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Vitamine, Calcium, Eisen, was macht ihr mit meinem Darm? Alle Infos


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Die Darmmikrobiota kann durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln geändert werden. Doch was genau das heißt, müssen Studien erst erforschen. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zusammensetzung der Darmflora kann durch Nahrungsergänzungsmittel sehr beeinflusst werden.
  • Die Zusammensetzung der Darmbakterien kann durch die zusätzliche Einnahme von Calcium, Eisen, Magnesium und Vitaminen laut Studien verändert werden.
  • Menschen, die an Darmerkrankungen oder gar Veränderungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leiden, sollten erst mit Ihrem Arzt sprechen, bevor sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
  • Generell sollten Sie sich darmfreundliche ernähren.

Die Darmflora und Nahrungsergänzungsmittel

Ein Forscherteam aus Kiel konnte feststellen, dass sich die Darmbakterien in ihrer Zusammensetzung bei Diabetikern Typ 2 mit Übergewicht und Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mehr ändern als bei der gleichen Testgruppe ohne Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel.

Somit steht fest, dass die regelmäßige Medikamenteneinnahme wie Blutdrucksenker und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen großen Einfluss auf die Darmflora haben. Gerade Magnesium, Calcium, Vitamine und Eisen spielen hier eine große Rolle.

Bei Menschen, die unter Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa leiden, ist diese zu beachten. Studien belegen auch, dass die Einnahme von Eisen, egal, ob als Tabletten oder Infusion die Zusammensetzung der Darmflora erheblich stören.

Ferner versuchen die Forscher nur herauszufinden, wodurch diese Änderung der Darmflora genau ausgelöst wird. Somit könnte man hier gezielt vorgehen und auch die Krankheiten besser beeinflussen.

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Das sollten Sie beachten

Leiden Sie an Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn und haben Sie deshalb immer wieder Durchfälle, so sollten Sie Nahrungsergänzungsmittel nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.

Ferner sollten Sie sich zur genauen Dosierung beraten lassen. Denn Magnesium zum Beispiel kann in zu hoher Dosierung nicht nur die Darmflora ändern, sondern auch Durchfälle auslösen. Ebenso sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu besprechen.

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So helfen Sie Ihrem Darm

Sie können Ihren Darm mit einer gesunden Lebensführung maßgeblich beeinflussen. 

  • Reduzieren Sie alle Lebensmittel, die Durchfall oder Verstopfung auslösen.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Trinkmenge.
  • Halten Sie sich an ballaststoffreiche pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Obst, sofern Sie es vertragen. Auch Lebensmittel mit natürlichem Inulin oder Oligofruktose können hilfreich sein. So zum Beispiel Artischocke, Hülsenfrüchte, Lauch, Zwiebeln oder Spargel. Ebenso ist resistente Stärke wie in Nudeln oder Kartoffeln zu bevorzugen.
  • Verwenden Sie Chiasamen oder Leinsamen bis zu einer maximalen Menge von 15 bzw. 20 Gramm pro Tag.
  • Die Darmflora und das Immunsystem mögen Sauermilchprodukte wie Kefir, Joghurt, Ayran, Lassi sowie Dickmilch. Doch auch milchsauer vergorene Möhren, Bohnen oder Sauerkraut sind gut.
  • Probiotische Bakterien können bei gesunden Menschen eine gesundheitsförderliche Wirkung haben. Das ist sogar erwiesen.
  • Antibiotika sollten Sie nur nehmen, wenn der Arzt Sie nicht anders behandeln kann.
  • Stress und zu wenig Schlaf wirken sich auch ungünstig auf den Darm aus. Ebenso ist Bewegung sehr wichtig.

Wechselwirkungen mit Medikamenten – Das sollten Sie beachten

Manche Nahrungsergänzungsmittel können Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen. Es kann passieren, dass die Wirkung der Medikamente dann verstärkt oder geschwächt wird. Informieren Sie sich deshalb vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

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Die Zuständigkeit der Darmbakterien

Der Darm beherbergt etwa 1,3-mal so viele Bakterien, wie der restliche Körper.

Man spricht von der Mikrobiota die für die Verdauung aber auch die Herstellung von Vitaminen und das Abwehrsystem zuständig ist. Eine gesunde Darmflora besteht aus vier Bakterien-Familien und das zu 99%: Bacteroidetes, Firmicutes, Actinobacteria, Proteobacteria.

