Glyphosat ist ein Pflanzenschutzmittel (Herbizid), das weltweit am meisten verwendet wird. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IACR), die zur Weltgesundheits-Organisation (WHO) gehört, hat jedoch festgestellt, dass der Wirkstoff krebserregend sein könnte.
Glyphosat vernichtet Beikräuter
In der Landwirtschaft werden alleine in Deutschland 5.900 Tonnen Glyphosat verwendet.
Etwa 39 Prozent der Ackerflächen werden mit dem Mittel behandelt um die nicht erwünschten Beikräuter zu entfernen. Sogar auf den
Plantagen für Weihnachtsbäume finden Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat Anwendung. Sobald die Zweige in Bodennähe sind, will man damit verhindern, dass diese von Wildkräutern umzingelt werden. Zudem werden auch noch 40 Tonnen alleine in privaten Haus- und Kleingärten eingesetzt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit war 2014 der Meinung, dass Deutschland einen konstanten Verbrauch des Mittels hat. Geht man jedoch vom weltweiten Verbrauch aus, der bei etwa 650.000 Tonnen liegt, sieht man eine steigende Tendenz.
Indes verwendet man den Wirkstoff in öffentlichen Grünanlagen und privaten Gärten. Jedoch wurde nie nachgewiesen, dass das Herbizid für Menschen unbedenklich ist. „In Laborversuchen wurde festgestellt, dass Glyphosat, aber auch sein Abbauprodukt AMPA1 Zellkulturen schädigen.“, so das Magazin Öko-Test 2013 aus dem Ratgeber Essen. Da das Mittel die Zelle so verändert, dass sie die DNS nicht mehr exakt kopieren kann, handelt es sich um ein Erbgut schädigendes Mittel. Andererseits besteht sogar der Verdacht, dass Glyphosat hormonell wirkt und Krebs auslösen kann.
Selbst die Tallowamine2 die manchen glyphosathaltigen Herbiziden beigemischt werden, können für die Gesundheit bedenklich sein.
Werden jedoch die gesetzlichen Höchstgehalte eingehalten, so sollen die Glyphosat-Rückstände in Lebensmitteln laut Bundesinstitut für Risikobewertung unbedenklich sein.
Veröffentlicht: 5. Dezember 2019
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Rückstände vorhanden
In den Jahren 2001-2015 wurden 400 Urinproben auf Glyphosat untersucht und diese Studie wurde 2016 vom Umweltbundesamt veröffentlicht.
Waren 2001 bei nur 10 Prozent der Proben Glyphosat nachweisbar, waren es 2015 bereits 40 Prozent. Zwar lagen die Werte weit unterhalb der Konzentration, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als bedenklich eingestuft wurde, jedoch besteht ein Risiko, sofern Glyphosat krebserregend sein sollte. Deshalb rät das Umweltbundesamt dazu, die Verwendung von Glyphosat zu verringern und auch andere Pflanzenschutzmittel zu überprüfen.
Im Jahr 2013 veranlassten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der europäische Dachverband Friends of Earth bei 182 Probanden aus 18 unterschiedlichen Ländern, Urinprobenanalysen. Hierbei wurde nachgewiesen, dass Glyphosat die Bevölkerung Europas belastet.
Auch Öko-Test veranlasste im Jahr 2012 eine Untersuchung der Getreideprodukte auf Glyphosat. Dabei waren 16 Proben auffällig. Jedoch waren die Rückstände niedrig, andererseits befinden Lebensmittelexperten sowie Verbraucherschützer die angegebenen Grenzwerte als unglaubwürdig.
Obgleich es so einfach wäre, ist es nicht einfach möglich, Glyphosat komplett zu verbieten. Zumal dann andere Herbizide zum Einsatz kämen, welche jedoch ebenfalls kritisch zu sehen sind oder sogar schlimme Nebenwirkungen haben können. Einzige Lösung wäre, die insgesamte Einsatzmenge an allen verwendeten Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu verringern.
Resistenz
Soja, Raps sowie Mais und ein paar andere Kulturpflanzen wurden genverändert, damit Ihnen Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat nichts anhaben können.
