Das Angebot der professionellen Zahnreinigung dient dem Vermeiden von Karies und Parodontitis. Dem Patienten entstehen hier Kosten, die jedoch von vielen Krankenkassen bezuschusst werden.
Was ist eine PZR?
Bei der professionellen Zahnreinigung handelt es sich um eine intensive Reinigung der Zähne mit speziellen Instrumenten.
Sie hat das Ziel, Beläge zu entfernen, die nicht nur unschön sind, sondern auch krank machen können, da sie das Risiko für Parodontitis und Karies steigern.
Mittels Schallinstrumenten, Handinstrumenten und Pulver-Wasser-Spray wird den Belägen zu Leibe gerückt. Das nicht nur auf den Zähnen, sondern auch in den Zwischenräumen und am Zahnfleischrand. Die anschließende Politur erschwert neuen Bakterien das Anhaften an den Zähnen. Am Ende erfolgt eine Fluoridierung mit einem speziellen Lack oder Geld, der die Zähne wiederum vor Karies schützt. Nebenbei erhalten Sie natürlich noch viele Tipps zur richtigen Mundhygiene. In der Regel wird die PZR von speziell geschulten Mitarbeiterinnen der Praxis gemacht. Ganz zum Schluss schaut sich der Zahnarzt jedoch noch das Ergebnis an.
Veröffentlicht: 26. April 2021
Viele Zahnärzte beginnen dann nicht mit einer Parodontitis-Behandlung, wenn nicht zuvor eine professionelle Zahnreinigung stattgefunden hat. Eigentlich handelt es sich bei einer professionellen Zahnreinigung nicht um eine verpflichtende Vorbehandlung bei Parodontitis. Aber viele Zahnärzte legen
Der Preis für die PZR
Generell ist die PZR keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
Da die PZR in der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte aufgeführt ist, muss der Zahnarzt hierfür die Ziffer 1040 abrechnen.
Je nach Zeitaufwand oder Schwierigkeit kann er jedoch noch weitere Kosten berechnen. Wichtig bei seiner Abrechnung sind der Zustand der Zähne, die Anzahl der Zähne und natürlich die Ursache für die Beläge.
Selbstverständlich darf er auch die Materialien und eingesetzten Methoden sowie die Mitarbeiterqualifikation in seiner Rechnung berücksichtigen. Somit können Sie von folgendem Beispiel ausgehen: Ein durchschnittlicher Aufwand wird nach dem Gebührenfaktor 2,3 berechnet. Das bedeutet, Sie bezahlen pro Zahn 3,62 Euro. Somit wird sich Ihre Rechnung auf 80 bis 120 Euro belaufen. Jedoch hängen die Preise auch noch von der Region und der Praxis ab. Zu niedrige Preise sind ebenso unseriös, wie Pauschalangebote, Rabatte oder Sonderangebote.
Zahlt die gesetzliche Krankenkasse dazu?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bei einem Erwachsenen pro Jahr lediglich eine Zahnsteinentfernung.
Manche gesetzliche Krankenkassen übernehmen jedoch die PZR ganz oder zum Teil als freiwillige Leistung. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung gibt es seit 2015 eine Liste mit den Namen der gesetzlichen Krankenkassen, die sich an den Kosten beteiligen. 2018 wurde bei den Kassen angefragt, wobei nur 49 von 110 antworteten. Ganze 47 gaben aber immerhin an, einen Zuschuss zur PZR zu übernehmen. Somit sollten Sie vorab bei Ihrer Krankenkasse fragen, ob die Kosten komplett oder zum Teil übernommen werden. Diese Anfrage gilt auch für private Zahnzusatzversicherungen.
Der Nutzen
Die Bundeszahnärztekammer spricht sich positiv zur PZR aus.
Meist ist die häusliche Mundhygiene eher ungenügend und nicht ausreichend, um Karies und Parodontitis zu verhindern. Zumal die hartnäckigen Ablagerungen nur bei der PZR richtig entfernt werden. Das Gleiche gilt für Bakterien in den Zahnzwischenräumen. Laut IGeL-Monitor wurde die PZR als „unklar“ bewertet. Warum? Selbst nach eingehenden Literaturrecherchen fanden die Wissenschaftler keinen eindeutigen Nutzen.