Sie sind dafür zuständig unverdauliche Kohlenhydrate abzubauen. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren, welche von der Darmwand aufgenommen und dann verstoffwechselt werden. Jedoch ist nicht bekannt, welche genau physiologische Bedeutung hier besteht. Klar ist aber, dass bei diesem Vorgang auch die Darmbewegung angeregt wird.

Genauer erklärt:

Es ist bekannt, dass die Darmflora und das Gewicht sich beeinflussen. So haben Menschen mit Fettsucht in der Regel auch eine verändert zusammengesetzte Darmflora. Ein gesunder Mensch hat ein Verhältnis von Firmicuten zu Bacteroideten 1:1 bis 3:1. Ein Mensch mit Übergewicht hat dagegen zu viele Firmicuten, also ein Verhältnis von 3:1 auf bis zu 25:1. Je mehr Firmicuten vorhanden sind, umso besser werden Ballaststoffe abgebaut und Energie (Kalorien) gewonnen. Sobald eine Gewichtsreduktion eintritt ändert sich das Verhältnis zwischen Firmicuten und Bacteroideten. Dies lies sich auch bei einem Tierexperiment durch eine Übertragung von Stuhl nachweisen. Die normalgewichtigen Mäuse nahmen hier zu.

Erst neulich wurde berichtet, dass der Krankenhauskeim Clostridium difficile sich leichter vermehrt, wenn die Testpersonen eine stark kalorienreduzierte Diät machten. Durch das Bakterium wird die Nahrungsaufnahme über die Darmwand weniger, weshalb die Betroffenen auch mehr Gewicht verloren. Jedoch hatten sie keine Krankheitssymptome. Jedoch bedarf es noch weiterer Studien, um herauszufinden, ob die Besiedelung mit dem Bakterium ohne Symptome die Gesundheit fördern oder beeinträchtigen kann.

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Gut zu wissen

Man geht davon aus, dass die Verringerung von symbiontischen Bakterien das Allergierisiko erhöhen kann.

Auch gibt es Forschungsergebnisse, die belegen, dass ein Zusammenhang zwischen Darmflora und Gehirnerkrankungen besteht. Ferner konnte man in Tierexperimenten feststellen, dass bei Mäusen ein Magnesiummangel die Darmflora ändert und Depressionen auslöst. Allerdings bedarf es hier weiterer Forschungsarbeit.

 

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Vitamine, Calcium, Eisen, was macht ihr mit meinem Darm? – Wissenswertes

1. Sind Nahrungsergänzungsmittel generell heikel?

Das Problem besteht darin, dass die meisten Nahrungsergänzungsmittel auch mit Eisen, Vitaminen oder Calcium angereichert sind. Somit kann natürlich auch immer das Problem bestehen, dass der Darm darunter leidet.

2. Kann ich die Nahrungsergänzungsmittel niedrig dosiert nehmen?

Sprechen Sie hier lieber mit Ihrem Arzt. Zwar scheint dies kein Problem zu sein, doch am Ende hängt es auch davon ab, welche Vorerkrankungen Sie haben und ob Sie Medikamenten einnehmen.

3. Kann mein Durchfall von den Nahrungsergänzungsmittel kommen?

Dies wäre durchaus möglich, sofern das Nahrungsergänzungsmittel eine hohe Dosierung hat. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

4. Schadet Kaffee meinem Darm?

Sofern Sie gerne Kaffee trinken und einen empfindlichen Darm haben, sollten Sie die Menge reduzieren. Tatsächlich mag der Darm Kaffee nicht so gerne und kann darauf mit Problemen reagieren.

5. Kann mir die Einnahme von Probiotika helfen?

Sprechen Sie hierüber mit Ihrem Arzt. Viel muss nicht immer auch viel helfen. Somit könnte es durchaus sein, dass Ihr Arzt Ihnen auch davon abrät.

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Fazit

Der Darm ist eine Diva und reagiert auf viele Einflüsse empfindlich. Doch ein gesunder Darm ist wichtig, damit auch der restliche Körper gesund ist. Daher sollten Sie den Darm auch pfleglich behandeln und ihn nicht mit unnötigen Dingen wie Nahrungsergänzungsmittel belasten. Diese sind in der Regel nicht notwendig, denn eine ausgewogene Ernährung reicht hier meist aus. Sprechen Sie deshalb immer erst mit Ihrem Arzt, bevor Sie sich teure Präparate kaufen.

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