissen nicht, dass hinter den scheinbar echten Profilen Mitarbeiter sitzen, die bezahlt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie solche Fake-Profile erkennen.
Chatten gegen Geld
Oft sitzt hinter dem Profil ein Portalmitarbeiter, der bezahlt wird.
Die Online-Dating-Portale werben mit realen Kontakten. Meist sitzt aber hinter dem Profil ein Moderator oder auch Controller, der bezahlt wird. Sie unterhalten sich also nicht mit einem Menschen der auch einen Partner sucht, sondern mit einem Mitarbeiter des Anbieters, der nicht die Absicht hat, Sie zu treffen.
Viele Online-Dating-Portale nutzen diese Fake-Profile. Dies kam bei einer Untersuchung des Verbraucherschutzes heraus. Bei einer Recherche konnten Marktwächter-Experten diese Internet-Welt näher betrachten und sich auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen näher ansehen. Bei 187 Anbietern gab es Hinweise darauf, dass diese mit Fake-Profilen arbeiten.
Ferner ist es auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich, ob es sich um ein Fake-Profil handelt. Leider kennzeichnen die Anbieter eben nicht, ob hierfür bezahlte Mitarbeiter eingesetzt werden. Gibt es jedoch Hinweise, sind diese so versteckt, dass Sie nur ganz schwer auffindbar sind.
Veröffentlicht: 8. September 2020
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Typische Formulierungen
Verwendet ein Portal Fake-Profile? Ein Blick in die AGB oder Nutzungsbedingungen kann manchmal helfen.
Oft finden Sie dort Begriffe wie „Profile“, „Animateure“, „CUser“, „Controller“, „moderierte Dienste“ oder „Moderator“.
Folgende Formulierungen können auf Fake-Profile hinweisen:
- „Das Profil eines Mannes kann von einer Moderatorin oder das Profil einer Frau von einem Moderator betrieben sein.“
- „Sie können davon ausgehen, dass alle Profile von Frauen fiktiv sind (…).“
- „Sie sind damit einverstanden, dass alle Profile Ihrer Unterhaltung dienen und unser Service damit gefördert wird.“
- „Obgleich Profile mit Kontaktdaten versehen sind, können Sie nicht davon ausgehen, dass es sich um eine reale Person handelt.“
- „Das Portal … bietet einen moderierten Dienst. Für diesen Zweck werden die Profile von fiktiven Personen von Moderatoren angelegt, die für den Betreiber des Portals arbeiten. Diese geben sich auch als diese fiktive Person aus.“
- „Mit der Moderation steigert der Portalbetreiber seine Umsätze. Für diesen Zweck legen bezahlte Moderatoren fiktive Profile an und geben sich auch als diese aus.“
Auch diese AGB-Formulierungen können auf vorhandene Fake-Profile hinweisen
- „Jede Äußerung und alle angegebenen Daten der fiktiven Profile haben Moderatoren erfunden.“
- „Mit den CUsern ist das Ausleben der erotischen, virtuellen Fantasien möglich und es gibt keine echten Treffen.“
- „Unser Unternehmen weist Sie darauf hin, dass im Chat Controller sitzen, die von dem Unternehmen beschäftigt werden und diese moderieren mehrere Identitäten im Chat.“
- „Der Portalbetreiber weist Sie darauf hin, dass der Chat von bezahlten Operatoren geleitet wird.“
- „Damit die Funktionen laufen, sind, wie in den meisten Flirtportalen und Kontaktportalen im Internet Animateure tätig. Diese werden vom System nicht speziell gekennzeichnet, damit die Plattform für User attraktiv bleibt.“
Veröffentlicht: 12. August 2019
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Fake-Profile erkennen
Sie finden nicht nur in der AGB und in den Nutzungsbedingungen wichtige Hinweise.
Ferner verraten sich die Profile oftmals selbst. Achten Sie auf Folgendes:
- Sehen die Fotos professionell aus? Achtung! Dies sind meist Internetbilder und keine privaten Schnappschüsse.
