Eben mal schnell dem Arzt über Video die geröteten Augen zeigen und mit ihm darüber sprechen. Ein sehr gutes Beispiel für Telemedizin. Arzt und Patienten finden zueinander und müssen sich nicht persönlich gegenüber sitzen.
Telemedizin Beispiele
Die Videosprechstunden sind äußerst praktisch.
Seit 2018 sind diese für Ärzte erlaubt. Jedoch müssen Sie ärztlich vertretbar sein und die ärztliche Sorgfalt darf nicht vergessen werden. Zwar kann der persönliche Kontakt nicht ersetzt werden, doch in den ländlichen Regionen ist es eine gute Lösung, um dem Fachärztemangel entgegenzuwirken.Zweitmeinungsportale
Im Internet finden Sie einige Portale, auf denen Sie eine kostenpflichtige Zweitmeinung erhalten. Meist haben die Anbieter mit ein paar Krankenkassen Kooperationen. Sofern das bei Ihrer Versicherung der Fall ist, übernimmt diese die Kosten für die Zweitmeinung.
Fragen Sie deshalb vorab bei Ihrer Krankenkasse nach. In der Regel erhalten Sie die Zweitmeinung so: Geben Sie Ihre Unterlagen per Post oder online ab, füllen Sie den Fragebogen aus und der Spezialist wird eine Auswertung machen. Am Ende erhalten Sie Ihre Behandlungsempfehlung. Sie können sich alternativ auch noch telefonisch beraten lassen.
Portal-Beispiele sind Medexo, 2.te Zahnarztmeinung oder Krebszweitmeinung.
Videokonferenz
Selbst wenn Ärzte miteinander per Video kommunizieren, spricht man von Telemedizin. Das bundesweite Schlaganfallnetz ist hier ein Beispiel: Kliniken mit neurologischem Fachwissen helfen hier anderen Krankenhäusern, die nicht über Spezialwissen verfügen und das über eine Videokonferenz.
Hierbei hat der Neurologe auch Zugriff auf die CT-Bilder und kann den behandelnden Arzt während seiner Arbeit am Patienten über eine Kamera unterstützen.
Überwachung von Patienten
Ferner gibt es die Betreuung von chronisch kranken Patienten über die Telemedizin. Zum Beispiel werden Patienten mit einer chronischen Herzschwäche zu Hause überwacht.
Wobei der Arzt auf die Messgeräte von der Ferne zugreifen kann. Auf diese Weise lässt sich eine Verschlechterung des Zustandes erkennen.
Mittlerweile gibt es nicht nur zahlreiche Ernährungs- und Fitness-Apps, sondern auch medizinische Apps. Die medizinischen Apps sind Programme, die einen medizinischen Zweck erfüllen und bei Krankheiten wie Diabetes zum Einsatz kommen. Seit Anfang Oktober 2020
Die Telematikinfrastruktur
Damit der Austausch der Daten auch sicher erfolgt, muss die gematik GmbH sorgen.
Sie ist dafür zuständig, das Telematiknetz in Deutschland weiter auszubauen. Es entsteht eine elektronische Datenautobahn, auf der die Daten sicher und geschützt ausgetauscht werden.
Leider war der Ausbau sehr schleppend. 2019 wurde jedoch das Bundesministerium für Gesundheit involviert und nun verläuft der Ausbau zügiger.
Die elektronische Gesundheitskarte
Die Krankenkassenkarte wurde von der elektronischen Gesundheitskarte abgelöst.
Bisher standen nur Ihr Name, Ihre Versichertennummer und Ihr Foto auf der Karte. Nun sollten aber zusätzliche freiwillige Angaben erfolgen:
- Notfalldaten wie Allergien, Blutgruppe, Vorerkrankungen
- elektronische Rezepte, die Sie nur noch in der Apotheke einlösen müssen
- elektronischer Medikationsplan
- Patientenakte in elektronischer Form. So kann jeder Arzt, der Sie behandelt, darauf einsehen und es bleiben keine Fragen offen.
Ferndiagnose mit Krankschreibung per Videosprechstunde möglich (Video)
Zukünftig können sich Patienten auch per Videosprechstunde von der Arbeit befreien lassen. Es gibt jedoch einige Einschränkungen und längst nicht jeder Arzt hat die notwendige technische Ausstattung. Zudem gibt es keinen Rechtsanspruch auf die Krankschreibung