Singlebörsen im Internet erfreuen sich großer Beliebtheit und heute ist es ganz normal, sich den Partner auch dort zu suchen. Es mag zwar praktisch und bequem klingen, doch gibt es auch Stolpersteine. Am Ende lauert die hohe Rechnung. Gleich erfahren Sie 12 Tipps, wie Ihnen das nicht passiert.
Praktisch aber mit Tücken
Einen Partner über das Internet finden ist mittlerweile so normal, wie wenn dies auf einer Party oder dem Arbeitsplatz passiert.
Immer mehr Männer und Frauen versuchen Ihren Traumpartner über Kontaktbörsen im Internet zu finden. Das mag sehr praktisch und einfach klingen, doch auch hier lauern Fallen. Meist bekommen die Nutzer irgendwann eine hohe Rechnung gestellt. Folgende 12 Tipps sollen Ihnen helfen.
Veröffentlicht: 29. September 2017
Im Internet wird nicht nur mit Geld betrogen. Auch mit den Gefühlen der Menschen wird gespielt. Deshalb ist auch Vorsicht bei Partner- und Singlebörsen geboten. Halten Sie die Augen offen und seien Sie nicht zu
1. Was wünschen Sie sich?
Die Auswahl beginnt bei der Singlebörse, geht über die Partnervermittlung und endet bei dem Erotikportal.
Wie Sie sehen, ist die Auswahl sogar relativ groß. Aus diesem Grund überdenken Sie genau, was Sie sich wünschen. Möchten Sie einen richtigen Partner finden, nur ein wenig Spaß oder ein erotisches Abenteuer?
2. Holen Sie Infos zum Vertragspartner
Schauen Sie sich das Impressum des Anbieters genau an, damit Sie wissen, wer er ist und wo er seinen Sitz hat.
Achtung: Hat der Anbieter seinen Sitz im Ausland, so kann es schwierig werden, das Geld wieder zurückzubekommen. Gerade bei Unternehmen, die sich nicht in der EU befinden, wie zum Beispiel der Türkei oder der Schweiz, sollten Sie gut überlegen, ob Sie hier einen Vertrag abschließen möchten.
3. Checken Sie die Leistungen
Erkundigen Sie sich, welche Leistungen der Anbieter auch bietet.
Entscheiden Sie sich für die klassische Partnervermittlung, verspricht Ihnen der Anbieter vielleicht, dass Sie zu der beworbenen Person auch Kontakt aufnehmen können. Bekommen Sie dann aber lediglich Kontaktvorschläge oder werden Ihnen nur Kontakte für Freizeitgesellschaften angeboten, sollten Sie das vorab wissen.
Anders sieht es aus bei der Online-Partnervermittlung. Bekommen Sie auch Partnervorschläge gestellt oder müssen Sie selbst danach suchen? Die AGB des Online-Anbieters muss darüber informieren. Auch können Sie darin erfahren, ob der Anbieter auch mit Controllern oder Moderatoren agiert. Für Sie bedeutet diese Tatsache, dass Sie nicht mit einem echten Partnersuchenden schreiben, sondern mit irgendeiner Person, die für den Anbieter arbeitet und somit die zahlenden Accountkunden nur bei Laune halten sollen.
4. Kostenlose Mitgliedschaften und Testangebote
Manche Partnervermittlungsportale bieten Ihre Leistungen für bestimmte Personengruppen grundsätzlich kostenfrei an.
Es gibt aber Partnervermittlungen, die sowohl eine kostenfreie als auch eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bieten. Sie können sich für die kostenfreie Mitgliedschaft zwar registrieren, mit anderen Partnersuchenden aber nicht in Kontakt treten. Hierfür müssen Sie dann die kostenpflichtige Variante wählen. Am Ende profitiert der Betreiber der Seite aber so oder so, denn für jede Registrierung müssen Sie Ihre persönlichen Daten preisgeben.