- Wie wirkt das Profil? Gibt es zu wenig Informationen oder klingt es fast schon nach Traumpartner?
- Sind die genannten Interessen sehr allgemein gehalten oder wirken sie leidenschaftslos?
- Können Sie Ihren Chatpartner nur über SMS oder kostenpflichtige Nummern erreichen?
In all diesen Fällen sollten Sie sich ernsthaft Gedanken machen.
Der Chatablauf
In der Regel läuft der Chat nach einem bestimmten Muster ab.
Oftmals ist die Person des Fake-Profils komischerweise immer online, wenn Sie es auch sind. Das macht stutzig. Ferner wird das Fake-Profil von mehreren Moderatoren betrieben, somit widersprechen sich die Gespräche oftmals. Vielleicht fällt Ihnen auch auf, dass die Person plötzlich eine ganze andere Ausdrucksweise nutzt.
Zudem ist es in vielen dieser Chats so, dass Sie für Nachrichten Guthaben bezahlen. Sie laden gegen Echtgeld Ihren Account auf und können damit eine gewisse Anzahl an Nachrichten schreiben. Sofern Ihr Guthaben verbraucht ist, müssen Sie wieder aufladen. Da Sie der Meinung sind, es handelt sich um eine echte Person, geben Sie viel Geld aus. So finanzieren sich die Portale zum Großteil. Andere verlangen eine Mitgliedschaftsgebühr, welche relativ hoch ist und Sie an Verträge von mehreren Monaten bis hin zu einem Jahr bindet.
Sollten Sie dennoch auf ein Fake-Profil hereinfallen, wachen Sie auf, wenn Sie merken, dass die Person immer wieder Ausreden findet, weshalb es zu keinem Treffen kommen kann.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Online-Dating: Auf diesen Portalen flirten Fake-Profile – schützen Sie sich vor Betrug
1. Kann man so einen Betrug zur Anzeige bringen?
Sie werden hier schlechten Karten haben. Das Problem liegt darin, dass irgendwo auf der Seite vermutlich erwähnt wird, dass es sich um Fake-Profile handelt. Diese Hinweise sind jedoch so gut versteckt, dass man diese nicht gleich sieht.
2. Warum dürfen solche Portale existieren?
Es ist für sie gemein. Jedoch machen die Portale nichts Falsches. Sofern der Portalbetreibe einen Hinweis darauf gibt. Dieser muss vorhanden sein, jedoch nicht gleich ersichtlich.
3. Wie komme ich aus diesem Vertrag?
Denken Sie auf jeden Fall daran, die Kündigungsfrist einzuhalten. Ob Sie vorab aus dem Vertrag kommen, sollten Sie von einem Anwalt klären lassen.
4. Was passiert mit meinen persönlichen Dante, die ich im Chat herausgegeben habe?
Sofern Sie diese dem Fake-Chatpartner mitgeteilt haben, passiert vermutlich nichts, zumal Sie bei der Anmeldung bereits Daten von Ihnen angeben mussten.
5. Gibt es auch seriöse Portale?
Diese gibt es durchaus. Doch wie Sie diese erkennen, ist ein anderer Ratgeber.
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Veröffentlicht: 27. März 2017
Eine aktuelle Meldung der Polizei berichtet davon, dass Sexualstraftäter das soziale Netzwerk WhatsApp nutzen, um mit ihren Opfern in Kontakt zu kommen. Durch umfangreiche Ermittlungen konnten die Beamten einen Tatverdächtigen schnappen. Wir sagen Ihnen, wie
Fazit
Im Internet tummeln sich leider viele unseriöse Dating-Plattformen und diese leben von ihren Einnahmen sehr gut, weil das Geschäft mit der Einsamkeit boomt. Passen Sie gut auf und prüfen Sie genau, bevor Sie teure Verträge abschließen oder am Ende die große Enttäuschung erleben, weil Ihr Traumpartner nur ein Fake ist.