Verbraucherschutz möchte Ihnen Push-Benachrichtigungen schicken.

Bitte wählen Sie Kategorien die Sie abonnieren möchten.



(Un)sichere Zahlungsmethoden im Internet: Das müssen Sie wissen


Bitte unterstützen Sie uns

Mit einmalig 3 € tragen Sie zur Erhaltung von Verbraucherschutz.com bei und erkennen unsere Leistung an. Jetzt 3,00 Euro per PayPal senden. So können Sie uns außerdem unterstützen.

Mit einem freiwilligen Leser-Abo sagen Sie Betrügern den Kampf an, unterstützen die Redaktion und bekommen einen direkten Draht zu uns.

Beim Umgang mit Geld ist eine gewisse Vorsicht notwendig. Dies gilt auch für den Bereich des Online-Shoppings. Statt eines persönlichen Kontakts wie im Ladengeschäft müssen sich Verbraucher auf die Seriosität der Portale verlassen können. Doch welche Bezahlmöglichkeiten sind im Internet wirklich sicher und was ist beim Zahlen im Netz zu beachten?

Fast täglich warnen wir vor neuen Fakeshops, die ahnungslose Verbraucher abzocken. Die Betrugsmasche ist einfach und funktioniert seit Jahren. Die nicht existierenden Firmen stellen einen Webshop in das Internet und kassieren per Vorkasse Geld. Die Ware wird dann natürlich nicht geliefert. Das perfide System funktioniert nur, weil die Kunden unsichere Zahlungsmethoden nutzen. Auf diese sind die Betrüger angewiesen.

Wie so oft nutzen Kriminelle hier zwei Faktoren aus. Erstens schauen die Verbraucher auf den Preis. Ist das Angebot günstig, wird oft schnell zugeschlagen. Dabei machen sich die Kunden dann weniger Gedanken um ihr Geld. Dabei wäre das wichtig, da sie in einem Fakeshop alles verlieren und somit der Preis eigentlich eine untergeordnete Rolle spielt. Außerdem nutzen Betrüger die Unwissenheit der Verbraucher aus. Nur dadurch ist es möglich, dass Fakeshops jährlich einen Schaden in Millionenhöhe anrichten.

Bezahloptionen beim Online-Shopping

Wenn Sie häufiger im Internet surfen, besuchen Sie mit Sicherheit den ein oder anderen Online-Shop. Doch kennen Sie die besonderen Bedingungen, die für Einkäufe dort gelten? Erkennen Sie unseriöse Onlineshops? Wissen Sie, welche Zahlungsmethoden am sichersten sind und was ein Händler in Bezug auf Zahlungen eigentlich darf – und was nicht? Die folgenden Details sollten sie kennen:

  1. Kunden haben grundlegend kein Recht, eine bestimmte Zahlungsart zu wählen. Wenn nur eine Zahlungsmethode vorgegeben ist, dann würde ein Abschluss des Vertrags auch nur mit dieser Methode funktionieren. Im Zweifelsfall sollten Sie Abstand nehmen, wenn nur eine unsichere Zahlungsart angeboten wird.
  2. Bereits zu Beginn des Bezahlvorgangs muss Ihnen der Onlinehändler transparent die angebotenen Zahlungsmethoden mitteilen. Es ist nicht erlaubt, dass Sie diese Information erst während des Bestellprozesses erhalten.
  3. Für Kartenzahlungen darf ein Onlinehändler beim Online-Shopping keine Gebühren verlangen! Das gilt seit dem 13.01.2018 in ganz Europa. Unter diese Regelungen fallen „besonders gängige Zahlungsmittel“, wie beispielsweise Visa oder Mastercard.
  4. Auch für SEPA-Überweisungen sowie für SEPA-Lastschriften dürfen keine zusätzlichen Gebühren mehr verlangt werden – online und offline gleichermaßen.
  5. Es ist erlaubt, dass Zahlung auf Rechnung nur in Kombination mit einer Bonitätsprüfung angeboten wird. In diesem Fall müssen Sie erst Ihre Daten eingeben, danach wird eine Bonitätsprüfung veranlasst. Fällt diese positiv aus, bieten einige Händler optional auch die Zahlung auf Rechnung an.
  6. Mit einem Urteil (Az. 17 HK O 7439/18 vom 13.12.2018) wurde entschieden, dass auch PayPal und Sofortüberweisung keine Extra-Kosten veranlassen dürfen.