Jedoch gehen die Bewertungen des IGeL-Monitors von gesunden Menschen aus. Personen mit einem erhöhten Parodontitis-Risiko werden nicht berücksichtigt. Sogar das Forscher Netzwerk der Cochranke Collaboration musste 2013 bemängeln, dass es zu wenige gute Forschungsergebnisse zur PZR gäbe. Wohingegen die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung 2013 eine „grundlegende Empfehlung zur Kariesprophylaxe im bleibenden Gebiss“ veröffentlichte. Man sagt, wenn die PZR als Gesamtkonzept mit unterschiedlichen Maßnahmen verstanden wird, so ist es durchaus möglich Karies zu verringern und die Parodontalerkrankungen vorzubeugen. Lediglich die reine Beseitigung von Zahnbelag ist nicht ausreichend. Langfristig gesehen müssen Patienten auch zur Mundhygiene motiviert werden.
Tipps
Laut einer Umfrage in den Jahren 2011 und 2015 von Stiftung Warentest agiert nicht jede Praxis bei der PZR gleich.
Aus diesem Grund sollten Sie als Patient aufpassen, dass auch alle wichtigen Schritte eingehalten werden:
- Beschau der Zähne und des Zahnfleisches
- Entfernung von harten und weichen Belägen
- Polieren der Zähne und Auftragen des Fluorids
- Anleitung zur Mundhygiene zu Hause
Sie können mit Färbetabletten super erkennen, wie viel Zahnbelag Sie vor und nach der Behandlung auf den Zähnen haben oder hatten.
Sollten Sie sich bezüglich der Kosten unsicher sein, so holen Sie einen Kostenvoranschlag ein. Sie dürfen selbstverständlich auch der Qualifikation der Fachkraft fragen. Im Mindestfall muss es eine zahnmedizinische Prophylaxeassistentin sein. Im Idealfall hat sie die Qualifizierung zur Dentalhygienikerin.
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Achten Sie bitte darauf, dass im Moment wegen der Corona-Pandemie zum Teil nur telefonische Begutachtungen erfolgen. Die Begutachtung beinhaltet diese sechs Lebensbereiche. Diese werden geprüft, damit der Pflegegrad ermittelt werden kann.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Professionelle Zahnreinigung (PZR) – Infos
1. Muss die Zahnreinigung wirklich sein?
Sie entscheiden selbst, ob Sie einen Nutzen darin sehen oder nicht. Jedoch ist es ratsam, weil hier harter und weicher Zahnbelag, aber auch Bakterien entfernt werden.
2. Was, wenn mir die Kosten zu hoch sind?
Ihre Zahngesundheit sollte es Ihnen wert sein. Im Zweifel fragen Sie doch bei Ihrer Krankenkasse, ob diese die Kosten übernimmt oder zumindest einen Teil erstattet.
3. Erfolgt die Zahnreinigung nach einem speziellen Schema?
Das tut sie durchaus. Wie oben im Text erwähnt, gibt es bestimmte Schritte, die einzuhalten sind.
4. Reicht die PZR auch alle paar Jahre?
Es mag zwar nicht so richtig Sinn machen, doch selbst wenn Sie die Zahnreinigung nur alle paar Jahre durchführen lassen, ist es besser, als ganz darauf zu verzichten.
5. Was, wenn das Einfärben der Zähne nach der PZR ein schlechtes Ergebnis zeigt?
In diesem Fall gehen Sie nochmals zum Zahnarzt und sprechen Sie ihn darauf an. Er hat ebenfalls die Möglichkeit, die Zähne einzufärben, um sich davon ein Bild zu machen. Auf jeden Fall sollte er dazu bereit sind, auf seine Kosten die Reinigung nochmals gründlich durchzuführen.
Fazit
Die gründliche Zahnreinigung ist eine private Leistung, bei der sich die Geister scheiden. Manche Menschen nehmen das Angebot jedes Jahr in Anspruch, andere sparen sich das Geld lieber. Sie müssen hier selbst entscheiden, ob es Ihnen wichtig ist. Fragen Sie doch auch Ihre Krankenkasse, ob diese nicht zumindest einen Teil der Kosten übernimmt.