In Deutschland ist das Leitungswasser flächendeckend von einer ausgezeichneten Qualität und lässt sich bedenkenlos trinken. Die Schadstoff-Spuren liegen weit unter den erlaubten Grenzwerten und es ist bekannt, dass Mineralwasser aus Flaschen keine bessere Alternative darstellen.
Pestizide im Trinkwasser
Die Vorgaben der Trinkwasserverordnung sind bei dem Trinkwasser aus den öffentlichen Leistungen einzuhalten.
Nach der Verordnung haben Pflanzenschutzmittel (Pestizide) im Trinkwasser nichts verloren und dafür sorgen die strengen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Die gemessenen Werte sind in den meisten Fällen kaum messbar und demnach lassen sich die Wirkstoffe kaum nachweisen. Die Bevölkerung wird auf jeden Fall unterrichtet, wenn es zu einer Grenzwertüberschreitung kommt. Die Wasserversorger schließen mit den Landwirten spezielle Verträge, aber nur mit den Landwirten, die in der Nähe von Wasserwerken arbeiten. Sie verpflichten die Landwirte mit dem Pflanzenschutzmittel sehr sorgsam umzugehen und dadurch werden gleichzeitig die Brunnen geschützt.Der Verbraucher selber hat die Möglichkeit sich zu schützen, indem er die Pestizide für den Garten nur in Ausnahmefällen verwendet. Die Verwendung der Pestizide auf asphaltierten oder gepflasterten Wegen ist sogar komplett verboten, denn die unerwünschten Stoffe gelangen durch die Abflüsse schnell ins Grundwasser.
Interessant:
Die abgefüllten Wasser in den Regalen der Supermärkte ist nicht immer frei von Pestiziden, denn eine Untersuchung des Magazins Stiftung Warentest hat sich 2017 damit beschäftigt und dieses erschreckende Ergebnis herausgefunden.
Medikamentenreste im Trinkwasser
Medikamentenreste gelangen auf verschiedene Weise in das Ab- und Flusswasser, denn nicht nur durch eine unsachgemäße Entsorgung kommt es zur Verunreinigung, sondern auch durch den menschlichen Urin.
Einige Medikamente sind lange im Körper vorhanden und werden mit dem Urin ausgeschieden. Dadurch gelangen kleine Mengen an Medikamenten ins Wasser. Bei alten Medikamenten, die nicht mehr gebraucht werden, bietet sich die Restmülltonne oder eine Apotheke zur Entsorgung an. In der Regel lassen sich alle Medikamentenrückstände durch die Wasserwerke entfernen, aber eine 100%ige Garantie gibt es nicht. Auch bei schlechter abbaubaren Wirkstoffen sind die Grenzwerte eingehalten und meist sogar weit unterschritten. Die Massentierhaltung sorgt aber dafür, dass große Mengen von Medikamenten in die Umwelt gelangen und demnach ist das Umsteigen auf Biofleisch oder das Essen von weniger Fleisch sehr gut für den Trinkwasserschutz.
Eigene Untersuchungen machen keinen Sinn
Wir empfehlen Ihnen, dass Sie auf eine eigene Untersuchung des Trinkwassers verzichten und nicht nach Pestiziden oder Medikamentenresten suchen.
Das Wasser wird gerade bei so großen Wassermengen regelmäßig untersucht und außerdem ist eine Wasseruntersuchung sehr kostenintensiv. Die Stiftung Warentest konnte feststellen, dass einige Mineralwässer auch geringe Spuren von Pestiziden enthalten, aber die Spuren liegen weit unter dem Grenzwert. Bei einem begründeten Verdacht auf eine Brunnenverunreinigung kann eine Untersuchung durchaus sinnvoll sein. Vor einer teuren Untersuchung lassen Sie sich auf jeden Fall beraten.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Pestizide und Medikamente im Leitungswasser
1. Sind im Leitungswasser Hormone enthalten?
Das Leitungswasser wird regelmäßigen Untersuchungen vollzogen, damit die Grenzwerte immer kontrolliert werden. Natürlich können Hormone im Trinkwasser vorhanden sein, aber die Werte sind unbedenklich, ansonsten würden Sie informiert.
2. Was ist gesünder – Mineralwasser oder Leitungswasser?
Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass Mineralwasser nicht gesünder ist als Trinkwasser. Deutschland hat mit eine der besten Wasserqualitäten und demnach lässt sich das Trinkwasser gut und bedenkenlos trinken. Im Leitungswasser sind häufig deutlich mehr Mineralstoffe und weniger ungesunde Inhaltsstoffe, wie im Mineralwasser.
3. Welche Giftstoffe sind im Trinkwasser enthalten?
Im Trinkwasser befinden sich eine Menge Giftstoffe, die aber nur in geringsten Mengen enthalten sind. Dazu gehören Chlor, Mangan, Blei und Ammonium. Die Werte sind alle unbedenklich und stellen keine gesundheitlichen Einschränkungen dar.
4. Ist abgekochtes Trinkwasser gesünder als reines Leitungswasser?
Viele Menschen sind der Meinung, dass durch das Abkochen von Wasser Bakterien und Keime vernichtet werden. Das ist teilweise richtig, aber das Wasser wird durch das Kochen nicht vollständig steril und keimfrei.
5. Wie sinnvoll ist ein Wasserfilter?
Heute gibt es viele Möglichkeiten das Trinkwasser noch trinkbarer zu machen und eine Möglichkeit ist ein Wasserfilter. Der Wasserfilter mit Aktivkohle ist einer der besten Filter auf dem Markt. Der Aktivkohlefilter filtert zusätzlich Medikamente und andere schädliche Stoffe aus dem Leitungswasser.
Fazit
In Deutschland gibt es nachweislich eine sehr gute Wasserqualität, denn das Leitungswasser durchläuft eine Mehrzahl von Filteranlagen, bevor es aus dem Hahn kommt. Regelmäßig finden Untersuchungen des Trinkwassers statt, sodass eine Überschreitung der Grenzwerte sofort erkannt wird. Die Werte der Schadstoffe liegen in der Regel weit unter der Grenze, sodass das Leitungswasser ohne Sorge als Trinkwasser dienen kann. Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass sogar Mineralwasser deutlich mehr nachgewiesene Schadstoffe hat.