Ein neuer Staubsauger muss her? Doch worauf sollten Sie beim Kauf achten? Ist viel Zubehör wichtig oder kommt es am Ende doch auf die Wattzahl und somit die Leistung des Staubsaugers an? Schließlich hängt das unmittelbar mit dem Stromverbrauch zusammen.
Die Wattzahl gibt an, wie die Leistung eines Staubsaugermotors bemessen ist. Der Motor entscheidet letztlich darüber, wie gut ein Staubsauger arbeitet. Die Wattzahl liefert allerdings in erster Linie Informationen darüber, wie die Leistungsaufnahme des Geräts ist, also welchen Stromverbrauch und damit welche Stromkosten es verursacht. Ältere Geräte haben teilweise mehr als 3000 Watt. Die Kosten lassen sich nicht pauschal beziffern, da die Preise der Stromanbieter variieren. Aber eine Beispielrechnung verdeutlicht die Kosten ebenfalls.
Hat ein Staubsauger beispielsweise 2000 Watt, also 2 kW, verbraucht er in einer halben Stunde eine Kilowattstunde Strom (2 kW * 0,5 h = 1 kWh). Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 26,5 Cent pro kWh kostet eine halbe Stunde saugen 26,5 Cent. Wer das jahraus, jahrein täglich macht, kommt auf 95,40 Euro Stromkosten im Jahr, nur mit Staubsaugen.
Welche Leistungsaufnahme hat ein guter Staubsauger?
Eigentlich sagt die Wattzahl nicht wirklich etwas darüber aus, wie gut ein Staubsauger arbeitet. Deshalb lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Eines lässt sich jedoch pauschal sagen: Je niedriger die Wattzahl eines Geräts ist, umso geringer ist auch der Stromverbrauch bei gleicher Saugzeit. In der EU gibt es dazu seit 2017 auch eine Richtlinie, dass die Leistungsaufnahme von Staubsaugern nicht größer als 900 Watt sein darf. Damit soll der Stromverbrauch insgesamt reduziert werden. Von dieser Regelung sind zahlreiche Geräte jedoch ausgenommen, wie Staubsaugerroboter, Akku-Sauger oder die kombinierten Nass-Trocken-Sauger.
Was bedeutet Watt?
Watt beschreibt als physikalische Einheit die Leistung. Sie hat ihren Namen vom schottischen Ingenieur James Watt. Seit 1960 ist sie Teil des internationalen Einheitssystems und wird mit einem großen W abgekürzt.
Es gibt zahlreiche andere Kriterien, die etwas über die Qualität eines Staubsaugers aussagen. Im Internet ist dazu eine ganze Flut an Informationen zu finden. Dabei sind nicht immer alle Seiten gleich seriös, einige wollen einfach nur die Provision für die Kaufvermittlung kassieren. Es ist nicht immer ganz einfach, einen echten und seriösen Staubsauger Test zu finden.
Ist die Saugleistung mit hoher Wattzahl eine Bessere?
Viel hilft viel, funktioniert nicht in jedem Fall. So ist das auch bei einem Staubsauger. Ein Gerät mit einer hohen Wattleistung ist nicht automatisch auch das Gerät mit der besten Saugleistung. Ein Staubsauger mit 3000 Watt hat natürlich eine hohe Saugleistung, und zugleich einen sehr hohen Energieverbrauch.
Moderne Staubsauger erzeugen mit maximal 900 Watt ebenfalls eine hohe Saugleistung. Dafür sind dann andere Faktoren verantwortlich.
Welche Kriterien beeinflussen die Leistung eines Staubsaugers?
Wer sich einen leistungsstarken Staubsauger kaufen möchte, schaut auf andere Faktoren als die Leistungsaufnahme. Die gesamte Konstruktion eines Staubsaugers beeinflusst die Performance.
- Das Saugrohr: Das Saugrohr führt den Luftstrom. An dessen Ende sitzt eine Düse, die bei den meisten Staubsaugern je nach Bodenbeschaffenheit austauschbar ist. Mit der zur Oberfläche passenden Düse lassen sich bessere Reinigungsergebnisse erzielen.
- Die Düse: Neben der klassischen Universaldüse gibt es eine große Auswahl an Spezialdüsen.
2.1 So ist beispielsweise fast jedes Gerät mit einer Fugendüse ausgestattet. Durch ihre schlanke Form ist sie ideal geeignet, um Fugen, Kanten und Ecken auszusaugen.
2.2 Die Polsterdüse ist perfekt für Matratzen oder Sofapolster.
2.3 Die Düse zur Teppich-Tiefenreinigung hält Teppiche sauber und entfernt auch eingetretenen Schmutz.
2.4 Schondüsen eignen sich sehr gut für Laminat- oder Parkettböden. Sie sind mit einem Filz ausgestattet, der verhindert, dass die empfindlichen Oberflächen beim Saugen Kratzer bekommen. - Die Regulierung der Saugkraft: Verschiedene Oberflächen erfordern nicht nur unterschiedliche Düsen, sondern auch unterschiedliche Saugkraft. Deshalb ist es besser, wenn der Staubsauger über eine Saugkraftregulierung verfügt. Diese kann elektronisch erfolgen, über einen Schalter oder mithilfe einer Automatik.
- Mit oder ohne Beutel: Bei einem Staubsauger mit Beutel ist es notwendig, diesen regelmäßig zu wechseln. Ist der Beutel zu voll, reduziert dies die Saugleistung. Bei Staubsaugern ohne Beutel ist regelmäßig der Schmutzauffangbehälter zu wechseln. Dieser ist meist transparent und von außen einsehbar.
- Filter: Neben einer starken Saugleistung hat ein guter Staubsauger auch Filter. Eine starke Saugleistung nützt überhaupt nichts, wenn das Gerät den eingesaugten Schmutz direkt wieder hinten herausbläst. Ein hochwertiger Staubsauger hat mehrere Filterstufen:
5.1 Der Hauptfilter hält größere Schmutzpartikel zurück. Sobald er voll ist, muss er in den Müll. Im Idealfall ist er mit einer doppelten oder dreifachen Wand ausgestattet.
5.2 Der Motorschutzfilter schützt den Motor vor Staub und Schmutz. Gelangen Staub- und Schmutzpartikel ins Gebläse, kann der Motor mit der Zeit Schaden nehmen. Es handelt sich dabei um ein Vlies, das gelegentlich zu reinigen ist und dann und wann auch ausgetauscht werden muss.
5.3 Der Mikrofilter hält kleinste Staubpartikel zurück und hält sie fest. Eine Stufe weiter geht der HEPA-Filter, der auch mikroskopisch kleine Partikel auffängt, beispielsweise Milbenkot oder Bakterien. Für Allergiker ist letzterer unverzichtbar.
5.4 Der Aktivkohlefilter. Gibt es in einem Haushalt Haustiere oder Raucher, kann ein Aktivkohlefilter dazu beitragen, schlechte Gerüche zu binden.
Fazit
Beim Staubsaugerkauf sollten Sie das Gesamtpaket im Auge haben. Welche Böden müssen Sie vorwiegend reinigen? Achten Sie darauf, dass die entsprechende Düse vorhanden ist. Auch das Filtersystem sollten Sie genauer unter die Lupe nehmen. Am Ende kommt es nicht allein auf die Wattzahl an. Denn es gibt heute schon Staubsauger mit einer geringen Wattzahl, die am Ende aber effektiver und stromsparender sind als andere mit höheren Wattzahlen.