Achtung gilt auch bei Testangeboten. So wird geworben, dass Sie nur 1 Euro für 14 Tage bezahlen – die Verträge verlängern sich nach der Testzeit aber meist stillschweigend und binden Sie dann in eine langfristige und teure Mitgliedschaft. In Anbetracht dessen, dass der Anbieter Ihre persönlichen Daten schon bei der Registrierung bekommen hat, kann er dann auch einfach jeden Folgebeitrag von Ihrem Konto abbuchen.
5. Die Laufzeit
Die Online-Partnervermittlungen warten mit unterschiedlich langen Laufzeiten auf.
Je länger die Laufzeit gewählt wird, umso günstiger wird der Beitrag. Doch sollten Sie bedenken, dass Sie dann an den Vertrag gebunden sind, auch wenn Ihnen das Angebot auf dem Portal nicht gefällt. Bei Single-Portalen sind Sie dann bis zum Ende der Laufzeit daran gebunden und bei einer Partnervermittlung werden Sie schon einen Anwalt brauchen, um eventuell vorzeitig aus dem Vertrag zu kommen. Deshalb: Entscheiden Sie sich für kurze Laufzeiten. Während dieser Zeit können Sie sehen, ob Ihnen das Portal das bietet, was Sie wünschen und am Ende sparen Sie sich auch noch Geld.
6. Rechtzeitige Kündigung
In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen müsste auch erwähnt werden, ob sich der Vertrag nach Ablauf automatisch verlängert.
Wenn das der Fall ist, denken Sie daran, die Kündigungsfrist nicht zu verschlafen und schicken Sie die Kündigung auf jeden Fall als Einwurf-Einschreiben. Der Eingang der Kündigung beim Anbieter muss bis zum Kündigungstermin erfolgen. Aus diesem Grund ist es ratsam, relativ bald nach Vertragsabschluss auch schon die Kündigung zu schicken, damit Sie Ihre Frist nicht übersehen.
7. Bezahlen Sie nicht komplett
Manche Anbieter möchten, dass Sie gleich für die ganze Laufzeit den Beitrag bezahlen oder eine hohe Anzahlung leisten.
Falls Sie die Rechnung mit Kreditkarte oder Überweisung begleichen, haben Sie keine Möglichkeit, das Geld zurückzubuchen. Jedoch können Sie bei einer Lastschrift Ihr Geld bis zu acht Wochen nach Zahlung zurückbuchen. Besser ist es, monatlich zu bezahlen. Zwar mag diese Variante etwas teurer sein, Sie müssen Ihrem Geld im Zweifel aber nicht hinterherlaufen. Auch bei der klassischen Partnervermittlung sollten Sie den Betrag nicht in einer Summe begleichen.
8. Widerrufsfrist
Sollte Ihnen schon nach kurzer Zeit auffallen, dass das Portal nicht dem entspricht, was Sie erwarten, haben Sie die Möglichkeit, den Vertrag innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen, sofern er in Ihrer Wohnung oder online abgeschlossen wurde.
Tätigen Sie den Widerruf immer als Einwurf-Einschreiben.
Sofern die Partnervermittlung für Ihren Widerruf einen Wertersatz fordert, so lassen Sie sich von einem Anwalt beraten und bezahlen Sie den Betrag auf keinen Fall.
9. Kündigungsfristen
Erotikportale und Singlebörsen können Sie generell rechtzeitig zum Ende der Vertragslaufzeit kündigen.
Bei Partnervermittlungen sieht das anders aus, denn diese können Sie auch sofort fristlos kündigen. Sie müssen dann lediglich den Betrag bezahlen, der bis zur Kündigung anfällt. Falls der Anbieter sich aber erdreistet, eine hohe Rechnung für die erbrachten Leistungen zu stellen oder gar nicht angemessene Beiträge in die Rechnung schreibt, bezahlen Sie diese nicht. Holen Sie sich hier erst den Rat eines Anwalts.
10. Löschung der Daten
Sobald Ihr Vertrag endet, sollte der Anbieter auch Ihre Daten löschen.
