Eine Erhöhung des Blutdrucks und somit zu Bluthochdruck kann ein zu hoher Salzkonsum sein, so dass es sich um einen hohen Risikofaktor in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen handelt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Europa und aus dem Grund haben viele Länder eine Initiative gestartet. Das Ziel ist den Salzkonsum in der Bevölkerung zu verringern.
Ein weltweites Problem stellt sich mit der Salzaufnahme dar, denn die Menschen nehmen viel zu viel Salz zu sich. Allerdings ist eine Verringerung der Salzaufnahme möglich, aber es handelt sich um einen erschwinglichen Eingriff im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wenn es um die Kosten geht. Die Weltgesundheitsorganisation hat im Rahmen des Aktionsplans zur Umsetzung der Europäischen Strategie zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten das Ziel gefasst, die Zufuhr von Salzen zu reduzieren.
Die Aktivitäten auf internationaler Ebene
Auf internationaler Ebene haben sich in den letzten Jahren viele Initiativen und Strategien entwickelt, damit der Salzkonsum verringert werden kann.
EU-Ebene „Common-Framework on Salt Reduction
Das spezielle Gremium hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass alle Mitgliedsländer den Salzkonsum reduzieren. Dabei fördert das Gremium nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch den Austausch von Gesundheitsanalysen und Verfahren, aber auch die Entwicklung.
Europäische Ebene „Aktivitäten der WHO-Europa“
Das European Salt Action Netzwerk (ESAN) sorgt für eine Förderung in Bezug auf die Reduzierung der Salzaufnahme in Europa und fördert gleichzeitig einen Wissens- und Datenaustausch zwischen den Ländern. Das WHO-Regionalbüro hat im Juli 2020 ein neues Paket veröffentlicht und das dient der Unterstützung der europäischen Länder in Bezug auf die Verringerung des Salzkonsums. Die durchschnittliche Salzaufnahme liegt in der Region zwischen 9 und 19 Gramm pro Tag und das ist viel zu hoch, so dass ein gesundheitliches Risiko vorhanden ist. In dem Paket befinden sich Leitlinien zur Entwicklung und Umsetzung von verschiedenen Programmen, die der Salzreduktion dienen. Bei der konkreten Umsetzung der Prozesse sollen die nationalen Behörden unterstützen, so dass die Salzreduktion bis 2025 um 30% möglich ist.
Globale Ebene „World Action on Salt and Health (WASH)
Die Initiative verfügt über mehr als 100 Experten aus allen Ländern und diese sorgen dafür, dass die Reduktion der Salzzufuhr umgesetzt wird. Die entsprechenden Programme werden mit Hilfe von ausführlichen Beratungen und die Bereitstellung von Ressourcen gefördert.
Veröffentlicht: 29. Januar 2020
Auf immer mehr Verpackungen von Lebensmitteln ist kindgerechte Werbung zu finden. Im Vordergrund steht nicht das Produkt. Vielmehr sollen die jüngsten Konsumenten zu einem Kauf bewegt werden. Doch die Produkte mit lustigen Figuren oder in
Salzreduktion auf nationaler Ebene
Allein im Jahr 2014 führten mehr als 75 Länder eine weltweite Strategie zur Reduzierung der Salzaufnahme durch.
Im Jahr 2010 waren es nur 50% davon, aber das Denken hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In der Regel bestehen die Initiativen aus Informationskampagnen, Kooperationen mit der Industrie und die Festlegung von Zielwerten in Bezug auf den Natriumgehalt in Lebensmitteln. Dazu kommen in der Regel Labelling Maßnahmen.
Bei ihren Anstrengungen konzentrieren sich die meisten Länder in erster Linie auf Brot, aber auch Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukte, Soßen und Fertiggerichte sind in den Bemühungen bedacht. Die meisten Länder setzen bei der Umsetzung auf die freiwillige Mithilfe der Hersteller, so dass allein in Europa mehr als 13 Länder freiwillige Vereinbarungen getroffen haben, aber auch gesetzliche Maßnahmen umsetzen, so dass der Salzgehalt in den Lebensmittel gesenkt wird.
Deutschland
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat im Jahr 2016 eine wissenschaftliche Stellungnahme „Speisesalzzufuhr in Deutschland, gesundheitliche Folgen und resultierende Handlungsempfehlung“ rausgebracht.