In den meisten Fällen haben Verbraucher die Wahl zwischen mehreren Bezahlmöglichkeiten – es gibt jedoch auch Ausnahmen. So wird das Lastschriftverfahren nahezu immer als Zahlungsmethode angeboten, wenn es um Online-Verträge geht. Ein Urteil hat mittlerweile jedoch bestätigt, dass den Kunden auch in solchen Fällen mehrere Zahlungswege angeboten werden müssen. Im konkreten Fall ging es um Versorgungsverträge mit einem Stromanbieter.

Die sicherste Zahlungsmethode im Internet

Bei den meisten Zahlungsmethoden gibt es zusätzliche Sicherheiten, die Verbrauchern einen gewissen Schutz bieten. Dann wird der Kaufbetrag etwa erst an den Verkäufer transferiert, wenn die Bestellung beim Kunden eingetroffen ist.

Beim Kauf auf Rechnung hat der Käufer besonders viel Zeit, das Geld zu überweisen. Gerade bei Kleidung oder Schuhen ist dies vorteilhaft, weil dann genug Zeit bleibt, die bestellten Artikel zuhause anzuprobieren. Passt etwas nicht, kann es zurückgesendet werden. Somit muss niemand in Vorleistung gehen und am Ende wird nur bezahlt, was auch beim Kunden bleibt.

Der Verkäufer trägt bei dieser Bezahloption das größte Risiko. Zum einen wird die Ware geliefert und er bekommt sein Geld erst mit einigen Tagen Verzögerung. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass Kunden nicht bezahlen und weitere Anstrengungen nötig sind, um den Rechnungsbetrag zu erhalten. Deshalb wird diese Bezahlmöglichkeit oftmals nur zu bestimmten Bedingungen gewährt. 

Eine gute Sicherheit für beide Seiten bietet die Einzugsermächtigung. Verbraucher haben hier die Möglichkeit, die Zahlung innerhalb einer Frist von acht Wochen zu stornieren. Dennoch muss der Verkäufer nicht allzu lange auf sein Geld warten.

Haben Sie das schon gesehen?

Weitere Zahlungsmethoden im Internet

Es gibt noch eine Reihe weiterer Varianten, wie Sie im Internet beim Shopping bezahlen können. Einige Verbraucher bezahlen lieber per Kreditkarte oder überweisen das Geld vorab und gehen damit in Vorkasse. Wie sicher sind diese Zahlungsmethoden?