Damit dies geschieht, ist es ratsam, den Anbieter dazu aufzufordern. Lassen Sie sich die Löschung auch unbedingt schriftlich bestätigen. Wird die Löschung nicht vorgenommen, könnte Ihr Profil für andere Portale des Anbieters missbraucht werden.
11. Der Datenschutz
Lesen Sie immer das Kleingedruckte, auch wenn es um den Datenschutz geht.
Es gibt Anbieter, die Ihre Daten auch auf anderen Portalen nutzen. Es mag durchaus vorkommen, dass dann Ihr Profil nicht nur auf dem Portal der Singlebörse erscheint, sondern auch in einem Erotikportal, bei dem Sie sich nie angemeldet haben. Falls ein Anbieter von Ihnen fordert, ihm dieses Recht zu gewähren, so lassen Sie lieber die Finger davon.
12. Partnersuche klassisch
Wenn Sie Ihren Traumpartner gefunden haben und Kontakt zu ihm haben, so vereinbaren Sie möglichst schnell ein Treffen.
Auf diese Weise können Sie gleich sehen, ob die Chemie zwischen Ihnen stimmt.
Falls sich der vermeintliche Traumpartner aber als Flop erweist, probieren Sie es doch ganz klassisch. Melden Sie sich bei einem Single-Tanzkurs an, besuchen Sie einen Sportverein oder gehen Sie einfach dahin, wo man auch Menschen kennenlernt. Manchmal ist das die beste Lösung und diese hat schon vor dem Internet funktioniert.
Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Singlebörsen: 12 Tipps für die Partnersuche im Netz – Der Weg zur Liebe
1. Frage Sind Singlebörsen kostenlos?
Egal ob Singlebörse, Partnervermittlung oder Erotikportal – meist sind alle Portale nur für zahlende Mitglieder vorgesehen. Alles was kostenlos ist, ist meist so konzipiert, dass Sie nur schauen, aber mit niemanden in Kontakt treten können.
2. Frage Was passiert, wenn ich die Kündigungsfrist übersehe?
In diesem Fall wird sich der Vertrag verlängern. Wie lange er sich verlängert, hängt vom Anbieter ab und davon, welche Laufzeit Sie bei Vertragsabschluss gewählt haben.
3. Frage Was kann ich machen, wenn mir das Angebot der Seite nicht gefällt?
Meist haben Sie die Möglichkeit, ein Angebot innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen. Jedoch sollten Sie sich hier schon vor der Anmeldung in der AGB schlaumachen, denn manche Anbieter legen es regelrecht darauf an, dass Sie sich einen Anwalt nehmen, um aus dem Vertrag herauszukommen.
4. Frage Warum sind diese Portale so bliebt?
Für die meisten Menschen mag es die reine Bequemlichkeit sein. Sie müssen das Haus nicht verlassen, können in aller Ruhe die „Angebote“ ansehen und dann gleich Kontakt zu mehreren Personen aufnehmen.
5. Frage Wie kann ich verhindern, dass meine Profildaten missbraucht werden?
Lesen Sie schon vor der Anmeldung die Datenschutzerklärung durch. Sollte der Anbieter Sie dazu auffordern, ihm das Recht für die Nutzung Ihrer Daten einzuräumen, geben Sie keine persönlichen Daten preis. Im Falle der Kündigung eines bestehenden Accounts bitten Sie um Löschung Ihrer Daten und lassen Sie sich das schriftlich bestätigen.
Fazit
So beliebt das Geschäft mit der Online-Partnervermittlung auch ist, so riskant ist es auch. Halten Sie sich an die 12 Tipps, damit Sie relativ sicher sind. Bedenken Sie aber, dass es auch viele schwarze Schafe im Internet gibt und manche Seite sind so gut aufgebaut, dass alles sehr professionell und seriös wirkt. Manchmal ist die klassische Partnersuche vielleicht doch noch die beste Variante. Eben so, wie es früher war.