Eben diese Pflanzen sind auch Millionen Hektar Ackerland zu finden. Gerade in Amerika und vielen anderen Ländern, die diese Pflanzen anbauen, haben das Problem, dass sich die Beikräuter trotz Einsatz von Glyphosat ausbreiten. Sie haben eine Resistenz entwickelt. Aus diesem Grund gehen Experten in Amerika auch davon aus, dass der Einsatz von Glyphosat verringert wird. Stattdessen wird man auf andere Pestizide setzen.
Bio-Produkte bevorzugen
Möchten Sie ganz sicher sein, Lebensmittel ohne Glyphosat-Rückstände zu kaufen, so wählen Sie Bio-Produkte.
Generell ist der Glyphosat-Einsatz im ökologischen Landbau verboten.
Jedoch nehmen Sie die Wirkstoffe nicht nur über Lebensmittel auf. Auch wer in der Nähe von landwirtschaftlich bestellten Flächen wohnt, kann über Symptome klagen. Dies können auf den Einsatz von Herbiziden zurückzuführen sein.
Sofern Verbraucher oder gar ihr Grundstück vom Sprühnebel der Pestizidaustragung betroffen sind, sollte dies der Überwachungsbehörde der Bundesländer gemeldet werden. Auch das Pestizidaktionsnetzwerk nimmt diese Fälle auf. Auf Wunsch können Hinweise auch anonym behandelt werden. Ratsam ist es aber, ein Foto des Sprüheinsatzes und der betroffenen Flächen zu machen.
Öko im Garten
Selbst für den Privatgebrauch können Sie Glyphosat kaufen.
Sehr bekannt und beliebt ist hier das Produkt Roundup. Da die Risiken im Bereich der Gesundheit aber auch aus ökologischer Sicht nicht einzuschätzen sind, sollten Sie auf dieses Mittel verzichten. Entfernen Sie Unkraut mit der Hand. Auch auf befestigten Flächen wie Plattenwegen, Garageneinfahrten oder Hauseingängen sollten Sie keine Herbizide verwenden. Diese gehen in das Grundwasser und der Einsatz ist deshalb nach §6 Pflanzenschutzgesetz verboten.
1 Aminomethylphosphonsäure
2 Tallowamine sind Tenside. Diese werden in Pflanzenschutzmitteln verwendet, damit die Herbizide nicht von der Blattoberfläche abperlen.
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Fragen & Antworten
FAQs zum Thema Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat: Keineswegs harmlos – Wissenswertes
1. Ist Glyphosat wirklich krebserregend?
Experten gehen davon aus. Es ist zwar noch nicht eindeutig nachgewiesen, doch kann man Zusammenhänge vermuten. Aus diesem Grund sollte man hier vorsichtig sein.
2. Darf ich Mittel mit Glyphosat im Garten verwenden?
Machen Sie dies nicht. Es mag zwar einfach sein, doch bedenken sie, dass Sie den geruchs- und geschmackslosem Nebel im Garten ausgesetzt sind. Die Folgen sind nicht absehbar, wenn Sie die Wirkstoffe dauerhaft einatmen.
3. Warum dürfen Bauern Glyphosat verwenden?
Experten gehen davon aus, dass die Bauern bei einem sofortigen Verbot auf andere Mittel umsteigen, welche in keiner Weise unbedenklicher sind. Glyphosat dagegen wird bereits seit Jahren erforscht und kann somit bereits gut eingeschätzt werden.
4. Was bedeutet es, dass die Pflanzen resistent sind?
Resistent bedeutet, dass das Mittel den Unkräutern nicht mehr schaden kann. Sie gehen davon nicht mehr kaputt und wachsen einfach weiter.
5. Was wird in der ökologischen Landwirtschaft verwendet?
Hier setzt man auf manuelle Unkrautentfernung oder man lässt es einfach mitwachsen. Auch dürfen diese Landwirte anderweitige Produkte verwenden, die natürlich sind und nicht der Gesundheit schaden.
Fazit
Bei Glyphosat scheiden sich die Geister und es ist schon lange Zeit in den Medien im Gespräch. Leider kann man immer noch nicht einschätzen, was es im Körper wirklich bewirkt und ob es Krebs auslösen kann. Damit Sie wirklich sicher sein können, kaufen Sie lieber Bio-Produkte und verzichten Sie im eigenen Garten komplett auf die chemische Keule.