  • Überweisung/Vorkasse: Wenn Sie die Ware noch nicht erhalten haben, aber bewusst schon selbst eine Überweisung tätigen, dann ist hierfür viel Vertrauen nötig. Kennen Sie den Webshop und wissen Sie, dass dort alles glatt läuft? Dann können Sie die Überweisung nutzen. Bei einer Erstbestellung im Internet sollten Sie besser eine andere Zahlungsart wählen. Das Geld lässt sich nach einer selbst initiierten Überweisung häufig nicht über die Bank zurückholen. Im schlimmsten Fall kommt die bestellte Ware nicht, falsch oder beschädigt bei Ihnen an.
  • Kreditkarte: Auch bei der Bezahlung mit Kreditkarte gehen Sie als Kunde erst einmal in Vorleistung, ohne dafür schon Ware zu erhalten. Auch hier ist das Vertrauen wichtig, da es natürlich schiefgehen kann, wenn Sie den Shop noch nicht kennen. Dennoch haben Sie bei dieser Methode einen gewissen Käuferschutz. Kommt die bestellte Ware nicht bei Ihnen an, können Sie das Geld zurückerhalten. Für die bestmögliche Sicherheit sollten Sie beim Bezahlen verschiedene Regeln beachten.
  • Nachnahme: Um das Problem mit der Zahlung vorab zu umgehen, wählen einige Kunden die Zahlung per Nachnahme. Das Paket kommt beim Kunden zu Hause an und erst dann wird der Kaufbetrag direkt bei der Übergabe des Pakets an den Versanddienstleister gezahlt – oft zuzüglich einer Nachnahmegebühr. Ein Problem gibt es aber immer noch, sodass auch die Zahlung per Nachnahme nicht vor Betrügern schützen kann: In dem Paket könnte sich theoretisch etwas anderes als die bestellte Ware befinden oder der Karton ist sogar leer.
  • Sofortüberweisung: Dieser Dienst ist ebenfalls sehr beliebt, da die Methode schnell funktioniert. Sie geben die Zahlungsdaten nicht direkt auf dem Portal des Onlineshops ein. Stattdessen werden Sie für den Bezahlvorgang an einen speziellen Dienstleister weitergeleitet. Hier profitieren Sie von den üblichen Sicherheiten, die auch für das Onlinebanking gelten. Nach dem Einloggen mit ihren Zugangsdaten wird die Überweisung direkt in die Wege geleitet. Diese Art von Finanzsystemen ist zudem besonders überwacht. Die entsprechenden Anbieter unterliegen der Finanzaufsicht BaFin. Dennoch handelt es sich auch hier um Vorkasse, ähnlich der normalen Banküberweisung.

Sollten Sie übrigens einen Betrugsversuch entdeckt haben, können Sie diesen jederzeit bei uns melden. Dann können auch andere Verbraucher darüber informiert werden.

Besondere Internet-Bezahlsysteme wie PayPal und Klarna

Eine weitere Möglichkeit ist die Abwicklung einer Bestellung über spezielle Zahlungsdienstleister. Sie werden auch als Cyber- oder E-Wallets bezeichnet. Besonders verbreitet ist hier der Anbieter PayPal oder Klarna. Bei diesen Anbietern geben Sie Ihre Zahlungsdaten nicht an den jeweiligen Onlineshop weiter. Stattdessen eröffnen Sie zum Beispiel bei PayPal ein eigenes Konto, verifizieren sich und über diesen Dienst wird die Zahlung vorgenommen.

PayPal fungiert dabei als dritte Partei zwischen Käufer und Verkäufer. Sie zahlen den Kaufbetrag an PayPal und dieser leitet das Geld an den Shop weiter. Ein Vorteil ist die sofortige Bearbeitung. Das Geld wird dem Onlineshop direkt gutgeschrieben, sodass auch das Paket schnellstmöglich losgeschickt wird. Zudem profitieren Sie von gewissen Vorteilen durch den speziellen Käuferschutz. Er ermöglicht es ebenfalls, eine bereits getätigte Zahlung zu stornieren und den Betrag rückerstatten zu lassen.

Da PayPal und andere bekannte E-Wallets-Anbieter bereits jahrelang auf dem Markt sind, zählen sie häufig zu den sicheren Bezahlmethoden im Internet. Viele Online-Händler setzen daher verstärkt auf diese Dienste, denn sie erhalten ebenfalls einen Schutz vor Zahlungsausfällen, wenn sie gewisse Regeln beachten. Dazu zählt etwa ein zügiger Versand. Doch ganz unproblematisch ist der Einsatz von PayPal nicht. So lauern auch bei der Bezahlung mit PayPal einige Fallen, da der Käuferschutz längst nicht für jeden Einkauf gilt. Wir haben vor den häufigsten Abzock-Maschen mit PayPal gewarnt.

Schreibe einen Kommentar