In der Stellungnahme empfehlen die Experten, dass Deutschland sich an den nationalen und internationalen Initiativen rund um die Reduzierung des Salzkonsum beteiligen muss.
Die „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie“ für Zucker, Fette und Salze in Fertigprodukten wurde vom Bundeskabinett im Jahr 2018 verabschiedet. Dafür wurde eine Strategie vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erarbeitet, bei dem weitere Verbände mitwirkten. Die Verbände bewegen sich im Bereich Ernährung, Gesundheit, Wissenschaft, Lebensmittelwirtschaft und Verbraucherschutz. Das Ziel der Strategien ist, dass die Bevölkerung eine ausgewogene Ernährung aufnimmt und somit eine Reduktion der Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich ist.
Das Max-Rubner-Institut hat verschiedene Forschungsprojekte ins Leben gerufen und alle Projekte haben das Ziel, dass es zu einer Reduzierung der Salzaufnahme in der Bevölkerung kommt. Dafür sollten die Fette, Salze und Zucker in Lebensmittelgruppen analysiert und verringert werden. Dabei setzen die Initiativen im Moment auf freiwillige Selbstverpflichtungen, so dass das Ziel im Jahr 2025 erreicht werden kann.
Es wurde sogar eine Begrenzung von 1,25 Gramm pro 100 Gramm Pizza festgelegt, damit der Salzgehalt bei Tiefkühlpizzen minimiert wird und auch in Sachen Brot ist eine Salzspitze beschlossen. Ende 2019 kam es zu einer Untersuchung und dabei wurde festgestellt, dass bislang die geforderten Salzspitzen im Bereich der Tiefkühlpizzen nicht eingehalten wurden.
In vielen anderen Ländern gibt es schon seit Jahren Initiativen in Bezug auf den Salzreduzierung der Bevölkerung und diese haben sogar schon erste Erfolge erzielt.
Veröffentlicht: 16. Dezember 2020
Die Welt ist globalisiert, theoretisch und praktisch kann jeder Artikel überall produziert werden. Dennoch werden viele Produkte mit einer bestimmten Region und / oder einer bestimmten Herstellungsmethode verbunden. Zumindest in der EU sorgen diverse Schutzmechanismen
In dieser Initiative ging es nicht nur um Massenmedienkampagnen, sondern auch um eine Änderung der Gesetzgebung im Bereich der Salzgehaltkennzeichnung in den verschiedenen Produktkategorien.
„Hoher Salzgehalt“ ist eine Labelverwendung, die immer bei Broten vorkommen, die einen Salzanteil von über 1,3% haben. Durch diese Einführung kommt der Salzgehalt in den Broten um bis zu 20% gesenkt werden. Zudem müssen auf den verarbeiteten Lebensmittel wie
die Salzgehalte nachzulesen sein. Die Bezeichnung „salzarm“ können die Hersteller verwenden, wenn der Salzgehalt unter einem festgelegten Grenzwert liegt. Außerdem wurde im Jahr 2000 das „Herz-Symbol“ eingeführt und dieses Symbol kennzeichnet heute Produkte mit einem günstigen Fett-, Zucker- und Salzgehalt. In den Richtlinien des nationalen Ernährungsrates wird das Kennzeichnen mit dem Herz-Label empfohlen und mittlerweile kennen mehr als 84% der Finnen das Symbol. Die Sterblichkeit in Bezug auf Herzkrankheiten sank zwischen 1972 und 2014 um 84% und es konnte festgestellt werden, dass 1/3 davon auf die Änderung im Lebensstil zurückzuführen ist. 2007 kam es zu einer FINRISK-Studie und sie ermittelte, dass die Salzaufnahme bei Frauen bei 7 Gramm und bei den Männern bei 8,3 Gramm am Tag lag. Demzufolge konnte der Salzkonsum in den letzten 30 Jahren um etwa 36% gesenkt werden.
Die neue Richtlinie zu mehr Bewegung und einer gesundheitsfördernden Ernährung der Finnen wurde im Jahr 2008 verabschiedet. Die Gesundheit der Bevölkerung soll verbessert werden und somit auch die Prävention in Bezug auf Krankheiten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Kampagnen von verschiedenen Behörden und da kommt auch das Thema Salzreduktion wieder auf den Tisch. In Finnland sind grundlegende Informationen rund um die gesundheitsfördernde Ernährung ein verpflichtender Bestandteil des Schulunterrichts.